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VEBEL Ferdinand Mavrikijewitsch (1855–1919), Militär, Orientalist, General der Infanteri

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

VEBEL Ferdinand Mavrikijewitsch (24. November 1855 – Frühling 1919, Odessa), Militär, Orientalist, General der Infanterie (1915). Entstammt dem Adel des Sankt Petersburger Gouvernements, Lutheraner. Erhielt seine Ausbildung in dem Orenburger Neplujew-Militärgymnasium (1873), der 3. Alexander-Militärfachschule (1875), der Nikolai-Ingenieurfachschule (1876) und der Nikolai-Akademie des Generalstabs nach dem 1. Rang (1884). Wurde aus der Fachschule am 10. August 1876 als Fähnrich in den 6. Pontonbataillon entlassen. Teilnehmer des Russisch-Türkischen Krieges von 1877–1878; wurde für Bewährung vor dem Feind mit den Orden des Hl. Stanislav des 3. Grades mit Schwertern und Band (1877) und der Hl. Anna des 3. Grades mit Schwertern und Band (1878) ausgezeichnet. Befehligte vom 1. August 1879 bis zum 15. April 1881 die Kompanie des 6. Pontonbataillons. Nach Versetzung in den Generalstab am 1. Februar 1885 wurde er zum Dienst in den Stab des Priamurski-Militärdistrikts gerichtet: Gehilfe des Oberadjutants, ab 21. Dezember 1887 Oberadjutant, ab 30. Dezember 1889 Stabsoffizier für Aufträge. Im Mai–August 1889 wurde er nach Korea, China und Japan zu Beratungen zu militärpolitischen und grenzbezogenen Fragen mit russischen Diplomaten (Geschäftsträgern in Seoul, Gesandten in Peking und Tokio) abkommandiert; unternahm eine Reise entlang der Uferlinie des Japanischen Meeres und aus Wonsan – über Seoul nach Chuncheon und Kaesong. Ab dem 11. Juni 1982 diensthabender Stabsoffizier bei der Verwaltung des Kommandeurs der Kiewer lokalen Brigade; verbrachte im Mai–August 1893 die Zensusleitung einer Bataillon im 130. Chersoner Infanterieregiment (Kiew). Am 5. August 1896 wurde Vebel zum Kommandeur des Stabs der 9. Kavalleriedivision (Kiew) und am 16. Dezember 1899 – zum Kommandeur des 103. Petrosawodsker Infanterieregiments (Grodno) ernannt.

Nach Beginn des Russisch-Japanischen Krieges 1904–1905 wurde Vebel am 23. Februar 1904 zum Kommandeur des Stabs des erneut gebildeten 4. Sibirischen Armeekorps des Generals N. P. Sarubajew (mit Beförderung zum General-Major) ernannt. Im Mai 1904 trat er samt den Truppen des Korps an den Kriegsschauplatz, wo das Korps mit der Beobachtung der Uferlinie von Laohe bis Senjutschen und den Verbindungen von Xiuyan nach Haicheng und Haizhou beauftragt wurde. Nach der für die russische Armee unglücklichen Schlacht bei Vafangou wurden die Kontingente des 1. und 4. Sibirischen Armeekorps zu Dachitschao abgeleitet. Während der Schlacht um Liaoyang am 11.–21. August 1904 nahm er aktiv an der Organisation eines befestigten Raumes teil, woher die Truppen des Korps erst nach dem Befehl zurücktraten. Teilnehmer der Schlacht von Mukden am 12.–22. Februar 1905. Während der Kriegshandlungen zeigte sich Vebel als ruhiger und geschäftiger Stabskommandeur, wurde zum nächsten Gehilfen von Sarubajew. Am 8.–20. März 1905 amtierender General-Quartiermeister des Stabs der 1. Mandschurischen Armee. Wurde für Bewährung vor dem Feind mit der goldenen Waffe mit Beschriftung „Für den Mut“ (Höchste Verordnung vom 4. März 1905), sowie dem Orden des Stanislaw des 1. Grades mit Schwertern (1904) ausgezeichnet. Wurde am 11. Juni 1906 zum Ober-Quartiermeister der Hauptverwaltung des Generalstabs ernannt. Ab dem 28. November 1907 wurde er Kommandeur des Stabs des Moskauer Militärdistrikts; General-Leutnant (1908).

Am 20. Dezember 1909 übernahm Vebel das Kommando der 13. Infanteriedivision (Sewastopol), an deren Spitze er im August 1914 an die Front im Bestand des 7. Armeekorps der 8. Armee zog. Teilnehmer der Schlacht in Galizien (August–September 1914). Wurde am 5. Dezember 1914 zum Kommandeur des 30. Armeekorpses ernannt. Für die erfolgreichen Kämpfe im Jahre 1914 wurde Vebel am 10. Januar 1915 mit dem Orden des Weißen Adlers mit Schwertern und den Schwertern zum Orden des Hl. Wladimir des 2. Grades ausgezeichnet. Wurde am 27. März 1915 durch General Sajontschkowskij ersetzt und in die Reserve der Ränge bei dem Stab des Kiewer Militärdistrikts aufgenommen, wurde aber bereits am 19. April 1915 zum General der Infanterie befördert und zum Kommandeur des 34. Armeekorps ernannt und am 1. Mai 1915 mit dem Orden des Hl. Alexander Newskij mit Schwertern ausgezeichnet. Er befehligte das Korps weniger als ein Jahr und wurde kurz vor dem Beginn der Narotsch-Operation, am 14. Februar 1916, in die Reserve der Ränge bei dem Stab des Minsker und ab dem 16. September 1916 – des Petrograder Militärdistrikts versetzt. Bis zum Ende des Kriegs erhielt er keine Berufungen in die bestehende Armee. Nach dem Oktoberumsturz 1917 siedelte er in die Ukraine um. Nach Besetzung Odessas durch die roten Streitkräfte von N. A. Grigoriew wurde Vebel festgenommen und erschossen. 

Literatur

Волков С.В. Русские офицеры – исследователи Кореи конца XIX – начала XX вв. // Российское корееведение. Вып. 3. М., С. 196; Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 1. М., 2014.

Autoren: Salesskij K.

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