ADAM, Alexander Martynowitsch, * 5. April 1951 in Bijsk (Region Altai). Spezialist für Ökologie und Ressourcenmanagement, Professor der Staatlichen Universität Tomsk (TGU). Chef der Abteilung für Natürliche Ressourcen und Umweltschutz der Tomsker Gebietsverwaltung.
Adams Vater Martyn Iwanowitsch (1913–72) war Schmied, seine Mutter Emilia Alexandrowna, geborene Dreiling (1912–83) führte den Haushalt. Nach Abschluss der Mittelschule Nr. 6 in Bijsk (1968) nahm Adam ein Studium an der Fakultät für Bodenkunde und Biologie der Staatlichen Universität Tomsk auf, das er im Jahr 1973 mit der Fachrichtung „Biologe, Biologie- und Chemielehrer“ abschloss. Von 1972 an war Adam Laborant im Labor für Naturschutz des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Biologie und Biophysik der Staatlichen Universität Tomsk, von 1973–75 leistete er seinen Wehrdienst in der Sowjetarmee (Zugführer). Von Oktober 1975 an war er zunächst Forschungsassistent und von 1987 an Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Labor für Naturschutz (Schutz der belebten Natur) des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Biologie und Biophysik der Staatlichen Universität Tomsk. Von April 1990 an war er Vorsitzender des Städtischen Umweltschutzkomitees Tomsk. Von November 1990 an Vorsitzender des Gebietskomitees für Ökologie und Natürliche Ressourcen, von 1993 an Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Ökologie und Natürliche Ressourcen des Gebiets Tomsk, von 2002 an Chef der Umweltschutzbehörde der Tomsker Gebietsverwaltung. Seit 2003 ist er Chef der Abteilung für Natürliche Ressourcen und Umweltschutz der Tomsker Gebietsverwaltung. Parallel ist Adam seit 1995 Leiter des Lehrstuhls für Natürliche und Anthropogene (Öko-)Systeme der Internationalen Fakultät für Landwirtschaft der TGU (heute Lehrstuhl für Umweltmanagement des Biologischen Instituts). 2006 wurde ihm von der Föderalen Bildungs- und Wissenschaftsaufsicht der Grad eines Professoren am Lehrstuhl für Umweltmanagement verliehen. An der Staatlichen Universität Tomsk hielt bzw. hält er unter anderem die folgenden allgemeinen bzw. Fachkurse: „Optimierung der territorialen Ressourcenverwaltung“, „Ressourcenmanagement“, „Regionale Ökologie“, „Ökomanagement“. Adams wissenschaftliches Interesse gilt vor allem Fragen des Umweltschutzes. In den 1980er Jahren untersuchte er die zwischen der Entwicklung von Vogelpopulationen (saisonale Veränderungen, Veränderungen über mehrere Jahre) und den diese beeinflussenden Umweltfaktoren bestehenden Zusammenhänge und analysierte die mit Blick auf die Vogelbestände zu verzeichnenden Veränderungen nach allgemeinen Indikatoren wie z.B. Gesamtpopulation, Biomasse und Menge der transformierten Energie. Er befasste sich mit der räumlichen und zeitlichen Bestandsfluktuation von Vogelpopulationen sowie mit der zwischen Vogelbeständen und Umweltfaktoren bestehenden Interdependenz, bestimmte die ökologische Heterogenität der Vogelpopulation und deren Entwicklung über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Mit Blick auf die im Fall des Baus hydrotechnischer Großprojekte zu erwartenden veränderten Umweltfaktoren machte er die Entwicklung des im Überschwemmungsgebiets des Mittleren Ob vorhandenen Vogelbestände betreffende Voraussagen. 1988 promovierte Adam mit dem Thema „Landschaftsökologische Struktur des im Überschwemmungsgebiet des Mittleren Ob vorhandenen Vogelbestands“ zum Kandidaten der Biologischen Wissenschaften (1989 von der Obersten Attestierungskommission bestätigt). In den 1990er Jahren befasste sich Adam am Beispiel Westsibiriens mit den theoretischen und methodischen Grundlagen des Umweltschutzes im Zuge des Übergangs der Russischen Föderation zur Marktwirtschaft. Er legte die methodischen Grundlagen für Umweltschutzmaßnahmen und die Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung in Westsibirien und erarbeitete die theoretischen Grundlagen für die Einführung eines mehrstufigen kartografischen Monitorings Westsibiriens, dessen Ziel darin bestand, die Einleitung von Umweltschutzmaßnahmen und eine nachhaltige Ressourcennutzung zu gewährleisten. Es wurde ein regionales Monitoringsystem eingerichtet, das sowohl die kommunale Ebene als auch das automatisiertes Überwachungssystem der Kontrolle der radioaktiven Strahlung (ASKRO) einschloss. Adam war an der Ausarbeitung der folgenden im Gebiet Tomsk verabschiedeten Gesetzesprojekte beteiligt: „Über ökologische Sachverständigengutachten“, „Über ökologische Anhörungen“, „Über besonders geschützte Naturgebiete“, „Über Abrutschzonen an den Grenzen zu Städten und dörflichen Siedlungen“ und andere. Unter Mitwirkung Adams wurden die Einführung einer „Ökologischen Steuer“ betreffende Gesetzesvorschläge zum Steuerrecht der Russischen Föderation ausgearbeitet und von der Staatsduma des Gebiets Tomsk verabschiedet sowie das Gesetzesprojekt „Über den Grünflächenbestand der Stadt Tomsk“ vorbereitet. Er erarbeitete die methodischen Grundlagen einer verbindlichen Schadensprognose der im Fall der Umsetzung industrieller Großprojekte für Fauna (Landtiere) und Flora (Nichtholzpflanzen) zu erwartenden Schäden, eine Methodik der Umweltverträglichkeitsprüfung (Luft, Wasser, Boden) sowie die von der Gebietsverwaltung verfolgten Zielprogramme „Entwicklung des Marktes für gasbetriebene Fahrzeuge in den Jahren 2003–07 im Gebiet Tomsk“, „Trinkwasser im Gebiet Tomsk“, „Sicherung des Schutzes von Umwelt und Bevölkerung bei der Entsorgung von Produktions- und Verbraucherabfällen“. Aufgrund der im Gebiet Tomsk gesammelten praktischen Erfahrungen werden Umweltverträglichkeitsprüfungen auch in anderen Regionen Russlands nach den von Adam ausgearbeiteten Methoden durchgeführt. Die von Adam entwickelten Methoden zur Taxierung der in der Region vorhandenen natürlichen Ressourcen fanden Einzug in die Verwaltungspraxis des Gebiets Tomsk. Es wurde ein der umweltverträglichen Ressourcennutzung dienendes Paket normativer Vorschriften ausgearbeitet. Ausgehend von Konzepten des Risikomanagements wurden in sieben im Gebiet Tomsk ansässigen Unternehmen Umweltmanagementsysteme, Programme zur Sicherstellung umweltschonender Produktionsverfahren sowie Standardmethoden zur Umsetzung eines ökologisch orientierten Managements ausgearbeitet. Aktuell werden die regionalen Indikatoren einer nachhaltigen Entwicklung des Gebiets Tomsk von der Regierung der Russischen Föderation genutzt, um ein Programm der sozialen und ökonomischen Entwicklung Russlands auszuarbeiten. Insgesamt gehen über 100 Vorschriften auf Vorschläge bzw. Arbeiten Adams zurück. 2003 promovierte Adam mit dem Thema „Theorie und Methoden der Umweltverträglichkeitssicherung technologischer Objekte und Territorien mit dem Ziel der nachhaltigen Ressourcennutzung am Beispiel Westsibiriens“ zum Doktor der Technischen Wissenschaften (2004 von der Obersten Attestierungskommission bestätigt). Adam hat über 120 Arbeiten verfasst (darunter acht Monographien) und war an der Arbeit zahlreicher internationaler, russlandweiter und regionaler Konferenzen, Symposien und Tagungen beteiligt: Moskau (1986–2003), Leningrad (1986), Barnaul (1987, 1999), Chabarowsk (1988, 2003), Tomsk (1992–2003), Wladimir (1997) und St. Petersburg (1998, 1999), II. Gesamtrussischer Umweltschutz-Kongress, Konferenzen in Minsk (1991), Jekaterinburg (1995), Omsk (1999) und Nowosibirsk (2002, 2003), Internationale Konferenz „Grundsätzliche und praktische Probleme des Umweltschutzes“ (Tomsk, 1995), Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Strahlungssicherheit und Bevölkerungsschutz“ (Jekaterinburg, 1995), Internationale Konferenz „Ökologie und rationale Ressourcennutzung zur Jahrhundertwende. Fazit und Perspektiven“ (Tomsk, 2000), Wissenschaftlich-praktische Konferenz zur Vorstellung und Verbreitung der Resultate des Programms „Nationale Projekte“ (Tomsk, 2011). Adam ist ordentliches Mitglied der Internationalen Akademie der Wissenschaften für Ökologie und Lebenssicherheit (1996), korrespondierendes Mitglied der Internationalen Akademie für Ökologie und Ressourcennutzung (2003), ordentliches Mitglied der Russischen Ökologischen Akademie (2006), ordentliches Mitglied der Internationalen Akademie der Wissenschaften Eurasiens (2011) und Vorsitzender des Rats der deutschen nationalen Kulturautonomie Tomsk. Auszeichnungen: Ehrenurkunde des Staatlichen Umweltschutzkomitees der Russischen Föderation (1999), Ehrenurkunde der Staatsduma des Gebiets Tomsk (2007); Ehrenurkunde der Tomsker Gebietsverwaltung (2003, 2011), Urkunden der Staatlichen Universität Tomsk (2006, 2009, 2011), offizielle Dankschreiben der Tomsker Gebietsverwaltung (2003) und des Gouverneurs des Gebiets Tomsk (2007, 2012), Ehrenarbeiter der Hochschulbildung der Russischen Föderation (2003), Abzeichen des Ministeriums für natürliche Ressourcen der Russischen Föderation „Vorbild des Umweltschutzes“ (2003), Jubiläumsmedaille „400 Jahre Stadt Omsk“ (2004), Medaille „Für einen kreativen Beitrag zum Aufbau der Raumfahrtinfrastruktur auf der Erde“ (2010), Ehrenorden „Ökologischer Schutzschild Russlands“ (2006). 2003 kandidierte er bei den Gouverneurswahlen des Gebiets Tomsk als Kandidat der Tomsker regionalen Abteilung der „Russischen Ökologischen Partei. Die Grünen“. Verheiratet mit Ljudmila Michajlowna, geborene Wjugowa (*1951), von Beruf Finanzanalystin. Kinder: Natalia (verheiratete Ljeschewa, *1973) und Waleri (*1973).
Совм. с Шинкиным Н.А., Гришиной Е.М., Дубовиком А.Д., Курановым Б.Д., Лаптевым И.П., Охотничье-промысловые животные Западной Сибири, их охрана и воспроизводство, Томск, 1979; Рептилии, птицы и млекопитающие. Редкие и исчезающие виды животных и растений Томской области, Томск, 1984; Совм. с Новоселовым А.Л., Чепурных Н.В., Экологические проблемы регионов России. Информационный выпуск № 6, Томская область, М., 2000; Совм. с Маминым Р.Г., Природные ресурсы и экологическая безопасность Западной Сибири. М., 2000; Совм. с Ревушкиной Т.В., Нехорошевым О.Г., Бабенко А.С., Особо охраняемые природные территории Томской области,. Томск, 2001; Совм. с Маминым Р.Г., Природные ресурсы и экологическая безопасность Западной Сибири, М., 2001; Управление природопользованием на уровне субъекта Федерации, М., 2002.
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