ECK Eduard Wilgelmowitsch (Wladimirowitsch) (* 11. April 1851; † 5. April 1937 in Belgrad, Jugoslawien), Militär, Infanterie-General (6. Dezember 1910). Stammte aus einer adligen Petersburger Familie und war Sohn eines Geheimrats. Seinen Dienst trat er am 10. Oktober 1868 als Junker im Semjonowskij-Leibgarde-Regiment an und wurde am 6. November 1869 zum Fähnrich befördert. Schloss die Zar-Nikolai Generalstabsakademie des 1. Ranges ab (1877). War Teilnehmer des Russisch-Türkischen Krieges 1877–1878 und wurde für besondere Leistungen mit dem Sankt-Stanislaus-Orden der 3. Klasse mit Schwertern und Schleife (1879) und dem Orden des Heiligen Wladimir der 4. Klasse mit Schwertern und Schleife (1880) ausgezeichnet. Ab dem 1. August 1878 war E. Assistent des Stabsoffiziers der Kolonnenführer in der Feldarmee. Diente nach dem Ende der Kriegshandlungen im Besatzungskorps in Bulgarien und Rumelien. WarOrdonanzstabsoffizier beim Stab des Militärbezirkes Charkow (ab dem 13. November 1879) und Moskau (ab dem 11. Dezember 1884). Gleichzeitig absolvierte E. vom 17. September 1885 bis zum 17. September 1886 seinen Zensusdienst als Kommandeur eines Bataillons im Verband des 1. Jekaterinoslawer Leib-Grenadier-Regiments. Wurde ab dem 21. März 1887 zum Stabschef der 13. Kavallerie-Division. Am 24. November 1895 wurde E. zum Kommandeur des 26. Mogiljower Infanterie-Regiments ernannt und wurde am 3. Dezember 1897 Stabschef des VII Armeekorps. Am 30. April 1900 versetzte man ihn an den Stab des Militärbezirkes Odessa. Hier war E. zunächst Assistent des Stabschefs und vom 20. März 1902 bis zum 23. März 1904 diensthabender General. Zu Beginn des Russisch-Japanischen Krieges ernannte man ihn am 1. Juni 1904 zum Befehlshaber der 71. Infanterie-Division, die kurze Zeit zuvor aus der Reserve-Brigade formiert worden war (am 6. Dezember 1904 wurde er für besondere Leistungen in den Dienstgrad eines Generalleutnants befördert und in der Dienststellung des Divisions-Kommandeurs bestätigt). Seine Division wurde im August 1904 in den Fernen Osten verlegt, wo Eck an Kampfoperationen gegen die Japaner in der Mandschurei teilnahm. Für besondere Auszeichnung im Krieg wurde ihm das Georgsschwert mit der Inschrift „Für Tapferkeit“ (Höchster Befehl vom 8. Juni 1906) sowie der Orden des Heiligen Wladimir der 2. Klasse mit Schwertern (1905) verliehen. Am 3. Juni 1906 wurde E. Befehlshaber der 8. Infanterie-Division. Am 1. Oktober 1907 wurde er Kommandeur des Grenadier-Korps und am 15. Mai 1912 Kommandeur des VII Armeekorps.
Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Ecks Korps (die 13. und die 34. Infanterie-Division) der Proskurow-Gruppe unter General A. A. Brussilow zugeordnet (ab dem 28. Juli 1914: 8. Armee). „Im Gefecht bei Lwow hielt er vom 25. bis zum 30. August 1914 dem starken Ansturm einer feindlichen Übermacht stand und hielt am ersten Tag bereits schwankende Teile einer der Infanterie-Divisionen durch das Beispiel persönlicher Tapferkeit davon ab, zu fliehen“. Dafür wurde er mit dem Orden des Heiligen Georg der 4. Klasse geehrt (Höchster Befehl vom 27. September 1914). Außerdem zeichnete er sich in der Schlacht an der GnilaLipa und bei Jaitschin aus. „Bei den Kämpfen am 31. August und am 8. Oktober 1915 ging er in die Offensive über und besetzte nach hartnäckigen Gefechten eine stark befestigte Position der Österreicher zwischen den Flüssen Ikwa und Goryn. Dabei schlug er eine deutliche Übermacht des Feindes, zwang sie zu einer ungeordneten Flucht und verdrängte den Feind auf fast der gesamten Frontlinie hinter die Grenzen des Gouvernements Wolhynien“. Für diese Leistungen wurde er mit dem Orden des Heiligen Georg der 3. Klasse ausgezeichnet (3. Juni 1916). Im Sommer 1916 beteiligte er sich tatkräftig an der Offensive der 8. Armee und der gesamten Südwestfront. Am 19. Oktober 1916 wurde er zum Kommandeur des XXIII Armeekorps beordert. Für besondere Leistungen im Kampf wurde er außerdem mit dem Orden des Weißen Adlers mit Schwertern (1914) ausgezeichnet sowiemit dem Alexander-Newski-Orden mit Schwertern (1915) und den Brillanten dazu (1916). Nach der Februarrevolution verlor er im Zuge der Säuberungen innerhalb des hochrangigen Führungspersonals seine Position und wurde am 2. April in die Offiziersreserve beim Stab des Militärbezirkes Kiew versetzt. Am 15. November 1917 wurde E. Mitglied des Alexander-Komitees für Kriegsverwundete.
Nach der Oktoberrevolution 1917 begab er sich nach Südrussland, wo er 1918 in die Freiwilligenarmee eintrat. Am 31. Januar 1919 wurde er in die Offiziersreserve beim Oberbefehlshaber der Streitkräfte Südrusslands versetzt. E. war ab dem 13. Juni 1919 Vorsitzender des Militär-Feldgerichtes der Streitkräfte Südrusslands. Am 25. September 1920 wurde er Vorsitzender der Höchsten Kommission der Regierungsaufsicht. Nach der Niederlage der Weißen Armee wanderte er nach Jugoslawien aus. Von 1924 bis zum 21. Januar 1933 war er Chef der 4. Abteilung der Russischen All-Militärischen Union (ROWS), außerdem war er Vorsitzender der Union vereinigter Offiziersorganisationen. Eck ist außerdem Verfasser von Memoiren. Er wurde auf dem Neuen Friedhof in Belgrad beerdigt.
Sein Sohn Wladimir (* 17. Februar 1885; † ?) war Stabshauptmann sowie Abgänger des Pagenkorps (1904) und der Zar-Nikolai Militärakademie des 1. Ranges (1911). Er diente im Leibgarde-Dragoner-Regiment. Seit August 1914 galt er als vermisst.
От Русско-турецкой до Мировой войны. Воспоминания о службе. 1868–1918 гг. М., 2014.
Залесский К.А. Первая мировая война. Ч. 2. М., 2014.