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DEUTSCHE ABTEILUNG am Institut für Volksbildung (1924-31) bzw. am Ukrainischen Pädagogischen Institut in Odessa (1931-33)

Rubrik: Kultur, Wissenschaft, Bildung, Medizin

DEUTSCHE ABTEILUNG am Institut für Volksbildung (1924-31) bzw. am Ukrainischen Pädagogischen Institut in Odessa (1931-33).

Die Deutsche Abteilung beim Institut für Volksbildung in Odessa wurde am 26. Juni 1924 auf Beschluss des Präsidiums der Hauptverwaltung für Berufliche Bildung der Ukraine gegründet und diente dem Ziel, Erzieher und Lehrer für die an den kompakten deutschen Siedlungsorten bestehenden deutschen Erziehungs- und Lehranstalten (Schulen, Waisenhäuser, Kindergärten, Klubs und Bibliotheken) auszubilden – insgesamt dreißig in den Gebieten Odessa, Kiew, Dnepropetrowsk und Donezk gelegene Rayone. Der Leiter der Deutschen Abteilung war einem Sekretär des Instituts für Volksbildung mit den Rechten eines Dekans gleichgestellt. Die Aufnahme der Studenten erfolgte entsprechend dem allgemeinen Auswahlverfahren sowie auf Empfehlung der Deutschen Sektion der Odessaer Gouvernementsabteilung für Volksbildung. In Ausnahmefällen war (mit Blick auf die Tatsache, dass auch ukrainische Studenten und Aspiranten an deutschen Hochschulen studierten) die Aufnahme deutscher Staatsbürger aufgrund persönlicher Fürsprache des deutschen Konsuls erlaubt. Im Oktober 1924 wurden die ersten vierzig Studenten aufgenommen, die nach einem einjährigen Vorbereitungskurs ein vierjähriges Studium an der Fakultät für Soziale Erziehung absolvieren sollten.

Das Programm des Instituts umfasste Kurse und Vorlesungen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Botanik, Zoologie, Anatomie, Physiologie, Didaktik, Reflexologie, Wirtschaftsgeographie, Sprachwissenschaft, Geschichte des Klassenkampfes, Pädagogik und Pädologie sowie zu Fragen des Volksbildungssystems. Die Studenten lernten Deutsch, Französisch und Englisch sowie Ukrainische Sprache und Literatur. Im Programm waren auch militärische Fächer vorgesehen. Die offizielle Unterrichtssprache war Deutsch, auch wenn in der Praxis zahlreiche Fächer in russischer oder ukrainischer Sprache unterrichtet wurden, da es an Lehrkräften mit entsprechenden Sprachkenntnissen fehlte. Deutsche Lehrkräfte waren unter anderem A. Brauner (Agrarbiologie), Bosse (Physik), Mayer (Chemie und Allgemeine Psychologie) und T.K. Mickwitz (Russische und Ukrainische Geschichte, Deutsche Literatur, Methodik der Gesellschaftskunde, Geschichte des Klassenkampfs).

Im August 1931 wurde das Institut für Volksbildung auf Weisung des Rats der Volkskommissare der Ukrainischen SSR aufgelöst. Die deutsche Abteilung wurde an das Odessaer Ukrainische Pädagogische Institut überstellt. 1933 wurde auf dieser Grundlage das Odessaer Deutsche Pädagogische Institut eröffnet.

Archive

ГА Одесской обл., ф. Р-1561, 1593.

Autoren: Plesskaâ È.G.

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