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DER KOLONIST , Erstes sozialistisches Printmedium für Kolonisten, Katharinenstadt (1917–18)

Rubrik: Massenmedien

DER KOLONIST, von März 1917 bis Juli 1918 in Katharinenstadt (Bezirk Nikolajewsk, Gouvernement Samara) erscheinende wolgadeutsche Zeitung.

Von Mai 1917 an fungierte die von Chefredakteur Adam Emich geführte Zeitung als Presseorgan des Bundes der Deutschen Sozialisten des Wolgagebiets. Auf ihren Seiten wurden alle das Leben der Wolgadeutschen, ihre Beteiligung am revolutionären Kampf sowie die Entwicklung der nationalen Bewegung der Wolgadeutschen betreffenden Fragen ausgiebig analysiert und diskutiert. Die Zeitung verstand sich als Sprachrohr der deutschen Sozialisten des Wolgagebiets und lieferte sich in allen wichtigen die Wolgadeutschen betreffenden politischen Fragen (Beendigung der national motivierten Diskriminierung, Entwicklung der deutschen Sprache und Kultur sowie des Bildungswesens, Positionierung der Deutschen innerhalb der „russischen“ Politik) einen polemischen Schlagabtausch mit der eher bürgerlichen „Saratower Deutschen Volkszeitung“, dem Presseorgan der gesamtnationalen Organisation „Wolgadeutsche“. Im Vorfeld der Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung sprach sich die Zeitung dafür aus, eine eigene Liste der deutschen Sozialisten des Gouvernements Samara aufzustellen, deren Kandidatur allerdings nicht von Erfolg gekrönt werden sollte. Im Zusammenhang mit der im Juni 1918 erfolgten Gründung der Zeitung „Nachrichten“ als Organ des Wolgakommissariats für deutsche Angelegenheiten, der Auflösung des Bundes der Deutschen Sozialisten des Wolgagebiets und der Gründung des Deutschen Bezirks Katharinenstadt benannte sich die Zeitung in „Der Kommunist“ um und wurde zum Presseorgan der Katharinenstädter Bezirksorganisation der deutschen Kommunisten des Wolgagebiets und des örtlichen Sowjets.

Autoren: German E. (Saratov)

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