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ROOP Wladimir Christophorowitsch (1865–1929), Militär, General-Leutnant

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

ROOP Wladimir Christophorowitsch (4. Juli 1865, Petersburg – 30. Dezember 1929, Sainte-Geneviève-des-Bois, nahe Paris, Frankreich), Militär, General-Leutnant (1913). Aus einem Adelsgeschlecht des Moskauer Gouvernements; Sohn des Generals Ch. Ch. Roop, wurde bei Geburt nach orthodoxem Brauch getauft. Schloss das Pagenkorps (1885) und die Nikolai-Akademie des Generalstabs nach 1. Rang (1892) ab. Wurde aus dem Korps am 7. August 1885 als Kornett der Leibgarde des Pferderegiments entlassen. Wurde nach Abschluss der Akademie in den Generalstab versetzt. Seit 23. Juni 1894 Oberadjutant des Stabs der 1. Gardeinfanterie- und seit 23. Juni 1895 Oberadjutant der 1. Garde-Kavallerie-Division; verbrachte vom Oktober 1895 bis Oktober 1896 die Zensurleitung einer Schwadron der Leibgarde Seiner Majestät des Kürassier-Regiments. Seit 6. Dezember 1896 Unterschriftführer der Kanzlei des Militärwissenschaftlichen Komitees des Hauptstabs. Wurde am 1. Mai 1900 nach Wien als Militäragent entsendet; Organisator des russischen Ausklärungsdienstes in Österreich-Ungarn; wurde am 1. April 1901 zum Oberst befördert. Begründete in der 1901 in den Generalstab übergebenen Notiz die Notwendigkeit der Bildung eines Netzes russischer illegaler Militäraufklärer in Österreich-Ungarn. Wurde im April–August 1903 zur Bekanntmachung mit den allgemeinen Anforderungen der Verwaltung und Bewirtschaftung zum der Leibgarde Seiner Majestät Kürassier-Regiment zugeordnet. Roop wurde am 13. Mai 1905 zum Kommandeur des 26. Buger Dragonerregiments (Belaja Zerkow) und am 24. Februar 1907 zum Kommandeur des Grenadier-Regiments von der Leibgarde zu Pferde im Alten Peterhof (wurde mit Verleihung des Ranges des General-Majors am 22. April 1907 in der Position des Kommandeurs des Regiments bestätigt). Bestand gleichzeitig vom 5. Juni 1911 bis 15. November 1913 in dem Gefolge Seiner Kaiserlichen Majestät. Seit 3. März 1912 Kommandeur der Selbstständigen Garde-Kavallerie-Brigade (der Leibgarde Seiner Majestät Ulanisches Regiment und Grodnoer Husarenregiment), welche in Warschau disloziert war. Wurde am 15. November 1913 zum General-Leutnant befördert und zum Kommandeur der 6. Kavalleriedivision (Warschau) ernannt.

Reiste zu Beginn des Ersten Weltkriegs im August 1914 im Bestand der 2. Armee des Generals A. M. Samsonow an die Front ab. Nahm an Kämpfen in Ostpreußen teil, dabei versuchte seine absitzende Division, dem Vorstoß des 1. Deutschen Korps, welches auf die Etappe der 2. Armee vortritt, gegenzuhalten. Kämpfte 1914–1915 an der Narew, danach an der Narotsch. Wurde für Kämpfe am 22. und 23. Juli 1915 bei dem Dorf Brzeżno, wo er „persönlich die Division anführend, den Vorstoß der Deutschen vereitelte“, mit dem Orden des Hl. Georgs des 4. Grades (Verordnung vom 14. Januar 1917) ausgezeichnet. Außerdem wurde er für die zutage gelegte Bewährung mit den Orden der Hl. Anna des 1. Grades mit Schwertern (1915), des Hl. Stanislaw des 1. Grades mit Schwertern (1915), des Hl. Wladimir des 2 Grades mit Schwertern (1915) und des Weißen Adlers (1916) ausgezeichnet. Am 8. Februar 1917 wurde Roop zum Kommandeur des 2. Kavalleriekorps ernannt, wurde aber nach der Februarrevolution abgesetzt und am 2. April in die Reserve der Ränge bei dem Stab des Kiewer Militärdistrikts aufgenommen. Im selben Monat wurde er in die USA an der Spitze einer speziellen Militärmission entsendet.

Nahm am Bürgerkrieg an der Weißen Bewegung in Sibirien teil, Kommandeur der Versorgung der Sibirischen Armee in Wladiwostok. Seit April 1919 Vorsitzender des Fernöstlichen Komitees zur Prüfung des Vorhandenseins von Objekten der militärischen Ausstattung und deren Weiterversendung (Wladiwostok). Emigrierte nach dem Scheitern der Weißen Armeen nach Frankreich; Vorstandsmitglied des Verbandes der Pagen, Mitglied des Verbandes der Georgskavalliere, einer Reihe von Garden- und Militärvereinigungen usw. Verbrachte die letzten Lebensjahre im Russischen Haus in Sainte-Geneviève-des-Bois, wurde auf dem örtlichen russischen Friedhof bestattet.

Ehefrau – Olga Andrejewna, geb. Martynowa (1876 ‒ 10. Dezember 1919).

Literatur

Купцов И.В., Буяков А.М., Юшко В.А. Белый генералитет на Востоке России в годы Гражданской войны. М., 2011; Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 1. М., 2014.

Autoren: Salesskij K.

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