RU

neue
illustrierte elektronische

IGELSTRÖM Osip (Josef) Andrejewitsch (Otto Heinrich) (* 7. Mai 1737; † 18. Februar 1787, in Garsden, Gouvernement Livland), Militär und Staatsmann, General der Infanterie (1796), Baron, Graf (1792)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

IGELSTRÖM Osip (Josef) Andrejewitsch (Otto Heinrich) (* 7. Mai 1737; † 18. Februar 1787,  in Garsden, Gouvernement Livland), Militär und Staatsmann, General der Infanterie (1796), Baron, Graf (1792). Aus dem Adelsgeschlecht von  Igelström. Ab 1756 im russischen Dienst. Diente im Jahr 1762 als Oberstleutnant in Rzeczpospolita, einer der Helfer vom Fürsten N. W. Repnin bei der Unterdrückung von Ausschreitungen polnischer Szlachta.  Teilnehmer am Russisch-Türkischen Krieg1768–74. Tat sich bei der Bezwingung türkischer Festungen Kilija und Akkerman hervor  (1770 mit dem Orden des Heiligen Georgs 3. Klasse ausgezeichnet). Genoss die Protektion von G. A. Potjomkin, in dessen Auftrag er 1874 den letzten Khan der Krim, Shagin- Girej, gefangen nahm. 1784–90 Generalgouverneur von Simbirsk und Ufa. Brachte den muslimischen Hochadel dazu, sich auf die Seite von Russland zu schlagen und erwirkte die Unterwerfung des Gebiets auf friedlichem Wege.  Eines der Verdienste von I. war es, dass die Bevölkerung des Generalgouvernements während des Russisch-Türkischen Krieges 1787–91 Neutralität behielt. Teilnehmer am Russisch-Schwedischen Krieg 1788–90, Angehöriger der Finnland-Armee im Rang des General-Fähnrichs. Beauftragter Russlands bei den Verhandlungen mit Schweden, unterzeichnete die Bedingungen des Värälä-Friedensschlusses  am 3. (14.) August 1790.  Der diplomatische Erfolg von I. wurde mit dem Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen gewürdigt. Ab 1792 Statthalter in Pskow und Smolensk, ab 1793 General-Gouverneur von Kiew, Tschernigow und Nowgorod-Sewerski. Ende 1793 nach Warschau beordert, wo er die Führung der russischen Streitkräfte in Polen übernehmen sollte. Nach der Einschätzung der beunruhigenden Lage, richtete I. an den Fürsten P. A. Subow die Forderung nach Unterstützung und Truppenverstärkung, erhielt jedoch eine Absage, wurde der Feigheit beschuldigt. Gleichzeitig zog er, in den Bemühungen Einigung auf friedlichem Wege zu erzielen, für die Beruhigung der Bevölkerung die Hauptarmeeeinheiten aus Warschau ab.  Trotz der von I. ergriffenen Maßnahmen, begann am 6. April 1794 ein Aufstand in Warschau. I. gelang mit großer Müh die Flucht aus der Stadt (insgesamt retten sich ca. 250 Pers.). Er war gezwungen seine Entlassung zu nehmen und sich nach Riga zurückzuziehen.   Am 12. Dezember 1796 bildete der Zar Pawel I. die Statthalterei Ufa in das Gouvernement Orenburg (mit Zentrum in Ufa) um und ernannte I. zum Kriegsgouverneur  von Orenburg,  nachdem er ihn im Rang des Generals der Infanterie bestätigt hatte. I. führte die vollständige Untertänigkeit von Baschkiren und Mescherjaken  gegenüber Russland und die Befriedung des Gebiets herbei; verbesserte seine innere Ordnung.   Ab Mai 1798 außer Dienst.  


 

Literatur

Брикнер А. Г., Война России со Швецией в 1788–1790 гг., СПБ, 1869; Главные начальники Оренбургского края, “Военный сборник”, 1872, № 5. * Брокгауз и Ефрон; ОИ; РБС; Сытин; DBL

Autoren: Salesskij K.

ЗEINE FRAGE STELLEN