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BÄRWALD Hans Georg (1904–?), Physiker, ausländischer Spezialist am Sibirischen Physik- und Technik-Institut (SFTI)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

BÄRWALD, Hans Georg (5. April 1904, Breslau, Deutschland – ?), Physiker, ausländischer Spezialist am Sibirischen Physik- und Technik-Institut (SFTI).

Sein Vater Martin war Handelsbevollmächtigter von Textilfirmen in Deutschland. Bärwald absolvierte ein 12jähriges humanitäres Gymnasium und legte Abiturprüfungen ab (1922). Anschließend arbeitete er 18 Monate als Praktikant im Linke-Hoffmann-Werk für Maschinen-, Waggon- und Dampflokbau in Breslau. Vom Herbst 1923 bis Ende 1930 studierte er Physik an der Technischen Hochschule in Breslau. Seit Anfang 1927 war er außeretatmäßiger Assistent an der Technischen Hochschule, sein Leiter war Professor Fritz Noether. Im Februar 1930 wurde ihm nach verteidigter Dissertation „Über die Ausbreitung von Signalen in dispergierenden Systemen“ der Doktortitel verliehen. Die Dissertation wurde zusammen mit darauffolgenden weiteren Schriften von ihm auf diesem Gebiet in Form von drei Beiträgen in der Fachzeitschrift „Annalen der Physik“ veröffentlicht. Eins seiner Patente wurde von der Firma Telefunken erworben. Seit Dezember 1932 war Bärwald Forschungsingenieur am Zentrallabor der Firma Siemens & Halske, dort erforschte er die Fragen der Bekämpfung von Hochfrequenzstörungen. Im Oktober 1933 wurde er wegen nichtarischer Herkunft entlassen. Seit Dezember 1933 – wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungslabors bei der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft in England; dort beschäftigte er sich vorwiegend mit der Schaffung von elektrischen Systemen mit vorgegebenen Frequenzeigenschaften. 1935 besuchte Bärwald die UdSSR auf Einladung des Sibirischen Physik- und Technik-Instituts (SFTI) und unterschrieb einen Arbeitsvertrag als ausländischer Spezialist für die Zeit bis zum 1. September 1938. Mit Zustimmung des Volkskommissariats für das Bildungswesen (Narkompros) wurde er ab 1. Oktober 1935 zum Professor auf dem Lehrstuhl für elektromagnetische Schwankungen der Physik-und-Mathematik-Fakultät der Universität Tomsk sowie zum ordentlichen SFTI-Mitglied ernannt. Im ersten Halbjahr 1936 nahm er als Berater teil an der Fachplanung, dem Bau und den Tests eines SFTI-Ionosphären-Observatoriums. Seit dem zweiten Halbjahr begann er dann mit der Einrichtung eines SFTI-Labors für elektrische Messungen. Bärwald stand an der Spitze des Labors bis zum 1. Januar 1937. Unter seiner Leitung wurden mehrere Arbeiten zur Entwicklung von Hochfrequenz-Messsystemen ausgeführt. Bärwald leitete das wissenschaftliche Seminar der SFTI-Abteilung für Schwankungen und hielt mehrmals Fachvorträge. Er arbeitete bei der Technischen Universität Tomsk (TGU) bis zum 15. November 1937, danach kündigte er den Vertrag auf. Nach der Abreise aus der UdSSR kehrte er nach England zurück.

INHALT

Archive

Архив СФТИ. Личное дело Г. Бэрвальда.

Замечания к теории эффекта Джонсона, в частности при сверхпроводимости, и доказательство одного свойства реактанца // Труды Сибирского физико-технического института. 1937 г. Т. 5. Вып 1.

Literatur

Профессора Томского университета: Биографический словарь / С.Ф. Фоминых, С.А. Некрылов, Л.Л. Берцун, А.В. Литвинов. – Томск, 1998. Том 2.

Autoren: Nekrylow S. A.

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