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GEILFUSS Oskar Vendelinowitsch (1933–1981). Komponist, Musikpädagoge, Verdienter Kunstschaffender der Kasachischen SSR (1978)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

GEILFUß, Oskar Wendelinowitsch, * 31. August 1933 in Elsass bei Odessa, † 1981 in Sindelfingen (Deutschland). Komponist und Musikpädagoge. Verdienter Künstler der Kasachischen SSR (1978).

Sein Ururgroßvater Adam Geilfuß siedelte im Jahr 1806 aus Baden-Baden nach Russland über. Sein Vater Wendelin Geilfuß war Organist und Lehrer. In seiner Jugend lernte Geilfuß Geige und Klavier. Von 1945 an lebte er in der Kasachischen SSR, wo er am Musik-Institut in Alma-Ata Komposition studierte (1950-59) und an der Musikschule und am Konservatorium Alma-Ata lehrte (1968-70). Geilfuß sammelte und dokumentierte deutsche Volkslieder, die er für die Darbietung durch Laien bearbeitete („50 Lieder“, Alma-Ata, 1971; „30 Lieder“, Alma-Ata, 1977). Er vertonte Texte russlanddeutscher Dichter wie z.B. „Sonnenregen“ (Alma-Ata, 1973; Text von N. Pfeffer, in der russischen Version „Blinder Regen“) oder „Für alle Kinder“ (Alma-Ata, 1979; in der russischen Version „Ergieße dich, Lied“). Zahlreiche kasachische Volksmelodien wurden von Geilfuß musikalisch bearbeitet („Sechs Miniaturen nach kasachischen Volksmelodien“ für Kammerorchester, 1969; „Klaviersonate zu Themen der kasachischen Volksmusik“, 1971, 1989 erschienen in Stuttgart). Geilfuß schrieb drei Symphonien (1959, 1977, 1978), zwei Klavierkonzerte (1957, 1961), ein Konzert für Posaune und Orchester (1969), ein Orgelkonzert (1976), das Oratorium „Die letzten Tage von Buchenwald“ (1975) und die Oper „Richard Sorge“ (1975, Libretto von Olschas Suleimenow). 1980 emigrierte er in die DDR und von dort 1981 in die Bundesrepublik, wo er bei einem Unfall ums Leben kam.

Literatur

 Stöсkl Е., Musikgeschichte der Rußlanddeutschen, Dülmen, 1993.

Autoren: Èngel′-Braunšmidt A.

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