HERTEL, Otto, * 1. Oktober 1919 in Köppental (Kirgisien), † 26. April in Detmold (Deutschland). Lehrer und Gymnasialdirektor.
Hertel schloss die Fachoberschule für Mechanisierung der Landwirtschaft ab. 1942 wurde er in die Arbeitsarmee mobilisiert. Er arbeitete im Ural und flüchtete 1947 nach Kirgisien. 1956 schloss er im Fernstudium die Mathematische Fakultät des Pädagogischen Instituts ab und arbeitete anschließend zunächst als Mathematik- und Physiklehrer und dann als Inspekteur der deutschen Schulen beim Ministerium für Volksbildung der Kirgisischen SSR. In den 1960er Jahren engagierte er sich für die Wiederherstellung der bürgerlichen Rechte der Russlanddeutschen und die Einführung muttersprachlichen Deutschunterrichts in den Schulen und war Mitglied der ersten Delegation der Russlanddeutschen in Moskau (1965). In den Jahren 1965-68 war er von der Lehrtätigkeit suspendiert. Nach seiner 1978 erfolgten Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland gründete Hertel das Museum für russlanddeutsche Geschichte in Detmold. In den Jahren 1988, 1989 und 1994 gründete er in Lemgo und Detmold und drei konfessionelle Privatschulen (Bekenntnisschulen).
Hertel ist Autor zahlreicher der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen gewidmeter Artikel, die vor allem in „Volk auf dem Weg“, dem Presseorgan der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Stuttgart), veröffentlicht wurden.