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WIRTSCHAFTSSTELLE DER WOLGADEUTSCHEN , Anfang der 1920er Jahre von ursprünglich aus dem Wolgagebiet stammenden reichsdeutschen Unternehmern gegründete russisch-deutsche Handelsgesellschaft

Rubrik: Wirtschaftsgeschichte

WIRTSCHAFTSSTELLE DER WOLGADEUTSCHEN, Anfang der 1920er Jahre von ursprünglich aus dem Wolgagebiet stammenden reichsdeutschen Unternehmern gegründete russisch-deutsche Handelsgesellschaft, deren Ziel darin bestand, den Wiederaufbau und die Entwicklung der Wirtschaft des Autonomen Gebiets der Wolgadeutschen zu fördern. Aufgrund des zwischen den Gründern und der Führung des Autonomen Gebiets der Wolgadeutschen abgeschlossenen Vertrags sollten Agrarprodukte (Leder, Borsten, Wolle, Tabak usw.) im Austausch gegen Landmaschinen, landwirtschaftliches Inventar und andere Waren nach Deutschland geliefert werden. In Berlin wurde eine von Alexander Schneider geleitete Vertretung des Autonomen Gebiets der Wolgadeutschen eröffnet, der im beiderseitigen Einverständnis auch als Leiter der „Wirtschaftsstelle der Wolgadeutschen“ und Repräsentant der RSFSR in der Gesellschaft fungierte.

Dank der zunächst überaus erfolgreichen Entwicklung der mit Deutschland abgewickelten Handelsoperationen ließen sich erhebliche Devisen akkumulieren, die das Grundkapital der im November 1922 gegründeten Deutschen Wolgabank bildeten. Ende der 1920er Jahre wurde die Tätigkeit der Gesellschaft vor dem Hintergrund der von den Sowjetbehörden angestrebten Unterbindung aller von der Wolgarepublik unterhaltenen Auslandsbeziehungen eingestellt.

Literatur

Герман А. А., Немецкая автономия на Волге. 1918–1941. Ч. 1. Автономная область. 1918–1924, Саратов, 1992.
Autoren: German A.

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