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KESSENICH Wladimir Nikolajewitsch (1903–1970). Radiophysiker, Professor an der Tomsker staatlichen Universität

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

KESSENICH, Wladimir Nikolajewitsch, *10./23. September 1903 in Tiflis (Tbilisi), † 15. Juli 1970 in Tomsk. Strahlenphysiker, Professor der Staatlichen Universität Tomsk (TGU).

Kleinbürgerlicher Herkunft. Kessenichs Vater Nikolaj Karlowitsch (1865–1930) stammte von russifizierten Deutschen ab, die 1814 mit den aus dem Ausland zurückkehrenden russischen Truppen nach Russland gekommen waren, und diente bei der Staatlichen Kontrolle der Transkaukasischen Eisenbahn und nach der Revolution von 1917 bei den Kontrollorganen des Transportwesens der Region Nordkaukasus. Kessenichs Mutter Maria Nikolajewna, geborene Tichonowa (1866–1956) stammte aus der Familie eines verarmten Adligen und Postbeamten aus dem Gouvernement Orjol. Kessenich besuchte das 4. Tifliser Gymnasium und die Sekundarstufe der Sowjetischen Allgemeinen Arbeiterschule Nr. 7 in Kiew (früheres Kiewer Knabengymnasium Nr. 7) und war nach seinem Schulabschluss (1919) als ungelernter Arbeiter im Sägewerk und Gleisarbeiter beim Bau einer Schmalspureisenbahn in der Ukraine tätig. 1920 arbeitete er als Bürokraft bei der Bezirksabteilung für Volksbildung in Jessentuki. Später unterrichtete er „Weltkunde“ (Astronomie) in allgemein- und berufsbildenden Arbeiterkursen in Jessentuki, wo er parallel als Laborant am Physikalischen Institut tätig war. 1921 wurde Kessenich zum Studium an die Don-Universität (später Universität des Nordkaukasus bzw. Universität Rostow) kommandiert. Die Prüfungen für das 1. Studienjahr legte er extern ab. Als Student im 2. und 3. Studienjahr galt Kessenich besonderes Interesse der Physik. Er befasste sich mit der Erforschung von Methoden der Schwingungserzeugung in Dipolantennen und konstruierte einen vergleichsweise leistungsstarken Operator für eine Wellenlänge von 4 cm. Er war Sekretär der studentischen Wissenschaftlichen Gesellschaft und beteiligte sich an der Arbeit des 3. (Nischni Nowgorod, 1922) und 4. (Leningrad, 1924) Physikertags. Im Nischni Nowgoroder Radiolabor wohnte er den ersten Experimenten M.A. Bontsch-Brujewitschs zur Funkwellenübertragung aus Moskau bei. Als Student im 3. Studienjahr war er Assistent am Lehrstuhl für Physik und half Professor D.N. Gorjatschow bei Aufbau und Vorführung von Experimenten in dessen der Geschichte des Flugwesens und den Perspektiven der interplanetarischen Raumfahrt gewidmeten Vorlesungen. 1924 schloss er die Mathematische Abteilung der Physikalisch-Mathematischen Fakultät (Zyklus Physik) ab. Von 1924 an war Kessenich Wissenschaftlicher Mitarbeiter und zugleich in den Jahren 1925–1926 bzw. 1928 und 1929 kommissarischer Jung- bzw. Ober- (Vorlesungs-) Assistent am Lehrstuhl für Physik. Er hielt praktische Übungen an der Physikalisch-Technischen Abteilung der Pädagogischen Fakultät ab und war an der Durchführung des physikalischen Praktikums beteiligt. Er war Sekretär der Physikalisch-Mathematischen Fachkommission der Pädagogischen Fakultät der Universität und Sekretär des Büros des Rats der Physikalisch-Technischen Abteilung. In den gleichen Jahren war Kessenich aktiv an der Arbeit der Gesellschaft der Amateurfunker beteiligt, führte die Radiosektion des Wissenschaftlich-Technischen Zirkels der Pädagogischen Fakultät und war aktives Mitglied der Gesellschaft der Naturforscher an der Universität. Von 1926 an war Kessenich außerplanmäßiger externer Aspiranturstudent am Lehrstuhl für Physik der Moskauer Staatlichen Universität (MGU). In dieser Zeit konstruierte er einen Generator schwach gedämpfter Schwingungen mit einer Wellenlänge von 10 cm. 1927 wandte er sich der Erforschung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Wellen in Leitungen zu und befasste sich mit Fragen der Induktion und Ausbreitung von Radiowellen. Er war an der Arbeit des 5. (Moskau, 1927) und 6. (Moskau 1928) Allrussischen Kongresses der Physiker beteiligt und hielt auf letzterem einen Vortrag. Von Juni 1930 an war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter der 1. Kategorie des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts (SFTI), von September des gleichen Jahres an kommissarischer Leiter und Dozent des Lehrstuhls für Elektromagnetische Schwingungen der Staatlichen Universität Tomsk. Zugleich war er zunächst Leiter des Labors für Elektromagnetische Schwingungen, dann Leiter der Abteilung für Schwingungen und von Oktober 1932 an schließlich Stellvertretender Direktor des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts. Im April 1933 wurde er Professor am Lehrstuhl für Elektromagnetische Schwingungen und im November des gleichen Jahres vom Volkskommissariat für Bildungswesen als Lehrstuhlleiter bestätigt. Im November 1935 wurde er vom Volkskommissariat für Bildungswesen zum Kandidaten der Physikalisch-Mathematischen Wissenschaften promoviert, ohne eine Dissertation verteidigen zu müssen. Neben den bereits genannten Tätigkeiten war Kessenich von Februar bis Juni 1931 Dekan der Physikalisch-Mathematischen Fakultät, von Oktober 1932 bis Januar 1933 Prorektor für Wissenschaftliche Arbeit, in den Jahren 1933-36 Direktor des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts an der Staatlichen Universität Tomsk und 1937-39 Dekan der Physikalisch-Mathematischen Fakultät. Von 1940 bis August 1941 war er Prorektor für Wissenschaft und Forschung.

Im August 1941 meldete sich Kessenich freiwillig an die Front, wo er bis 1943 blieb. Er diente als Adjutant des Fernmeldechefs der 384. Infanteriedivision an der Karelischen und der Nordwestfront und als Erster Offizier des Chefs der Funktruppe der 1. Fernmeldeabteilung der Nordwestfront. An der Front war Kessenich mit der Optimierung der Ultrakurzwellenkommunikation befasst und entwickelte neue Antennentypen, durch die sich die Reichweite des militärischen Funkverkehrs erheblich ausweiten ließ. In den Jahren 1943-52 arbeitete Kessenich zunächst im Rang eines Ingenieur-Majors und später im Rang eines Obersts zunächst als Labor- und Abteilungsleiter, dann als wissenschaftlicher Berater und schließlich als Assistent des Chefs des Raumwellendienstes des in der Stadt Mytischi (Gebiet Moskau) ansässigen Zentralen Wissenschaftlichen Forschungs- und Versuchsinstituts für Fernmeldewesen der Sowjetischen Armee. Im August und September 1945 war er kurzzeitig Chef der Sowjetischen Fernmeldetruppen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. 1948 fuhr er in seiner Eigenschaft als Experte für Fernmeldewesen mit sowjetischen Delegationen zweimal in die Schweiz und nach Dänemark, um an der Europäischen Regionalkonferenz für Rundfunkfragen teilzunehmen. Er war Professor am Lehrstuhl für Schwingungen (1944–46) und Leiter des Lehrstuhls für Radiowellenausbreitung (1946–1952) der Physikalischen Fakultät der MGU. Nach seiner Entlassung in die Reserve war Kessenich in den Jahren 1953-70 Professor und Leiter des Lehrstuhls für Strahlenphysik der Staatlichen Universität Tomsk. Auf seine Initiative wurde 1953 die Fakultät für Strahlenphysik gegründet, an der drei Lehrstühle bestanden (Strahlenphysik, Elektromagnetische Schwingungen, Elektrophysik). In den Jahren 1953-56 war Kessenich Dekan der Fakultät für Strahlenphysik. Von 1957 an leitete er in Personalunion das Labor für Strahlenphysik des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts. Im Laufe der Jahre hielt er Vorlesungsreihen zu den folgenden Themen: Schwingungstheorie; Geometrische Optik (Strahlenoptik) und Analytische Dynamik; Elektrodynamik von Strahlungssystemen; Ausbreitung von Radiowellen; Gleichungen der mathematischen Physik sowie eine Reihe weiterer Fachkurse. Er betreute zahlreiche Kurs- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen. Sein wissenschaftliches Interesse galt vor allem der Strahlenphysik. In Fortsetzung seiner an der Universität Rostow begonnenen Arbeit tat Kessenich viel für die Entwicklung der Strahlenphysik und die Erforschung der Ionosphäre. Auf seine Initiative wurde am Sibirischen Physikalisch-Technischen Institut in den Bereichen Hochfrequente Dielektrika, Elektrodynamik von Strahlensystemen, Theorie nichtlinearer Schwingungen, Fernsehtechnik und Ausbreitung von Radiowellen geforscht. 1932 konnte er das Problem der Induktion elektromagnetischer Wellen im Leiter lösen, was die Grundlage für zahlreiche der konzentrierten Induktion elektromagnetischer Felder in der Antennen- und Übertragungslinientheorie geltende Forschungsarbeiten legte. Kessenich definierte als erster den Begriff der gekoppelten Energie des elektromagnetischen Felds und betrieb der Elektrodynamik von Strahlungssystemen gewidmete Grundlagenforschung. Er führte als erster analytische Aufgaben einer punktförmigen Quelle ein und fand deren richtige Lösung. Er stellte die Formel des Eingangswiderstands schmaler Antennen auf, die als „Kessenich-Formel“ Eingang in die Lehrbücher fand. Im Dezember 1940 promovierte er mit dem Thema „Energetische Beziehungen in Schwingungssystemen und Parameter von Strahlungssystemen“ zum Doktor der Physikalisch-Mathematischen Wissenschaften. Ferner legte er die theoretischen Grundlagen für die  Erforschung und Konstruktion von Breitbandantennensystemen. Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften der UdSSR wurde 1936 in Tomsk unter Leitung von Kessenich und unter aktiver Beteiligung von Studenten der Radiotechnik die erste im regulären Betrieb eingesetzte Ionosphärenstation des Landes gebaut, mit der sich die Teilchenstrahlung in der ionisierten Atmosphäre untersuchen ließ. Dank seiner während der totalen Sonnenfinsternis von 1936 über der Ionosphäre gemachten Beobachtungen konnte Kessenich als einer der ersten die Rolle der Neutronenemission und des Neutronenstroms bei der Ionisation der Ionosphäre bestimmen. In der Station wurden darüber hinaus Beobachtungen durchgeführt, dank derer der Tages- und Jahresverlauf der Elektronendichte in verschiedenen Höhen bestimmt werden konnte. Zur gleichen Zeit wurden unter Kessenichs Leitung theoretische Arbeiten durchgeführt, die der Frage der Reflexion von Radiowellen von der Ionosphäre und ihrer Ausbreitung in der Atmosphäre selbst galten. Erstmals wurde beschrieben, wie sich Ionosphärenstörungen auf deren Beschaffenheit auswirken. Es wurden wichtige die Atmosphäre betreffende Gesetzmäßigkeiten festgestellt und deren Einfluss auf die Radioverbindung geklärt.

In der ersten Hälfte der 1930er Jahre nahm das Sibirische Physikalisch-Technische Institut auf Initiative Kessenichs Forschungen zu elektromagnetischen Prüfungen von Metallteilen auf. Kessenich erforschte als erster die Möglichkeit, mit Hilfe von Wirbelströmen Risse in Metallteilen ausfindig zu machen. So wurden im Labor des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts mehrere Rissdetektorkarren zur Überprüfung von Eisenbahnschienen entwickelt. 1936 überprüfte eine aus jungen Mitarbeitern des Instituts bestehende Brigade unter Kessenichs Leitung mit zwei Rissdetektorwagen insgesamt 1118 Kilometer des Tomsker Schienennetzes und konnte durch die Aufspürung von Rissen in den Gleisen mehrere Unfälle verhindern. Mit dem gleichen Ziel wurde im Sommer 1939 unter Kessenichs Leitung eine wissenschaftlich-technische Begehung der Linie Tomsk-Moskau durchgeführt, in deren Folge das vom Sibirischen Physikalisch-Technischen Institut entwickelte Rissdetektorensystem im gesamten Eisenbahntransport der Sowjetunion eingeführt wurde. Große Bedeutung hatte die von Kessenich im Bereich der Radiokommunikation geleistete Forschung. Er befasste sich mit Fragen der Methodologie der modernen Physik. Zusammen mit B.P. Kaschkin und den Mitarbeitern W.I. Iwantschikow, W.G. Myschkin,, M.S. Wobrownikow und I.F. Dobrowolski verfasste er mehrere der Beugung von Radiowellen gewidmete Arbeiten. I960 fand Kessenich eine Lösung des Problems der durch Punktlast ausgelösten Reflexion elektromagnetischer Wellen in einem Einzeldraht. Damit zog er einen Schlussstrich unter seine über zwanzigjährige der Induktion elektromagnetischer Wellen gewidmeten Forschungstätigkeit, die wiederum als Grundlage für die Entwicklung ingenieurtechnischer Methoden der Berechnung von Strahlensystemen diente, aufgrund derer später analytische Methoden der Antennen-Theorie entwickelt wurden. Kessenichs Interesse galt auch weiterhin der Physik der Ionosphäre. 1957 erkannte er als einer der ersten die Rolle der kosmischen Strahlung für die nächtliche Ionisierung der Inosphäre und erarbeitete die Theorie einer dreifachen Aufsplittung von Impulssignalen in der Ionosphäre. Kessenich förderte die an der Staatlichen Universität Tomsk geleistete kibernetische Forschung. Auf seine Initiative wurden die wissenschaftlichen Labore für Radiowellenausbreitung, Elektronik und Rechentechnik gegründet. Er zeigte sich als fürsorglicher und aufmerksamer Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses. An seinem Lehrstuhl wurde ein Arbeitskreis für Radioastronomie gegründet. Die Studenten absolvierten Praktika am Astronomischen Laboratorium in Serpuchow. Kessenich betreute über 40 Kandidaten der Wissenschaften, von denen später 15 zu Doktoren promovierten. Er veröffentlichte über 100 wissenschaftliche Arbeiten. Von 1937 an gehörte er dem Wissenschaftlichen Rat für Strahlenphysik und Radiotechnik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR an und war an der Arbeit des Plenums des Astronomischen Rats der Akademie der Wissenschaften der UdSSR beteiligt (1937). 1958 beteiligte er sich an der Arbeit des Internationalen Symposiums für Ionospärenbeobachtung. 1959 nahm er als Mitglied der sowjetischen Delegation an einer Konferenz der Länder der Volksrepubliken teil. 1962 beteiligte er sich an der Arbeit der Ionoshären-Sektion des ressortübergreifenden geophysischen Komitees der UdSSR (Aschchabad). Er war Ehrenmitglied der Sowjetischen Wissenschaftlich-Technischen A.S. Popow-Gesellschaft für Radiotechnik und Elektronische Kommunikation und gehörte dem Redaktionsrat der Staatlichen Universität Tomsk sowie dem Redaktionskollegium der Zeitschrift „Mitteilungen der Höheren Lehranstalten. Physik“ an. Er wurde mehrfach in den Tomsker Stadtsowjet gewählt (1931–1940, 1960) und war langjähriges Mitglied des Vorstands der Gebietsabteilung der Allunions-Gesellschaft für die Verbreitung politischen und wissenschaftlichen Wissens. Ab 1940 war er Mitglied der KPdSU und wurde in das Parteikomitee der Staatlichen Universität Tomsk gewählt.

Auszeichnungen: Verdienter Wissenschaftler der RSFSR (1964), Rotsternorden (1942), Orden des Roten Banners der Arbeit (1961), Medaillen „Für den Sieg über Deutschland im Großen Vaterländischen Krieg 1941–45“ (1945), „Zum Gedenken an den 800. Jahrestag der Gründung Moskaus“ (1948) „30 Jahre Sowjetische Armee und Flotte“ (1948), „Für Verdienste im Kampf“ (1952), Abzeichen „Ehreneisenbahner“ (1939) und „Ehrenfunker“ (1946). Kessenich war mit Rewekka Michajlowna, geborene Wischnewezkaja verheiratet, die als Assistentin am Lehrstuhl für Physik des Staatlichen Pädagogischen Instituts Tomsk und später als Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sibirischen Physikalisch-Technischen Instituts sowie als Dozentin am Lehrstuhl für Elektroisolation und Kabeltechnik des Polytechnischen Instituts Tomsk arbeitete. Kinder: Alexander (*1932), Doktor der Physikalisch-Mathematischen Wissenschaften, Professor, arbeitete in der Außenstelle des L.Ja. Karpow-Instituts für Physikalische Chemie in Obninsk und später am Institut für Geschichte der Naturwissenschaften und Technik der Russischen Akademie der Wissenschaften; Galina (*1934), Kandidatin der Historischen Wissenschaften, arbeitete als Dozentin an der Staatlichen Universität Tomsk und später als Lehrkraft in Moskau.

Veröffentlichungen

Uber den Einfluss des inductiv gekoppelten Indicators auf stehende elektrische Drahtwellen // Annalen der Physik. Leipzig. 1929. Bd. 2; Электродинамические параметры излучающих систем (проводников) // Труды Первой краевой конференции физиков Западной Сибири. Томск, 1935; Вопросы исследования ионосферы и солнечные затмения // Журнал технической физики. 1937. Т. 7. Выпуск 11; Совм. с Г.М. Бэрвальдом, Н.Д. Булатовым, В.Г. Денисовым. Observations of Ionosphere during the Total Eclipse of the Sun of June 19th 1936 in the town of Tomsk // Technical Physics of the USSR. 1937. V. 4. № 6; Ионосферные наблюдения и радиосвязь // Труды СФТИ. 1947. Т. 6. Выпуск 1; К вопросу о конструировании антенн широкого диапазона // Там же; Распространение радиоволн. М., 1952; Распад нейтронов и остаточная электронная концентрация слоя Т. ионосферы // Труды СФТИ. 1958. Выпуск 36; Нейтронный распад как фактор ионизации верхней атмосферы // Известия вузов. Физика. 1961. № 2; Об ионизации ночной атмосферы // Там же. 1963. № 5.

Archive

ГАТО. Ф. Р-815. Оп. 29. Д. 64, 151,152.

Literatur

Ростовский государственный университет. 1915–1965: Статьи, воспоминания, документы. Ростов-на-Дону, 1965; В.Н. Кессених: Некролог // Известия вузов. Физика. 1970. № 10; Бычков А.П., Зубарев Г.С, Кривов М.А. Владимир Николаевич Кессених: Некролог // Известия вузов. Радиоэлектроника. 1970. Т. 13. № 11; Владимир Николаевич Кесссних: Биобиблиографический указатель. Томск, 1981; Завьялов А.С, Нилов В.3., Пойзнер Б.Н. Стать радиофизиком, Томск, 1988; Завьялов А., Старовойтова Р. И это все о нем... //За советскую науку (Томск). 1989. 23 февр.; Тарасенко Ф.П. Право на память // Там же; Профессора Томского государственного университета: Биографический словарь / С.Ф. Фоминых, С.А. Некрылов, Л.Л. Берцун и др. Томск, 1998. Т. 2.

Autoren: Fominych S. F.

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