HENKE, Herbert Gustawowitsch, * 14. November 1913 in der Kolonie Aneta (Gouvernement Wolhynien), † 4. März 1999 in Alma-Ata. Lehrer, Dichter und Schriftsteller.
Henke entstammte einer Familie früherer Kolonisten (Siedler-Eigentümer). 1931 nahm er ein Studium an der Arbeiterfakultät in Saratow auf, 1937 schloss er das Deutsche Pädagogische Institut in Engels ab. Seine literarische Tätigkeit begann er im Jahr 1934. 1938 veröffentlichte er den Gedichtband „Freie Wolga“ (Engels). Henke schrieb für die in der ASSR der Wolgadeutschen erscheinenden deutschen Zeitungen „Der Kämpfer“ und „Nachrichten“ und war Mitglied des Schriftstellerverbands der UdSSR (seit 1939). Im September 1941 wurde er nach Sibirien deportiert, arbeitete als Imker in der Region Krasnojarsk und wurde zur Arbeitsarmee mobilisiert. Nach dem Krieg lebte Henke im Gebiet Kemerowo, wo er als Lehrer und Übersetzer tätig war. Mitglied der KPdSU seit 1966. Von 1968 an lebte er in Alma-Ata, wo er in der Redaktion des deutschen Radios arbeitete. Viele Erzählungen Henkes wurden ins Russische übersetzt. Autor des Gedicht- und Prosabands „Lesebuch“ (Alma-Ata, 1988). Hauptthemen der Werke Henkes sind Bilder der ukrainischen und sibirischen Natur, die Eroberung des Kosmos sowie der Mensch als Schöpfer (Gedichtzyklus „Kija-Schaltyr“, Poem „Mein Zeitalter“).
Праздник меда, Кемерово, 1967; Der grüne Widerhall (Gedichte), Alma-Ata, 1970; Die Pfirsiche (Erzählungen), Alma-Ata, 1973; Der Puls meiner Zeit (Gedichte), Alma-Ata, 1980; Die Manna fällt nicht vom Himmel (Gedichte und Erzählungen), Alma-Ata, 1983; Die Prüfung (Erzählung), in: Vertrauen zum Leben. Sowjetdeutsche Prosa, M., 1986, S. 112–126; Der dornige Weg zum Wissen. Autobiographische Skizzen, «Deutsche Allgemeine Zeitung», 2.8.1991. № 147; 9.8.1991, № 152; In die Fremde verschlagen. Autobiographische Skizzen, ibid, 1992, № 23–26.