RERBERG Fjodor Sergejewitsch (17. Februar 1860 – nach 1940), Militär, General-Leutnant (1915). Stammt aus erblichem Adel; Sohn von General-Major S. F. Rerberg. Schloss das 2. Petersburger Militärgymnasium (1878), die Michailowski-Artillerie-Fachschule (1881), die Nikolai-Akademie des Generalstabs nach dem 1. Rang (1892), die Offizierskavallerieschule mit Auszeichnung ab. Wurde aus der Fachschule am 8. August 1881 als Fähnrich in die 6. Artilleriebrigade entlassen. Seit dem 26. November 1892 Oberadjutant des Stabs der 14. Kavalleriedivision; verbrachte parallel von November 1895 bis November 1896 die Zensurleitung der Schwadron im 41. Jamburger Dragonerregiment. Seit 5. April 1898 Oberadjutant des Stabs des Wilnaer Militärdistrikts, seit 16. März 1900 Leiter der Fortbewegung der Streitkräfte auf dem Eisenbahn- und Wasserweg des Wilnaer Distrikts; war gleichzeitig im Juni–Oktober 1904 zur Bekanntmachung mit den allgemeinen Anforderungen der Verwaltung und Wirtschaftung dem 8. Smolensker Dragonerregiment zukommandiert. Wurde am 14. April 1902 zum Oberst befördert. Wurde am 22. Januar 1907 zum Kommandeur des 3. Jelisawetgrader Husarenregiments ernannt. Wurde am 24. Februar 1909 zum General-Major befördert und zum Kommandeur der militärischen Verbindungen des Militärdistrikts Wilnaer ernannt, wurde am 3. Juli 1911 auf einen angeglichenen Posten in das Kiewer Militärdistrikt versetzt.
Wurde nach Anfang des Ersten Weltkriegs bei der Mobilmachung am 19. Juli 1914 zum Leiter der etappen-wirtschaftlichen Verwaltung des Stabs der 3. Armee der Südwestlichen Front ernannt. Befehligte vom 6. bis 23. November 1914 die 2. Kubaner Kosakendivision und wurde am 23. November 1914 zum Kommandeur der 7. Kavallerie-Division ernannt (wurde mit Verleihung des Rangs des General-Leutnants am 22. März 1915 in der Position des Kommandeurs der Division bestätigt). Befehligte während des Krieges mehrfach zusammengestellte Kavallerie-Korps und erfüllte die Pflichten des Kommandeurs des 3. Kavallerie- und des 26. Armeekorps, wobei er Kommandeur der Division verblieb. Bewährte sich in der Schlacht am 5. September 1915 in der Gegend des Dorfes Kiwerzy, als er eine Kolonne des Gegners attackierte, mehr als 500 Personen gefangen nahm und einen großen Wagenzug ergriff; für diese Heldentat wurde er am 25. April 1916 mit dem Orden des Hl. Georgs des 4. Grades ausgezeichnet. Wurde am 6. April 1917 zum Kommandeur des 7. Kavalleriekorps, welcher in sich in dem Bestand der 11. Armee der Südwestlichen Front befand, ernannt. Gleichzeitig war er vom 19. Juli bis 29. August vorübergehend Befehlshaber der 11. Armee. Seit 20. November 1917 Kommandeur der Sonderarmee. Wurde für den Mut, welchen er in Kämpfen bezeigte, mit den Orden des Hl. Wladimir des 2. Grades mit Schwertern (1915) und des Weißen Adlers mit Schwertern (1916) sowie mit den Orden der Hl. Anna des 1. Grades (1915) und des Hl. Stanislaw des 1. Grades (1915) ausgezeichnet.
Behielt nach dem Oktoberumsturz einige Zeit lang seinen Posten, legte aber am 13. Dezember seine Pflichten des Kommandeurs der Armee ab. Fuhr 1918 in den Süden Russlands, wo er sich der Weißen Armee anschloss. Am 25. November 1918 wurde Rerberg in das Kiewer Zentrum der Streitkräfte des Südens von Russland aufgenommen und am 2. Februar 1919 in die Reserve der Ränge bei dem Stab der der Streitkräfte des Südens von Russland und am 28. November in die Reserve der Ränge der Streitkräfte des Kreises Kiew versetzt. Nach dem Scheitern der Weißen emigrierte er 1920 nach Bulgarien. Nahm aktiv an der Arbeit des Verbandes der russischen Invaliden in Bulgarien teil; war zum Jahre 1930 der Vorsitzende des Verbandes der Georgskavalliere und der Vereinigung der Offiziere des Generalstabs in Bulgarien.
Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 1. М., 2014.