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KLAMROTH Karl Antonowitsch (18281912). Geiger, Komponist, Pädagoge

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

KLAMROTH, Karl Antonowitsch, * 11. Oktober 1828 in Thüringen, † 31. August 1912 in Leipzig. Geiger, Komponist und Pädagoge.

Anfänglich lernte Klamroth das Geigenspiel bei seinem Vater, einem professionellen Musiker. Später setzte er seine musikalische Ausbildung in Dresden fort, wo er bei dem polnischen Geiger und Komponisten K. Lipiński lernte. Er spielte im Orchester von B. Bilse, mit dem er in Deutschland und Russland konzertierte. 1851 zog er nach Russland und ließ sich in Moskau nieder. In den Jahren 1856-1901 war Klamroth auf Einladung der Direktion der Kaiserlichen Theater Erster Geiger und später Konzertmeister des Orchesters des Bolschoi-Theaters. Als „strenger Bewahrer der alten Traditionen des Bolschoi-Theaters“ stand Klamroth der neuen Musik skeptisch gegenüber und bevorzugte die Darbietung von Werken der Klassiker oder Romantiker – Schumann, Schubert, Mendelssohn. Klamroth war Mitglied des Streichquartetts der Russischen Musikgesellschaft. Sein Spiel zeichnete sich durch makellose Reinheit der Technik, Schönheit des Tons und Strenge des Stils aus. In den Jahren 1859-62 unterrichtete er auf Einladung N.A. Rubinsteins in den Klassen der Russischen Musikgesellschaft Geige. In den Jahren 1862-65 war er Professor am Moskauer Konservatorium. 1901 kehrte er nach einer Abschiedsvorstellung von Verdis „La Traviata“ im Bolschoi-Theater (Klamroth spielte das Geigensolo) für immer nach Leipzig zurück, nachdem er von Russland seine „volle Pension und den Orden des Heiligen Stanislaw 3. Stufe“ erhalten hatte. Autor von Geigenwerken (darunter Variationen zu russischen Themen) sowie eines Streichquartetts.

Literatur

Чествование К.А. Кламрота, «Московские ведомости», 1901, 12 октября; Дулов Г., К.А. Кламрот (Некролог), «Музыка», 1912, № 94; 3ернов В.Д., Записки русского интеллигента, «Волга», 1993, № 7, с. 125, 128, 133, 142; № 8, с. 134; № 10, с. 114–115; 1994, № 2, с. 114–115; Ломтев Д.Г., Немецкие музыканты в России: к истории становления русских консерваторий, М., 1999. * МЭ; Музыкальный энциклопедический словарь, М., 1990.

Autoren: Solomonov V. A.

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