RU

neue
illustrierte elektronische

MONKEWITZ Nikolai Awgustowitsch (1869–1926), Militär, einer der Gründer des Kriegsgeheimdienstes, General-Leutnant

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

MONKEWITZ Nikolai Awgustowitsch (22. November 1869 – November 1926, Frankreich), Militär, einer der Gründer des Kriegsgeheimdienstes, General-Leutnant (18. Oktober 1916). Sohn des Staatsrates, aus einer adligen Familie evangelisch-lutherischer Konfession, welche aus Schaumburg-Lippe stammte und in genealogische Bücher des Adels des Sankt Petersburger Gouvernements eingetragen war. Schloss das 2. Petersburger Kadettenkorps (1887), die 1. militärische Pawlowsker Fachschule (1889), die Nikolajewsker Akademie des Generalstabs nach dem 1. Rang (1895) ab. Wurde aus der Fachschule am 10. August 1889 als Fähnrich in das 145. Nowotscherkassker Kaiser-Alexander-III.-Infanterieregiment entlassen. Seit dem 11. März 1897 Gehilfe des Oberadjutants des Stabs des Warschauer Militärdistrikts; im Oktober 1899 – November 1900 verbrachte er eine Zensurleitung einer Kompanie in dem Litauischen Regiment der Leibgarde. Ab dem 17. März 1901 amtierender Stabsoffizier für besondere Aufträge bei dem Stab des 1. Kavalleriekorps, seit dem 1. April 1901 Oberadjutant des Stabs des Warschauer Militärdistrikts; gleichzeitig verbrachte er eine Zensurleitung im Mai–September 1904 in dem Litauischen Regiment der Leibgarde. Teilnehmer des Russisch-Japanischen Krieges von 1904–1905. Übernahm am 16. Juli 1904 das Kommando über den Stab des 1. Bezirks des Selbstständigen Korps der Grenzwache und wurde am 28. Dezember 1904 zum Kanzleileiter der Verwaltung des Kommandeurs der militärischen Verbindungen der 3. Mandschurischen Armee ernannt; wurde für Bewährung vor dem Feind mit den Orden der Hl. Anna des 2. Grades mit Schwertern (1906) und des Hl. Wladimir des 4. Grades mit Schwertern und Band (1909) ausgezeichnet und wurde am 17. April 1905 zum Oberst befördert.

Wurde am 1. Mai 1906 in die Hauptverwaltung des Generalstabs (HVdGS) versetzt, wo er die Position des Sachbearbeiters der 2. Oberquartiermeisterschaft einnahm. Seit dem 5. März 1908 Sachbearbeiter der 5. Schriftführung der Abteilung der 1. Oberquartiermeisterschaft der HVdGS. Seit dem 22. Oktober 1910 Gehilfe des 1. Oberquartiermeisters der HVdGS, verwaltete gleichzeitig die militärstatistische Schriftführung und die besondere Schriftführung der HVdGS, somit konzentrierten sich in der Kompetent von Monkewitz alle Angelegenheiten des Militärgeheimdienstes und des Abschirmdienstes. Wurde am 10. April 1911 zum General-Major befördert. Von 19. Juni bis 20. November 1914 Oberquartiermeister der HVdGS, gleichzeitig von 21. Juni bis 2. Juli 1914 übernahm er vorübergehend die Pflichten des General-Quartiermeisters der HVdGS.

Verblieb nach Beginn des Ersten Weltkriegs auf seinem Posten, wurde aber bereits am 20. November 1914 an die Front als Kommandeur des Stabs des 30. Armeekorpses geschickt. Für Bewährung vor dem Feind in den Kämpfen vom 25. April – 5. Mai 1915 am Fluss Pruth wurde er am 25. April 1916 mit der Georgswaffe ausgezeichnet. Am 5. Juni 1916 wurde Monkewitz zum Kommandeur des 71. Infanteriedivision ernannt (wurde mit Verleihung des Ranges des General-Leutnants in der Position des Divisionskommandeurs am 18. Oktober 1916 bestätigt). Übernahm am 25. September 1916 das Kommando über den sich erst gebildeten 67. Armeekorps, kehrte aber bereits am 25. Oktober auf seinen ehemaligen Posten des Divisionskommandeurs zurück. Er unterstützte die Februarrevolution und wurde am 12. Mai 1917 zum Kommandeur des Stabs der 4. Armee ernannt. Für Bewährung vor dem Feind im Kampf wurde er außerdem mit Orden des Hl. Wladimirs des 2. Grades mit Schwertern (1916) und des Weißen Adlers mit Schwertern (1917) sowie mit den Schwertern zum Orden der Hl. Anna des 1. Grades (1915) ausgezeichnet. Aus Gründen der Ablehnung des Angebots des Rates der Soldatenabgeordneten, die 4. Armee zu kommandieren, wurde er am 1. Dezember 1917 von seiner Position entlassen. Bestand ab Dezember 1917 unter dem Befehl des ehemaligen Gehilfen des Oberkommandierenden der Armeen der Rumänischen Front General D. G. Scherbatschow. Versuchte der Ausraubung des militärischen Eigentums seitens der ukrainischen Regierung und der deutschen Streitkräfte zu wiederstehen.

Trat in die monarchistische Untergrundbewegung „Verband der Treuen“ ein. Emigrierte im Juni 1918 ins Ausland. War im März–Dezember 1919 Vertreter der Freiwilligenarmee in Berlin und in den Jahren 1919–1920 in Paris. War einer der nächsten Mitkämpfer von A. P. Kutepow bei der Organisation einer antibolschewistischen Untergrundbewegung in Russland (1920er Jahre), wurde zu Kutepow durch Großfürst Nikolai Nikolajewitsch zugeordnet und durch den Hohen Monarchistischen Rat empfohlen. Über Monkewitz hielt die Russische All-Militärische Union (RAMU, russisch: ROWS) Verbindung mit der in der UdSSR existenten Untergrundbewegung „Trest“, welche in Wirklichkeit durch die Vereinigte staatliche politische Verwaltung (russisch: OGPU) gebildet und ein Teil einer maßstäblichen sowjetischen Abschirmoperation bildete. Wurde im Sommer 1926 aus der RAMU (ROWS) entlassen. Verschwand spurlos im Park Fontainebleau bei Paris, hinterließ eine Notiz, in welcher er mitteilte, dass er aus finanziellen Gründen Selbstmord begeht und um seiner Familie nicht mit den Bestattungskosten zu belasten, Maßnahmen ergreift, damit sein Körper nicht gefunden wird. Es gibt eine unbestätigte Version, dass er ein Agent des OGPU war und entführt wurde oder nach Russland flüchtete.

INHALT

Arbeiten

La décomposition de l’armée russe: mémoires d’un général russe. Paris, 1919.

Literatur

Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 1. М., 2014.

Autoren: Salesskij K.

ЗEINE FRAGE STELLEN