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HELMERSEN Grigorij Petrowitsch (1803–1885). Bergbauingenieur, Generalleutnant, Begründer der russischen Schule für geologische Kartographie, Mitglied der zaristischen AdW

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

HELMERSEN, Georg von (Grigori Petrowitsch), * 29. September 1803 auf Gut Dückershof bei Dorpat (Estland), † 4. Februar 1885 in St. Petersburg. Bergingenieur, Generalleutnant, Begründer der russischen Schule der geologischen Kartographie, Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (1850), Mitbegründer und erster Direktor (1882) des Geologischen Komitees.

Helmersen entstammte dem baltischen Adelsgeschlecht der von Helmersens. Sein Vater Peter Bernhardt von Helmersen war Direktor des St. Petersburger Kaiserlichen Theaters, seine Mutter Sophia Augusta, geborene Sivers.

Nach Abschluss der Universität Dorpat mit dem Grad eines Kandidaten (1825) trat Helmersen zunächst in den Dienst des Finanzministeriums (1828), setzte dann aber in den Jahren 1830-32 in Deutschland seine geologischen Studien fort. Nach seiner Rückkehr wurde er in den Ural abkommandiert, um die Gebirgskette geologisch zu erkunden. 1835 wurde er an das St. Petersburger Bergingenieurskorps versetzt.

In den Jahren 1838-63 war Helmersen Professor für Geologie und Geodäsie am Institut des Bergingenieurkorps. Parallel reiste er viel, um die Bodenschatzvorkommen in Russland und im Ausland zu explorieren. 1841 stellte Helmersen eine „Übersichtskarte der Gebirgsformationen des europäischen Russlands“ zusammen, wofür er den angesehenen Demidow-Preis der Akademie der Wissenschaften (1842) sowie die Stelle des Konservators des Geologischen Museums der Akademie der Wissenschaften erhielt, dessen Leiter er 1849 wurde.

In den Jahren 1865-72 war Helmersen Direktor des St. Petersburger Katharina II.-Berginstituts. Im Zuge seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit war er aktiv an der Erforschung des Ural, des Altai und der Bergregionen Kirgisiens beteiligt. Sein Name ist eng mit der Exploration der Steinkohlevorkommen im Moskauer, im Donez (Donbas) und im Dombrowaer Kohlebecken verbunden. Er erforschte die im Gouvernement Kurland (Lettland) gelegenen Torflagerstätten, die Braunkohlevorkommen in den Gouvernements Kiew, Cherson und Grodno, die in der Region Moskau, im Donezbecken (Donbas) sowie in den Gouvernements Olonez und St. Petersburg gelegenen Eisen- und Kupfererzvorkommen, die Salzseen, Schlammvulkane und Ölquellen auf den Halbinseln Taman und Kertsch sowie die Bernsteinformationen an der Ostsee, am Peipussee und am Fluss Narwa.

Helmersen war Ehrenmitglied zahlreicher russischer Universitäten und ausländischer wissenschaftlicher Gesellschaften einschließlich der Londoner, der Wiener und der Berliner Geographischen Gesellschaft. Die Liste seiner wissenschaftlichen Arbeiten umfasst 130 Titel. Anlässlich seines 50-jährigen Dienstjubiläums (1878) wurde ein nach Helmersen benannter Preis der Akademie der Wissenschaften gestiftet und der Wissenschaftler selbst mit dem Orden des Heiligen Alexander Newski ausgezeichnet, einer der höchsten Auszeichnungen Russlands.

Herlmersen war mit Agrafena Jakowlewna, geborene Koschelowa, verheiratet und hatte fünf Kinder. Neben seiner Tätigkeit als Geologe war er auch ein leidenschaftlicher Zeichner und Maler.

Helmersen ist in Tartu begraben.

Literatur

Гельмерсен Г. П. / Энциклопедический словарь / Под ред. К. К. Арсеньева, Ф. Ф. Петрушевского. – Т. VIII. – Санкт-Петербург: Издатель И. А. Ефрон, 1892. – С. 288–289.; Г. П. Гельмерсен. Некролог // Горный журнал. – 1885. – Т. I. – С. 510–524; Очерк пятидесятилетней ученой деятельности Григория Петровича Гельмерсена // Горный журнал. – 1878. – Т. II (апрель, май, июнь). – С. 1–36; Юбилей академика Григория Петровича Гельмерсена // Горный журнал. – 1878. – Т. II (апрель, май, июнь). – С. 359–360.

Autoren: Čekušina J. N.

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