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FURMAN, , Edwin Gugowitsch (*8. Juli 1946 in Prokopjewsk, Gebiet Kemerowo) – Physiker, Professor der Polytechnischen Universität Tomsk (TPU)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

FURMAN, Edwin Gugowitsch (*8. Juli 1946 in Prokopjewsk, Gebiet Kemerowo) – Physiker, Professor der Polytechnischen Universität Tomsk (TPU).

            Furmans deutscher Vater Gugo (Hugo) Danilowitsch (1924–1952) wurde zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs repressiert und aus dem Gebiet Dnepropetrowsk nach Prokopjewsk ausgesiedelt, wo er als Bergmann arbeitete und bei einem Bergwerksunglück ums Leben kam. Furmans Mutter Ruta Fridrichowna (1922–2002) wurde in Hannover (Deutschland) geboren, emigrierte 1931 mit ihren Eltern in die UdSSR und arbeitete an der Mittelschule als Fremdsprachenlehrerin. Nach Besuch der Mittelschule in Prokopjewsk (Abschluss 1963) studierte Furman am Polytechnischen Institut Tomsk (TPI) und arbeitete nach seinem Abschluss im Jahr 1969 zunächst als Forschungsassistent im Labor für Stromversorgungssyteme, von 1973 an als Leiter des Labors Nr. 53, von 1978 an als Leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Kernphysik des Polytechnischen Instituts Tomsk und von 2002 an als Forschungsleiter des Labors Nr. 1 des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Hochspannungstechnik der Pädagogischen Universität Tomsk.

            Furmans Forschungsinteressen gelten vor allem der Entwicklung von Pulsstromgeneratoren für elektrophysikalische Anlagen und Geräte. In jüngster Zeit arbeitet Furman vor allem im Bereich der Entwicklung von Hochleistungs-Induktionslinearbeschleunigern und Ultrahochfrequenzgeräten, die bei der Umwandlung der kinetischen in elektromagnetische Energie die relativistischen Eigenschaften des Elektronenstrahls nutzen. 1972 promovierte Furman mit dem Thema „Pulsstromgeneratoren von Beschleunigern“ zum Kandidaten der Technischen Wissenschaften. 1983 habilitierte er sich mit dem Thema „Pulsstromgeneratoren elektrophysikalischer Anlagen von Kondensatoren“. Von 1996 an war Furman für die Umsetzung einer Reihe von Kooperationsverträgen mit ausländischen Firmen und Institutionen zuständig (ТТЕ – Frankreich; Technion – Israel). Furman verfasste über 400 wissenschaftliche Arbeiten, machte 120 Erfindungen und ist Mitglied des Dissertationsrats. Ausgezeichnet als „Erfinder der UdSSR“ (1978) sowie mit Medaillen der Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (1976, 1978, 1982, für die Entwicklung einzigartiger Anlagen) und der Jubiläumsmedaille der Pädagogischen Universität Tomsk „Für Verdienste um die TPU“.

            Furman leitete die Komsomolorganisation (1973–1975) und das Gewerkschaftskomitee des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Kernphysik (1978). Von 1984 an war er Mitglied der KPdSU und in den Jahren 1986-87 Mitglied des Parteibüros des Wissenschaftlichen Forschungsinstituts für Kernphysik. 1976-88 war er Mitglied des Expertenrats für Fragen der Hochleistungsimpulsenergetik bei der Regierung der UdSSR. Verheiratet mit Nagima Schannowna (*1948), Absolventin der Physikalischen Fakultät der Staatlichen Universität Tomsk und Lehrerin für Astronomie und Physik an der Mittelschule in Tomsk. Furmans Sohn Alexander (1971–1998) kam auf tragische Weise ums Leben, seine Tochter Irina (geb. 1977) absolvierte das Staatliche Pädagogische Institut Tomsk und arbeitet bei einer Moskauer Werbeagentur.

Literatur

Профессора Томского политехнического университета 1991–1997 гг.: Биографический сборник / Составители и отв. редакторы А.В. Гагарин, В.Я. Ушаков. Томск, 1998; Профессора Томского политехнического университета. Биографический справочник. Т. 3, ч. 2 /Автор и составитель А.В. Гагарин. Томск, 2006.

Autoren: Gribovskij M.V., Nekrylow S. A.

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