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MEERWARTH Alexander Michailowitsch (1884–1932), Indologe, Ethnologe, Museumswissenschaftler, Begründer der ersten indischen Dauerausstellung des akademischen Museums für Anthropologie und Ethnographie, Pädagoge, Stammvater der einheimischen Tamilenforschung, Übersetzer und Theaterwissenschaftler

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

MEERWARTH, Alexandr Michailowitsch (Gustav Hermann Christian, Gustaw Christianowitsch) (16.Oktober 1884, Mannheim – 23.Mai 1932, die Ustj-Petschora-Arbeitslager des NKWD), Indologe, Ethnologe, Museumswissenschaftler, Begründer der ersten indischen Dauerausstellung des akademischen Museums für Anthropologie und Ethnographie, Pädagoge, Stammvater der einheimischen Tamilenforschung, Übersetzer und Theaterwissenschaftler.

Sein Vater arbeitete in einer Fabrik, nach Wehrdienst Polizeisergeant  in Heidelberg und dann Polizeiwachtmann in Mannheim. Nach 23 Dienstjahren Wächter im Regierungsgebäude in Bruchsal.

Evangelisch-lutherischen Glaubens; 1916 legte er in Indien das orthodoxe Glaubensbekenntnis ab, um den Vor- und Vatersnamen zu ändern, die wegen Krieges gegen Deutschland damals verpönt waren.

Er beendete ein Gymnasium in Heidelberg und ließ sich 1902 an der Jurafakultät der Universität Heidelberg des Großherzogs von Baden immatrikulieren. Nach dem 1. Semester trat er jedoch für ein Jahr als Freiwilliger in den Militärdienst ein. Nach der Demobilisierung aus gesundheitlichen Gründen ging er an die Uni Heidelberg und studierte bei der der Fakultät für Geschichte und Philologie bzw. an der Philosophie-Fakultät Germanistik, Staatsrecht und Geschichte. 1907 erhielt den Titel eines Docs für Philosophie (Geschichte und Sprachwissenschaft) cum laudatio. Nach Absolvierung der Universität arbeitete er drei Monate als Hauslehrer in der Familie des Besitzers des Chemiewerkes König in Leipzig. Dort lernte er Studentinnen aus Russland kennen. Eine von ihnen – berühmte Sängerin El-Tur /A.S.Issakowitsch (Kalantarowa)/ – empfahl ihn für den Sommer 1908 in die Familie des Komponisten A.A.Spendiarow in Jalta als Erzieher, dort verbrachte Meerwarth drei Monate. Danach lehrte er auf Empfehlung von M.M.Feitelsohn bis 1912 Deutsch und Englisch an der Pritchard-Schule für Neuere Sprachen in Sankt Petersburg an der Ecke des Newskij-Prospekt und der Nadeschdinskaja-Straße. Außerdem unterrichtete er an einer protechnischen Schule. Im Sommer 1909  diente er als Dolmetscher beim Direktor der Fabrik für Landbaumaschinen Belor und begleitete ihn auf seinen Reisen durch Südrussland und Europa. Meerwarth bestand Prüfungen beim Lehrbezirk Sankt Petersburg und bekam das Zeugnis eines Deutschlehrers am Gymnasium bzw. am Progymnasium. 1911 wurde er  Deutschlehrer am G.G.Jagdfeld-Knabengymnasium in Sankt Petersburg, seit 1913 fest angestellter Lehrer am selben Gymnasium  und 1914 am Gymnasium des Thronfolgers Cäsarewitsch und Großfürsten Alexej Nikolajewitsch.

1911 wurde er als freier Zuhörer an der Universität Sankt Petersburg bei der Orientalischen Fakultät sowie bei der Fakultät für Geschichte und Philologie immatrikuliert. 1912 legte er einen Eid als russischer Untertan ab. Am 1.Oktober 1913 wurde er Zivilangestellter am Museum für Anthropologie und Ethnographie “Kaiser Peter der Große” (MAE) bei der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und am 10.September 1914 außeretatmäßiger Ethnologe-Assistent an der MAE. Auf Fürbitte von Akademiemitglied W.W.Radlow wurde er 1914 dem Ministerium für Volksaufklärung beigeordnet sowie „als Sanskrit- und Indienforscher an die MAE delegiert, um eine Indien-Expedition vorzubereiten”. Im Sommer 1913 wurde Meerwarth von der MAE auf eine Dienstreise mit dem Ziel geschickt, die Indien-Abteilungen der Volkskundemuseen in Berlin und München kennenzulernen. Vom 15.April 1914 bis Februar 1918 folgte eine MAE-Dienstreise gemeinsam mit seiner Ehefrau auf Ceylon und nach Indien, „zwecks allseitiger Erforschung der Bevölkerung Indiens und Zusammenstellung von ethnographischen Sammlungen, die Indiens Alltag und Kultur veranschaulichen würden”. Als Bewahrer der ethnographischen Dauerausstellung am Indischen  Museum in Kalkutta (1917–1918) veröffentlichte Meerwarth zwei Wegweiser: eins über die Musikinstrumente-Sammlung und eins über die Stämme-Ausstellung (Andaman- und Nikobar-Inseln sowie Assam-Stämme).

Über Rangun (dort wurden sie bis Ende April interniert), Singapur, Hong Kong und Shanghai gelangte das Ehepaar Meerwarth am 26. Juli 1918 nach Wladiwostok. Dort gründeten sie zunächst einen Lehrgang (1918) und dann zusammen mit den Professoren des Orientalischen Instituts M.N.Jerschow und  S.M.Schirokogorow eine Privatfakultät für Geschichte und Philologie, die 1920 der Fernöstlichen Universität angegliedert wurde. Seit 1919 verdiente Meerwarth gleichzeitig als Auslandskorrespondent der Handelsfirma Tschurin und Co. und dann der Firma Borau. Im Frühjahr 1921 arbeitete er als Assistent des Hauptsekretärs des Internationalen Eisenbahnkomitees  für Angelegenheiten der China-Orient- und der Ussuri-Eisenbahn. Am 8.September 1922 übersiedelten sich die Meerwarths nach Harbin. Dort  bekam Alexandr Michailowitsch eine Stelle als Sekretär der Direktion der Pristan-Abteilung der Russland-Asien-Bank  und  dann als Sekretär der Mandschurei-Abteilungen der China-Orient-Eisenbahn.

Am 3.August 1924 kehrte die Familie Meerwarth  nach Leningrad. Dort betätigte sich Meerwarth als wissenschaftlicher Mitarbeiter der 1.Klasse (20.Juni 1924), als Kustos (25.August 1924) sowie als Leiter der Indien-Abteilung der MAE. Zum 200jährigen Jubiläum der Akademie der Wissenschaften (5.-9.September 1925) bereitete er eine Exposition der Indien-Abteilung und einen aussagekräftigen Wegweiser vor. In den Jahren1923–1925 war es gelungen, die in Madras, Kalkutta und Wladiwostok aufbewahrten Sammlungen der Meerwarts nach Leningrad zu bringen. In den MAE-Bestand wurden über 5.000 volkskundliche Gegenstände, ca. 3.000 Negative und Fotos sowie Bücher aus Indien und Ceylon aufgenommen.

Als außerordentlicher Professor für Indien-Landeskunde und tamilische Sprache am Leningrader Institut für lebende orientalische Sprachen „A.Jenukidse“ (seit 1924), außerordentlicher Professor des Lehrstuhls für Sanskrit und neuindische Sprachen an der Fakultät für Sprachwissenschaft und materielle Kultur (Jamfak) der Leningrader Staatsuniversität (LGU) (seit 1925) hielt Meerwarth Vorlesungsreihen über indische Ethnographie und vergleichende Grammatik der drawidischen Sprachen (1924–1928) am Leningrader Orient-Institut sowie  im Bereich Orient an der Fakultät  für Sprachwissenschaft und materielle Kultur der LGU (1925–1927). Für die ethnographische Abteilung der Fakultät für Geographie der LGU bereitete er die Kurse „Ethnographie Indiens“ „Museumswissenschaft“ (1928) sowie „Indiens Religionen“ speziell für den antireligiösen Zyklus  der Jamfak der LGU (1929) vor. Von ihm stammt auch ein Lehrbuch der tamilischen Sprache – das erste in der einheimischen Forschung (1929). Er setzte durch, dass für die akademieeigene Druckerei ein tamilischer Schriftsatz in Deutschland erworben wurde, um tamilische Texte drucken zu können (1927).

1927 wurde Meerwarth außeretatmäßiges ordentliches Mitglied des Staatlichen Instituts für Geschichte der Künste (GIII)– Sektion Theatergeschichte. Anlässlich des 15jährigen GIII-Jubiläums veranstaltete er eine Ausstellung „Das Theater der Orientvölker“ im Großen Konferenzsaal der Akademie der Wissenschaften (27.März – 9.April 1927). Am Ausstellungskatalog arbeiteten  N.I.Konrad, S.F.Oldenburg, A.N.Samoilowitsch, E.Je.Bertels, W.M.Alexejew, B.Ja.Wladimirzew, Ju.N.Marr, A.M.Meerwarth, L.A.Meerwarth. Er hielt Vorlesungen über indisches Theater an den Theatern von Akimow und Meyerhold, am Institut für Theaterwissenschaft bei der Universität Berlin (1927).

Vom 1.Juni bis 8.Oktober 1927 Dienstreisen nach Deutschland und Frankreich (L.A.Meerwarth auch nach den Niederlanden) zum Kennenlernen des Museumswesens. Er nahm tamilischen und malajalischen Sprachunterricht bei einem gebürtigen Thanjavur-(Tanjore)-Bewohner und Magister der Universität  Edinburgh Raghunath Rao, traf herausragende Orientforscher, Ethnologen und Linguisten Deutschlands und Frankreichs.

Als ausländisches Mitglied der Asiatic Society of Bengal (1917) regte er an, die Kalkutta-Tätigkeit von G.S.Lebedew – Gründer eines Theaters in bengalischer Sprache – zu erforschen. Er war Vorstandsmitglied der 1. Leningrader Arbeiter- und Bauern-Rundfunkuniversität, Leiter des Bereichs Kulturwissenschaft (1928), gewann für die Vorlesungstätigkeit D.M.Posdnejew, N.W.Kühner, W.M.Stein, P.I.Worobjow, N.I.Konrad, O.W.Pletner, P.S.Kogan u.a.

Korrespondierendes Mitglied der Allukrainischen wissenschaftlichen Vereinigung von Orientalisten sowie ordentliches Mitglied des Orientalisten-Kollegiums beim Asien-Museum (1927), Delegierter des Orientalisten-Kongresses in Charkow (1929).

In der Nacht vom 13.  auf 14.Januar 1930 wurde er im Rahmen des Prozesses gegen Mitglieder der Akademie der Wissenschaften verhaftet. 1931 bekannte sich der kranke Meerwarth schuldig der Teilnahme an der konterrevolutionären monarchistischen Organisation „Volksverband zum Kampf für die Wiedergeburt des freien Russlands”, der Vorbereitung eines Plans zur Intervention und Sammlung nachrichtendienstlicher Informationen, schuldig dessen, dass er Mitglied der „Militärunion“ sei,  dessen Ziel war, Abteilungen des „Stahlhelms” – einer von deutschen Offizieren geleiteten Organisation – zu bilden. Und überhaupt ein Agent des deutschen Geheimdienstes seit 1913. Zu der „Meerwarth-Gruppe“, die wegen Spionage für Deutschland angeklagt wurde, gehörten noch 13 Pers. (T.A.Korwin-Krukowskaja, A.N.Krischtofowitsch, P.I.Polewoj, G.G.Gulbin, D.N.Beneschewitsch, S.A.Lobanow, A.A.Selenezkij, N.M.Okinin, T.I.Blumberg-Kogan, P.P.Babentschikow, M.O.Klär, A.G.Vulphius, L.A.Meerwarth). Meerwarth wurde am 18.Februar 1930 aus der MAE entlassen. Mit einer Verordnung des OGPU-Kollegiums vom 8.August 1931 wurden die Ehegatten Meerwarth durch das Volkskommissariat des Inneren (NKWD) gemäß Art.58 verurteilt und für 5 Jahre in ein Arbeitslager in der Stadt Uchta eingesperrt. Meerwarth verstarb am 23.Mai 1932 in den Ustj-Petschora-Arbeitslagern.

Er wurde rehabilitiert zusammen mit den wichtigsten Beteiligten des „Akademie-Prozesses”. Das Oberste Gericht der UdSSR verabschiedete den Beschluss Nr.4 N–2729/59. Das Militärkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR vom 20.Juli 1967 hob den Beschluss des OGPU-Kollegiums vom 8.August 1931 betreffend A.M.Meerwarth, G.G.Gulbin, T.A.Korwin-Krukowskaja u.a. und ordnete an, das Verfahren gegen diese Personen wegen fehlenden Tatbestandes einzustellen.

Auf Ceylon und in Indien studierte Meerwarth Sanskrit, Sanskrit-Literatur (darunter auch buddhistische Bücher) tamilische Sprache und Bücher auf Tamilisch sowie übersetzte ins Russische aus dem Sanskrit alle kurz zuvor entdeckten Bhāsa-Theaterstücke und aus dem Tamilischen das Poem „Manimechalei“ („Манимехалей“). Er popularisierte indische Literatur und Wissenschaft, indisches Museumswesen und Theater. 1926 erforschte er das Malabar-Volkstheater Kathakali. 1929 gab er den Sammelband „Orientalisches Theater” heraus.

Meerwarth bereitete eine Ausstellung „Indien im Kampf um seine Unabhängigkeit“ vor (3.Juni – 28.Juli 1930). Von ihm stammten das Konzept und der Plan der Ausstellung „Geschichte und Typologie der Religion“ in den Sälen des Winterpalastes (1929). Diese Ausstellung bildete die Grundlage des 1930 gegründeten Staatlichen Museums für Religionsgeschichte.

Er war Mitglied des Deutschen Vereins von A.G.Vulphius und unterrichtete im deutschen pädagogischen Technikum. Meerwarth gehörte zum Kreis wissenschaftlicher und schöpferischer Intelligenzija der Stadt Leningrad. 1928 wohnte er gemeinsam mit einer Gruppe von Mitgliedern der Sektion wissenschaftlicher Mitarbeiter in einem von ihnen gemieteten Haus in Detskoje Selo (Sluzkoje Chaussee, 16). Meerwarth übersetzte ins Deutsche den ersten Teil des Romans von Alexej Tolstoi „Peter der I.“ sowie das Manuskript von W.Schischkow „Zugvögel“.

Er war verheiratet (seit 1912) mit Ludmila Alexandrowna (geb. Lewina; 28.August/6.September 1888, Sankt Petersburg – 9.September 1965, Moskau) und hatte von ihr zwei Kinder: die Tochter Ludmila (geb.1920) und den Sohn Wladimir (geb.1920). 

INHALT

Arbeiten

Мерварт А.М. Роль музеев в культуре современной Индии // Научный работник. – М., 1926. – № 2. – С.84–96; Мерварт А.М., Мерварт Л.А. Отчет об этнографической экспедиции в Индию в 1914–1918 гг. – Ленинград: Издательство Академии Наук СССР. 1927. – 24 с; Мерварт А.М. Сюжет Сакунталы в малабарской народной драме // Восточные записки. – Л., 1927. – Т. 1. – С. 117–130; Мерварт А.М. Достижения и проблемы индийской этнографии // Этнография. – М., 1927. – Т. 3, № 1. – С. 123–126; Мерварт А.М. Музейное дело в Индии // Известия ГАИМК. – Л., 1927. – Т. 5. – С. 139–156; Мерварт А.М. Отдел Индии: Краткий очерк индийской культуры по материалам Отдела Индии МАЭ / А.М. Мерварт. – Ленинград: изд-во Акад. наук СССР, 1927. – [3], 96 с., [1] вклад. л. карт.: ил., план. – (Путеводитель по Музею антропологии и этнографии / Акад. наук СССР). [Электронный ресурс.] Режим доступа: http://www.kunstkamera.ru/lib/rubrikator/08/08_04/guide_1927/; Мерварт А.М. Элемент народного творчества в классической драме древней Индии // Сборник МАЭ. – Л.: Наука, 1928. – Т. VII. – С. 267–282; Мерварт А.М. Индийский народный театр // Восточный театр / Под. ред. А.М. Мерварта. – Л.: Academia, 1929. – С. 16–111; Мерварт A.M., Мерварт Л.А. В глуши Цейлона: (Путевые заметки участников экспедиции Академии наук в Индию и на Цейлон в 1914–1918 гг.). – Л.: Издательство П.П. Сойкина, 1929; Мерварт A.M., Мерварт Л.А. В глуши Цейлона (путевые заметки участников экспедиции Академии наук в Индию и на Цейлон в 1914–1918 гг.) // Кунсткамера: Этнографические тетради. – Вып. 11. – СПб.: 1997Петербургское Востоковедение, 1997. – С. 326–351; Кунсткамера: Этнографические тетради. – Вып. 12. – СПб.: Петербургское Востоковедение, 1998. – С. 333–376; Мерварт А.М. Грамматика тамильского разговорного языка. – Л., 1929, 1932; Meerwarth A.M. A Guide to the Collection of Musical Instruments Exhibited in the Ethnographic Gallery of the Indian Museum, Calcutta. – Calcutta, 1917; Meerwarth A.M. The Andamanese, Nicobarese and Hill Tribes of Assam: Ethnographic Gallery Guide. –Book 2. –Calcutta, 1919. / Переиздано в Гувахати в 1959 г; Meerwarth A. M. The Dramas of Bhasa: A Literary Study // Journal and Proceedings of the Asiatic Society of Bengal (NS). – 1917. – Vol. XIII, № 5. – P. 261–280; Meerwarth A.M. Les Kathakalis du Malabar // Journal Asiatique. – 1926 Oct.-Dec, t. 4. – P. 198–284; Meerwarth A.M. The History of the Intervocalic Stops in the Dravidian Languages // Доклады Академии наук СССР: Серия В. – 1928. – №. 7. – P. 142–149.

 

Archive

Архив УФСК по СПб. и обл. П–65245. 

Literatur

Академическое дело, 1929–1931 гг.: документы и материалы следственного дела, сфабрикованного ОГПУ / Ред. колл.: В.П. Леонов, Ж.И. Алферов и др. – СПб.: Библиотека РАН, 1988; Вигасин А.А. Александр и Людмила Мерварт: у истоков отечественного цейлоноведения и дравидологии // Репрессированные этнографы. – Вып. 2. – М., 2003. – С. 375–398; Краснодембская Н.Г. От Львиного острова до Обители снегов: (рассказ о коллекциях МАЭ по Южной Азии). – М.: Наука, 1983. – 108 с.; Краснодембская Н.Г. Труженики и романтики этнографической науки // Кунсткамера: Этнографические тетради. – СПб.: Петербургское Востоковедение. – Вып.11. – 1997. – С. 315–325; Люстерник Е.Я. Научная экспедиция А.М. и Л.А. Мервартов в Индию в 1914–1918 гг. // Историография и источниковедение истории стран Азии и Африки.– Л.: ЛГУ, 1975. – Выпуск IV. – С.58–63.

Autoren: Sobolewa

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