OMSK, am Zusammenfluss von Om und Irtysch gelegene Industrie- und Kulturmetropole. Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets. Großhafen und an der Transsibirischen Eisenbahn gelegener Eisenbahnknotenpunkt. 1.160.000 Einwohner (1996).
Im Jahr 1716 errichtete Oberstleutnant Iwan Buchholz auf Veranlassung des Gouverneurs von Sibirien Matwei Gagarin am späteren Standort von Omsk eine dem Schutz gegen Überfälle aus dem Südosten dienende Grenzfestung. Im Jahr 1768 ließ der Befehlshaber der Sibirischen Truppen Generalleutnant Iwan von Springer am rechten Ufer der Om eine neue Festung bauen, die zu den größten im östlichen Landesteil errichteten Festungsbauten zählte. Unter den Erbauern der ersten Omsker Festung waren auch viele im Gefolge von Buchholz stehende kriegsgefangene schwedische und deutsche Offiziere, für die Leutnant Johann (Iwan) Kalandar eine kleine lutherische Kirche errichten ließ, die im Volk „schwedische Kirche“ genannt wurde. Die in Omsk ansässigen Schweden und Deutschen begruben ihre Toten auf einem eigenen, unweit der Kirche im Bereich der heutigen Lermontow-Straße, des Karl-Marx-Prospekts und des Parks des „Gedenkens an die Kämpfer der Revolution“ gelegenen deutschen Friedhof, an dessen südwestlichem Ende 1771 auch Generalleutnant Iwan von Springer beigesetzt wurde. Später verfiel der bis in die 1780er Jahre genutzte Friedhof, so dass er Anfang des 19. Jahrhunderts schon nicht mehr auf den Karten von Omsk verzeichnet war. Reste von Springers Grabmal waren noch bis in die 1870er Jahre hinein erhalten. Auf dem Areal der im Bereich der heutigen Gussarow- und der heutigen Rabinowitsch-Straße gelegenen neuen Omsker Festung lag der Butyrka-Friedhof, auf dessen als „deutscher Friedhof“ bezeichnetem nördlichen Teil der Befehlshaber des Sibirischen Korps Generalleutnant Georg Johann von Glasenapp sowie der Chef des 8. Bezirks der Gendarmerie Generalmajor N.Ja. Falkenberg beigesetzt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts fanden auf dem Friedhof keine Beisetzungen mehr statt.
Im Zuge der 1782 in Sibirien vollzogenen Verwaltungsreform wurden die Gebiete Tobolsk und Tomsk zur Tobolsker Statthalterschaft zusammengelegt, während die Festung Omsk den Status einer innerhalb des Gebiets Tobolsk bestehenden Bezirksstadt erhielt. 1822 wurde Omsk zur Gebietshauptstadt, was sein ökonomisches und politisches Gewicht in Sibirien deutlich steigen ließ. Nachdem die Stadt bereits seit 1825 inoffizielle Residenz des Generalgouverneurs gewesen war, wurde sie 1839 auch offiziell Hauptstadt des Generalgouvernements Westsibirien. Mit der 1854 erfolgten Gründung des Gebiets Semipalatinsk und des Gebiets der Sibirischen Kirgisen verlor die Festung Omsk ihre militärische Bedeutung und wurde aufgegeben. Bei der im Jahr 1868 erfolgten Gründung des Gebiets Akmola wurde Omsk dessen Hauptstadt und zugleich Bezirkszentrum. Im Zuge der 1882 erfolgten Gründung des Generalgouvernements der Steppe wurde Omsk dessen Hauptstadt. In den Jahren 1839-82 und 1882-1917 war Omsk Residenzstadt der Generalgouverneure von Westsibirien bzw. später des Generalgouvernements Steppe.
Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden die meisten militärischen Führungsposten von Deutschstämmigen bzw. Baltendeutschen besetzt. So dienten die Generäle Christian Theophil von Kindermann (1744-52), Karl Lebano von Frauendorf (1758-60), Hans Heinrich von Weymarn (1760-63), Iwan von Springer (1763-71), Johann Clapier de Colongue (1771-77), Gustav Ernst von Strandmann (1789-90) und Georg Johann von Glasenapp (1808-19) als Oberbefehlshaber der Sibirischen Grenztruppen und Karl Gustav Clodt von Jürgensburg als Stabschef des Sibirischen Korps. Auch unter den hohen Beamten der Militärverwaltung waren zahlreiche Deutsche. So dienten General der Infanterie Gustav Christoph von Hasford (1851-61), General der Infanterie Baron Maxim Antonowitsch Taube (1889-1900) und General der Kavallerie Jewgeni Ottowitsch Schmit (1908-16) als Generalgouverneure von Westsibirien bzw. des Gouvernements der Steppe. An der Spitze der Verwaltung des Gebiets der Sibirischen Kirgisen standen Mitte des 19. Jahrhunderts die Militärgouverneure Gustaw Karlowitsch von Friedrichs (1854-64) und Baron F.P. von Maydell (1864-65). Insgesamt lebten nach den Daten der Volkszählung von 1897 437 Deutsche in Omsk. Neben den Militärangehörigen und Verwaltungsbeamten handelte es sich dabei vor allem um Angehörige der technischen und kulturellen Intelligenz, Handwerker und im Dienstleistungsbereich tätige Personen.
Bereits lange bevor die Deutschen in großer Zahl nach Sibirien umsiedelten, wurde diese geheimnisumwobene und ferne Region von bekannten deutschen Wissenschaftlern und Forschern erforscht. Im Jahr 1734 kamen der Historiker, Geograph und Forschungsreisende Gerhardt Friedrich Müller und der Naturforscher und Entdeckungsreisende Johann Georg Gmelin im Rahmen der Zweiten Kamtschatka-Expedition nach Omsk. Im Jahr 1760 veröffentlichte Müller in zwei Ausgaben des Journals „Monatliche Abhandlungen zu Nutzen und Zerstreuung der Angestellten“ seinen Artikel „Nachrichten über das Sandgold in Buchtarma“, der auch eine Beschreibung der ersten Omsker Festung enthielt. 1771 waren der Geograph, Chemiker, Botaniker und Forschungsreisende Johann Gottlieb Georgi und der Naturforscher und Geograph Peter Simon Pallas im Rahmen einer Expedition der Akademie der Wissenschaften in Omsk, woraufhin Letzterer in seiner 1773-88 in Petersburg erschienenen Arbeit „Reisen durch verschiedene Provinzen des Russischen Reichs“ auch die erste und zweite Omsker Festung ausführlich beschrieb. 1876 kamen der Forscher, Aufklärer und Zoologe Alfred Brehm, der Ornithologe Otto Finsch und der Botaniker Karl Graf von Waldburg-Zeil-Trauchburg mit einer von dem Bremer Verein für die Deutsche Nordpolarfahrt organisierten Expedition nach Westsibirien und Omsk, deren Eindrücke Otto Finsch in seinem Buch „Die Reise nach Westsibirien“ (Moskau, 1882) beschrieb. Im Jahr 1829 besuchte auch der deutsche Naturforscher, Geograph und Forschungsreisende Alexander von Humboldt Omsk.
In größerer Zahl kamen die Deutschen erstmals im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert im Rahmen der bäuerlichen Kolonisierung Sibiriens nach Omsk, als sich unter den aus dem europäischen Teil Russlands übersiedelnden Bauern auch zahlreiche deutsche Kolonisten befanden, die sich größtenteils in Westsibirien niederließen, so dass sich in der Umgebung von Omsk und im Altai zwei große deutsche Siedlungsgebiete bildeten. Die Übersiedler brachten fortschrittliche Anbaumethoden und neue Kulturpflanzen in die Region, was sie in die Lage versetzte, zahlreiche Vorzeigewirtschaften zu gründen, unter denen der 1901 von Philipp Stumpf auf gepachtetem Kosakenland errichtete Musterbetrieb besonders hervorstach. Stumpf rüstete seinen Betrieb mit modernster Technik aus, betrieb intensiv Ackerbau und Viehzucht und unterhielt auch ein Mustergestüt. Er gehörte zu den Initiatoren und Mitbegründern der Omsker Zweigstelle der Moskauer Landwirtschaftsgesellschaft, der Omsker Industrie- und Handelsbörse sowie der Höheren Handelsschule. Darüber hinaus war Stumpf auch als Abgeordneter der Omsker Stadtduma, Mitglied der Westsibirischen Zweigstelle der Kaiserlichen Russischen Geographischen Gesellschaft sowie Organisator und Teilnehmer der 1911 in Omsk eröffneten Ersten Westsibirischen Landwirtschafts-, Forstwirtschafts-, Industrie- und Handelsmesse eine herausragende Person des Öffentlichen Lebens. Ehrenvorsitzender des Messekomitees war der Generalgouverneur der Region Steppe Jewgeni Schmit. Auf der Messe, auf der sich neben russischen auch zahlreiche aus Deutschland, Schweden, England, den USA und Österreich kommende Unternehmen präsentierten, waren vor allem im Bereich der Landwirtschaft auch zahlreiche in Omsk ansässige deutsche Unternehmer wie A.F. Hechter (der für seine Erfolge im Bereich der Rinderzucht mit einer Silbernen Medaille ausgezeichnet wurde), F.I. Matthies, I.I. Wiebe und A.F. Janzen präsent. Die Druckerei und Buchbinderwerkstatt von G.I. Schulz, die halbautomatische Dampfmühle von D. Harder, die elektrotechnische Werkstatt von F.F. Pohl (der auch ein E-Werk betrieb), die Brauerei von G.S. Sprienbach, die Ölmühle von E.F. Lecke sowie der Landmaschinenhandel von Ja.I. Enns gehörten zu den führenden Unternehmen der Stadt. Eine besonders exponierte Stellung nahmen unter den Omsker Kaufleuten die Brüder Paul, Oskar und Richard Nolte ein, die in Omsk ein großes Geschäft betrieben. Oskar Nolte war zudem Honorarkonsul Deutschlands in Omsk, Mitglied und von 1906 an Vorsitzender des Börsenkomitees sowie von 1913 an Mitglied der Omsker Zweigstelle der Moskauer Landwirtschaftsgesellschaft, deren Mitglieder zu etwa 30% deutschstämmig waren.
Einen erheblichen Beitrag leisteten die Deutschen zur kulturellen Entwicklung von Omsk, was sich auch im architektonischen Antlitz der Stadt niederschlug. 1792 wurde auf dem Areal der neuen Omsker Festung eine lutherische Steinkirche gebaut, die das einzige im 18. Jahrhundert errichtete bis heute erhaltene Gotteshaus der Stadt darstellt und Teil des Ensembles der 1768 von Iwan Springer nach Plänen des Ingenieurs K. Malm errichteten Festung war. Der Architekt William Heste erstellte im Jahr 1826 den Generalbebauungsplan der Stadt Omsk. 1859 begann der von dem Omsker Stadtarchitekten Friedrich Wagner (* um 1822, †1876) geleitete Bau des Palastes des Generalgouverneurs, der zu den interessantesten Baudenkmälern der Stadt gehört und in weiten Teilen auch des Interieurs bis heute erhalten ist. Weitere unter der Leitung von Wagner in Omsk entstandene Bauten waren die Gebäude der Öffentlichen Versammlung (1859) und der Militärversammlung (1861). Darüber hinaus entwarf Wagner die Kreuzerhöhungskirche, deren Bau der Stadtarchitekt Eduard Eset umsetzte, auf dessen Pläne wiederum das Gebäude des Omsker Lehrerseminars (1872, nicht erhalten), das erste Theatergebäude (1874, im gleichen Jahr abgebrannt), das Erste Klassische Knabengymnasium (1876), der Anbau des Sibirischen Kadettenkorps (1877-1880), das Mädchengymnasium der Ehrenbürger Popow (1879-82) sowie das Gebäude der zentralen Sanitätsschule (1882-83) zurückgingen. Darüber hinaus plante Eset auch die Bebauung des Vorplatzes der früheren Festung (1870). Für die Pläne der Uspenski-Kathedrale (1898) zeichnete das Mitglied der Petersburger Akademie der Künste Ernest-Friedrich Wirrich verantwortlich. Die Kirche „Freude aller Trauernden“ wurde von dem Architekten und Mitglied der Petersburger Akademie der Künste Alexander von Hohen geplant.
Angesichts stetig steigender Umsiedlerzahlen sahen sich die örtlichen Behörden zunehmend veranlasst, den Zustrom der deutschen Kolonisten einzudämmen. So erließen die Generalgouverneure in den Jahren 1905, 1907 und 1915 jeweils Anordnungen, durch die die Ansiedlung deutscher Bauern im Bezirk Omsk beschränkt werden sollte. Nichtsdestotrotz gab es 1915 nach Angaben des Generalgouverneurs des Gouvernements der Steppe im Gebiet Akmola 56 deutsche Siedlungen mit insgesamt 27.000 Einwohnern. In Omsk selbst lebten 3.400 Deutschstämmige.
In den Jahren 1914-17 war Omsk wie auch die anderen westsibirischen Städte Unterbringungsort für kriegsgefangene Soldaten und Offiziere der österreich-ungarischen und deutschen Armee. So kam im Oktober 1914 der erste Zug Kriegsgefangener nach Omsk, für deren Kasernierung die Omsker Stadtverwaltung den Zirkus, den Schlachthof, das Staatliche Weinlager, das Gebäude des Handelskorps sowie diverse Schulgebäude zur Verfügung stellte. Später wurden Internierungslager gebaut. Einige kriegsgefangene Offiziere lebten in Privatwohnungen mit Dienstpersonal. 1917 wurde in Omsk das von Doktor Isaak geleitete Deutsche Komitee Sibiriens gegründet, das den Kriegsgefangenen Hilfe leisten sollte. Zu den Kriegsgefangenen wurden auch Personen aus den Reihen der deutschen und österreich-ungarischen Staatsangehörigen gezählt, die im Militärdienst standen und unverzüglich verhaftet und nach Tobolsk gebracht werden sollten. Unter den Verhafteten waren unter anderem die deutschen Kaufleute Nolte, der Angestellte der Omsker Übersiedlerverwaltung P.G. Noack sowie der Wasserbauingenieur W.F. Meier.
Von Juni 1918 an war Omsk die Residenz der Provisorischen Sibirischen Regierung und vom 18. November 1918 des Obersten Regenten Alexander Wassiljewitsch Koltschak und der von diesem geführten Russischen (Omsker) Regierung (bis zum 10. November 1919). Darüber hinaus war Omsk auch Standort des Rats des Obersten Regenten, des Regierenden Senats sowie des Oberkommandos der Sibirischen Armee und Aufbewahrungsort der russischen Goldreserven. In Omsk befanden sich auch die diplomatischen Vertretungen Frankreichs, Großbritanniens, Japans und der USA. Der Regierung Koltschaks gehörten in Person von Generalleutnant Alexei Budberg (Kriegsminister), dem Mitglied der sibirischen Autonomiebewegung Alexander Gattenberger (Innenminister) sowie dem Mitglied der Konstitutionell-Demokratischen Partei Georgi Telberg (Justizminister) auch einige Deutsche an.
Nach der am 14. November 1919 erfolgten Einnahme der Stadt durch die Rote Armee war Omsk faktisch die Hauptstadt Sibiriens und beherbergte bis Juni 1921 alle administrativen Einrichtungen des Sibirischen Revolutionskomitees. 1920 wurde bei diesem eine Abteilung für Nationalitätenfragen und beim Parteikomitee der RKP(b) eine Deutsche Sektion eingerichtet, die das Hauptverbindungsglied zwischen Kolonisten und Sowjetmacht darstellen sollten. 1923 wurde in Omsk eine Zweigstelle der Allrussischen Mennonitischen Landwirtschaftsgesellschaft gegründet, die eine wichtige Rolle für den Aufschwung der Landwirtschaft spielen sollte und im Jahr 1926 480 Mitglieder hatte, was 98% aller im früheren Gouvernement Omsk gelegenen mennonitischen Wirtschaften entsprach. 1926 wurde zudem die Omsker Mennonitische Landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft gegründet.
Die Ende der 1920er Jahre im Gebiet Omsk einsetzende Zwangskollektivierung führte wie auch in anderen Landesteilen dazu, dass die deutsche Bevölkerung aus der Sowjetunion zu emigrieren versuchte. Ihren Höhepunkt erreichte die Emigrationsbewegung in Sibirien im Herbst 1929, als allein aus dem Kreis Omsk 340 Familien abreisten. Die während des Zweiten Weltkriegs und in den unmittelbaren Nachkriegsjahren gegen die „inneren Deutschen“ gerichteten Repressionen (Deportation, Mobilisierung zur Arbeitsarmee, Sondersiedlung) stellten ebenso wie die religiösen Verfolgungen der 1960er bis frühen 1980er Jahre und der Verlust der nationalen kulturellen Tradition und Sprache weitere Beweggründe dar, die Sowjetunion zu verlassen. Ungeachtet der massenhaften Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland stellte das Gebiet Omsk allerdings noch immer eines der wichtigsten kompakten Siedlungsgebiete der Deutschen dar. Nach den Daten der Volkszählung von 1989 lebten zu diesem Zeitpunkt 134.199 Deutschstämmige in der Region, die auch eine der größten lutherischen Gemeinden beherbergte. 1994 wurde in Omsk ein mit Mitteln der evangelisch-lutherischen Kirche Hannover und der deutschen Bundesregierung finanziertes Kirchen- und Kulturzentrum errichtet, zu dem neben dem Kirchengebäude auch eine Pastorenwohnung, ein kleines Gästehaus sowie Räumlichkeiten für die Kinder- und Jugendarbeit gehörten. Nach langen Jahren der Verbote und Verfolgungen entstanden neue Gemeinden mit einem aktiven Gemeindeleben.
Von 1897 an gab es in Omsk auch eine Baptistengemeinde. Am 21. Juni 1897 wurde im Irtysch eine erste Taufe vollzogen. Im Jahr 1905 fand in Omsk der erste Regionalkongress der Baptisten statt, auf dem Omsk zum Zentrum der Sibirischen Zweigstelle der Baptisten bestimmt wurde. Am 27. April 1909 wurde der Baptistenbund von den Behörden des Gebiets Akmola unter dem Namen „Omsker Gemeinde der russischen Baptisten“ offiziell registriert. 1907 wurde ein von den Gemeindemitgliedern finanziertes Bethaus der Evangeliumschristen und Baptisten gebaut, in dem die in Sibirien ansässigen Baptisten bis 1927 auch 24 Kongresse abhielten. 1935 wurde das Gebäude als Gotteshaus geschlossen. 1992 wurde es nach umfangreichen von den Gläubigen selbst durchgeführten bzw. von diesen finanzierten Restaurierungsarbeiten feierlich wiedereröffnet.
Ende der 1980er Jahr wurde in Omsk die deutsche Gesellschaft „Wiedergeburt“ und im Jahr 1993 der deutsche Kulturverein „Eintracht“ sowie der nach Philipp Stumpf benannte Deutsche Klub gegründet.
Mehrfach fanden in Omsk Fragen der Russlanddeutschen gewidmete Konferenzen und Seminare statt: „Die Deutschen Sibiriens: Geschichte und Kultur“ (1993), „Probleme der Wiedererrichtung und Entwicklung der nationalen Kultur, Bildung und des Unternehmertums der Russlanddeutschen an deren kompakten Siedlungsorten“ (1994), „Perspektivmodelle der Tätigkeit der Zentren und Vereine der deutschen Kultur“ (1995), „Die Deutschen Sibiriens: Geschichte und Gegenwart“ (1996), „Protestantismus in Sibirien“ (1998), „Die Deutschen Sibiriens: Geschichte und Kultur“ (1999), „Sammlung und Nutzung von Materialien zur Geschichte der Ethnographie der Russlanddeutschen“ (2000). Im Omsker Staatlichen Museum für Geschichte und Heimatkunde wird in der dem asiatischen Teil Russlands gewidmeten Dauerausstellung die Sammlung „Die Deutschen in Sibirien“ präsentiert, auf deren Grundlage auch ein Katalog erschien.