RU

neue
illustrierte elektronische

DELWIG Sergej Nikolajewitsch (1866–1944), Militär, General-Leutnant

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

DELWIG Sergej Nikolajewitsch (4. Juli 1866, Moskau – 1944, Kairo, Ägypten), Militär, General-Leutnant (1915). Aus dem Geschlecht der Delwiger; aus dem Adel des Moskauer Gouvernements, Sohn eines Unteroberst. Schloss den 2. Moskauer Kadettenkorps (1883), die Michajlowski-Artilleriefachschule (1886), die Michajlowski-Artillerieakademie nach dem 1. Rang (1891), die Offiziersartillerieschule ab. Wurde aus der Fachschule am 14. August 1886 als Fähnrich in die 2. Reserveartilleriebrigade entlassen und wurde in deren Kavalleriezug aufgenommen. Diente ab dem 12. Dezember 1891 in dem Bestand der Offiziersartillerieschule: Gehilfe des für die sich ausbildenden Offiziere verantwortlichen Stabsoffiziers in der Feldabteilung, ab 13. November 1899 – Kommandeur der Infanteriebatterie, ab 15. Mai 1906 – Gehilfe des Schulleiters. Während des Russisch-Japanischen Kriegs von 1904–1905 wurde er auf eigene Bitte in die aktive Armee einberufen; für Bewährung vor dem Feind wurde er mit der goldenen Waffe mit Beschriftung „Für den Mut“ (Höchster Befehl vom 15. August 1908) und dem Orden des Hl. Stanislaw des 2. Grades mit Schwertern (1905) ausgezeichnet. Wurde am 24. Januar 1909 zum General-Major befördert und zum Kommandeur der 24. Artilleriebrigade (Luga) ernannt. Autor einer Reihe von Werken in Geschichte und Theorie der Artillerie; besaß in der Armee den Ruf eines hervorragenden Spezialisten im Bereich der militärischen Anwendung der Artillerie.

Am 26. Januar 1914 wurde Delwig zum amtierenden Inspektor der Artillerie des 9. Armeekorps (mit Verleihung des Rangs des General-Leutnants, am 8. Januar 1905 in der Position bestätigt) ernannt, mit welchem er nach Beginn des Ersten Weltkriegs an die Front zog. Für die Bewährung vor dem Feind während der Kämpfe im Sommer–Herbst 1914 wurde er am 25. September 1914 mit dem Orden des Hl. Georg des 4. Grades ausgezeichnet. Nach Einnahme der österreichischen Festung Peremyschl am 19. April 1915 wurde er zu dessen Kommandanten ernannt. Am 8. Juni 1915 wurde er unter den Befehl des Oberbefehlshabers der Armeen der Südwestlichen Front versetzt. Wurde am 20. Oktober 1915 zum amtierenden Kommandeur des 40. Armeekorpses ernannt. Ab 20. April 1916 Inspektor der Artillerie der Armeen der Südwestlichen Front. Befehligte erfolgreich die Handlungen der Artillerie während des Vorstoßes in Richtung Luzk. Wurde für Bewährung vor dem Feind gleichfalls mit den Orden der Hl. Anna des 1. Grades mit Schwertern (1915), des Hl. Stanislaw des 1. Grades mit Schwertern (1915), des Hl. Wladimir des 2. Grades (1915), des Weißen Adlers mit Schwertern (1916), den Schwertern zum Orden des Hl. Wladimir des 3. Grades (1915), den Schwertern und dem Band zum Orden des Hl. Wladimir des 4. Grades (1915) ausgezeichnet.

Lebte im Jahre 1917 in der Ukraine. Trat nach dem Oktoberumsturz im November 1917 in den Dienst in die ukrainische Armee und wurde zum Inspektor der Artillerie des Generalarmeestabs ernannt (hielt diese Position bis Februar 1918 inne). Diente in der Armee des Ukrainischen Staates von Hetman P. P. Skoropadskij, leitete die Gründung der Artillerieeinheiten von dessen Armee. Wechselte nach dem Sturz des Regimes von P. P. Skoropadskij im Dezember 1918 in die Armee der Volksrepublik Ukraine (VRU), ab 3. Januar – Inspektor der Artillerie. Traf am 1. Juni 1919 nach Polen zu Verhandlungen als Vertreter des Direktoriums ein. Unterzeichnete am 21. Juni den Vertrag, nach welchem unter anderem die Demarkationslinie zwischen der ukrainischen Galizischen Armee und den polnischen Streitkräften (die sogenannte „Delwig-Linie“) wiederhergestellt wurde. Ab 3. August 1919 – Leiter der Militärmission der VRU und bevollmächtigter Vertreter der VRU in Rumänien. Führte im Oktober 1920 zusammen mit K. Maciewicz Verhandlungen mit der Regierung von P. N. Wrangel über den Abschluss einer militärischen Konvention unter der Bedingung der Anerkennung der Unabhängigkeit der VRU seitens der Weißen Armeen. Ab 20. Februar 1921 gleichzeitig Mitglied des Höchsten Militärrates der VRU; General-Oberst der Armee der VRU (3. August 1921). Ab 1921, nach Auflösung der Militärmission, in Emigration in Rumänien; Vorsitzender der Vereinigung ehemaliger Soldaten der Armee der VRU und Oberhaupt der ukrainischen Landsmannschaft in Rumänien; in den Jahren 1923–1926 Mitglied des Führenden Komitees der ukrainischen Emigration in Rumänien, wirkte aktiv mit dem ukrainischen militärwissenschaftlichen Magazin „Tabor“ (Polen) zusammen. Arbeitete als Ingenieur in den metallurgischen Fabriken Frații Schiell („Gebrüder Schiell“) in Brașov und Întreprinderea Minieră Concordia S. A. (AG „Bergbaubetrieb Concordia“) in Codlea. Delwig emigrierte bei Heranrücken der sowjetischen Streitkräfte zu den Grenzen Rumäniens 1944 nach Ägypten.

INHALT

Arbeiten

Совместно с В.И. Сарновским. Исторический очерк деятельности полевого отдела офицерской артиллерийской школы стрельбы с 1883 по 1907 гг. СПБ, 1909.

Literatur

Литвин М., Науменко К. Збройні сили України першої половини ХХ ст. Генерали і адмірали. Львів–Харьків, 2007; Тинченко Я. Офiцерський корпус Армiї Україньскої Народної Республiки (1917–1921). Кн. 1. Київ, 2007; Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 1. М., 2014.

Autoren: Salesskij K.

ЗEINE FRAGE STELLEN