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GLASENAPP Georg Johann von (Grigori Iwanowitsch)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

GLASENAPP, Georg Johann von (Grigori Iwanowitsch), * 1750 oder 1751, † 10. März 1819 in Omsk. Generalleutnant (1800).

Entstammte dem Adelsgeschlecht der Glasenapps. Im Jahr 1764 trat er im untersten Dienstgrad in das 3. Grenadierregiment ein. 1770 war er Fähnrich beim Simbirsker Musketierregiment. Während des Russisch-Osmanischen Kriegs von 1768–74 nahm er an den Schlachten bei Rjabaja Mogila (17. Juni 1770), an der Larga (7. Juli 1770) und bei Cahul (21. Juli 1770) teil und wurde zunächst zum Unterleutnant und dann zum Leutnant befördert. Im Jahr 1773 wurde er an das Leib-Kürassier-Regiment überstellt. Von 1776 an war er Rittmeister. Im Russisch-Osmanischen Krieg von 1787–91 kommandierte er erfolgreich einen Kavallerietrupp, von 1792 an war er Oberstleutnant. Zur Regierungszeit Pawels I.wurde er zunächst zum Oberst und später zum Generalmajor (1798) befördert und schied im Jahr 1800 im Rang eines Generalleutnants aus dem Militärdienst aus. Nach der Thronbesteigung Alexanders I. wurde er im Jahr 1891 erneut in den Dienst aufgenommen und zum Chef des Nischni Nowgoroder Dragonerregiments ernannt. Von 1803 an war er Kommandant der Truppen der Kaukasischen Linie und Inspektor der Kavallerie im Kaukasus. In den Jahren 1804–05 organisierte er mehrere erfolgreiche Expeditionen nach Kabardinien. Im Jahr 1806 übernahm er nach der Ermordung des Oberbefehlshabers im Kaukasus General P.D. Zizianow die Verwaltung der Region, führte eine Reihe energischer Maßnahmen zur Niederschlagung der Unruhen unter den kaukasischen Bergvölkern und zur Sicherung der Flanken der Russischen Armee gegen einen möglichen Angriff der persischen Truppen durch, operierte in Dagestan und Aserbaidschan, ohne dass es zu aktiven Kampfhandlungen kam, und nahm Derbent ein. Von dort führte er seine Truppen in Richtung Baku, wurde aber aufgrund von Intrigen General I.W. Gudowitschs vom Oberbefehl entbunden. Im Jahr 1807 wurde ihm die Inspektion des Sibirischen Heeres übertragen. Er wurde Chef der Sibirischen Linie (von Tobolsk bis Kamtschatka). Er reorganisierte das System der Militärverwaltung sowie die Sibirische Kosakenarmee, führte in den regulären Einheiten der Armee 1810 die Methode der gegenseitigen Alphabetisierung der unteren Ränge ein (Lancaster-Methode) und gründete in Omsk die Militärische Lehranstalt der Kosaken (1813), aus der später das Sibirische Kadettenkorps hervorging. Er förderte die Belebung der Handelsbeziehungen zu den benachbarten asiatischen Völkern. Von 1815 an war er Kommandant des Sibirischen Korps.

Auszeichnungen: Orden des Heiligen Alexander Newski, Orden der Heiligen Anna 1. Ranges mit Brillanten, Orden des Heiligen Wladimir 2. Ranges, Orden des Heiligen Georg 4. Ranges.

Glasenapp wurde auf dem Deutschen Friedhof begraben. Im Gedenken an ihren Kommandanten errichteten seine Untergebenen ihm ein Marmorgrabmal. In den 1860er Jahren wurden seine sterblichen Überreste auf einen neuen Friedhof überführt. Sein Grabmal ist nicht erhalten.

Literatur

Новоселов С., Подвиги и жизнь замечательных лиц, действовавших на Кавказе, СПБ, 1858; Дубровин Н., История войны и владычества русских на Кавказе, т. 4–5, СПБ, 1886–87; Краткие биографические сведения о главноуправляющих Грузии, наместниках Кавказских и главноначальствующих гражданской частью на Кавказе, Тифлис, 1901. * Брокгауз и Ефрон; РБС; Сытин.

 

Autoren: Besotosny W., Vibe P.

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