Saß Andrej Pawlowitsch von (Andreas Burchardt Friedrich) (geb. im Jahr 1753, nach anderen Angaben 1755 in Riga; gest. am 24. Dezember 1816, am gleichen Ort), Generalleutnant (1806). Aus dem Adelsgeschlecht des Gouvernements Livland, Sohn des Brigadeleiters im russischen Dienst, Paul Hartwig von Saß. Am 15. Mai 1786 wurde Andrej Pawlowitsch beim Preobraschenski Leib-Garderegiment als Unterfähnrich eingeschrieben, am 1. Januar 1773 in den Rang eines Fähnrichs befördert. Am 1. Januar 1779 erhielt er den Rang eines Oberstleutnants und wurde ins Kürassiere-Leib-Garderegiment versetzt, in dessen Bestand er während der Kampagne von 1788 an den Kämpfen gegen die Türken teilnahm. Am 21. April 1789 wurde er in den Rang eines Obersts mit Versetzung ins Perejaslawski Reiter-und-Jäger-Regiment befördert. Im Jahr 1790 stellte von Saß das Kiewski Reiter-und-Jäger-Regiment zusammen und wurde zu seinem Kommandeur ernannt. Nahm an den polnischen Feldzügen 1782 und 1794 teil (wurde für die Auszeichnung im letzteren mit den Orden des Heiligen Wladimir 4. und 3. Klasse, des Heiligen Georgs 4. Klasse sowie mit dem Goldenen Degen „Für Tapferkeit“ gewürdigt und auf Vorschlag von A.W. Suworow am 4. November 1794 zum Brigadeleiter befördert). War ab dem 3. Januar 1796 Regimentsinhaber des Starooskolski Musketier-Regiments. Am 27. Januar 1797 erhielt er den Rang eines Generalmajors, wurde jedoch am 27. März desselben Jahres aus dem Dienst „wegen Verzögerung mit der Ankunft an der neuen Dienststelle“ entlassen. Nach der Besteigung des Thrones durch Zar Alexander I. (1801) wurde von Saß wieder im Militärdienst eingestellt, am 4. November 1802 wurde er zum Regimentsinhaber des Jekaterioslawski Kürassiere-Regiments ernannt, am 23. Mai 1803 in die Position des Regimentsinhabers vom Perejaslawski Dragoner-Regiment (ab Dezember 1812 – Reiter-und-Jägerregiment) versetzt. Am 15. Juni 1806 erhielt er den Rang eines Generalleutnants und wurde zum Kommandeur einer Kavallerie-Kampfgruppe aus mehreren Regimentern beordert, mit der er in den Jahren 1806–1807 an den Kämpfen gegen die Türken teilnahm. Ab dem 30. Dezember 1808 war S. Divisionsführer der 25-en Infanteriedivision, ab dem 15. Mai 1809 – der 16-en Infanteriedivision. Im Jahr 1809 nahm er Ismail ein, im Jahr 1810 – die Festung Turtukaj (ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Georgs 3. Klasse), führte in der Folgezeit den Oberbefehl bei der Belagerung von Rutschuk, wurde an der Spitze einer Sonderkampfgruppe nach Serbien beordert, von wo er die türkischen Streitkräfte herausdrängte. Befehligte 1811 befehligte ein Armeekorps in der Westwalachei und wehrte erfolgreich die Offensive der Türken ab (ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Wladimir 1. Klasse).
Anfang des Jahres 1812 befand v. Saß sich im Urlaub zur Behandlung einer Krankheit und konnte erst im Dezember, mit dem Auftrag die Kavallerie der 3-en Westarmee zu befehligen, sich wieder den Streitkräften anschließen. Nahm an der Verfolgung des sich zurückziehenden Feindes vom Fluss Ragnit bis Thorn teil. Während des Waffengangs von 1813 war er bei der Belagerung dieser Festung am Ort, nahm daraufhin bei der Schlacht bei Königswartha teil. Bei Bautzen hatte er das Kommando über die Reserve der 3-en Westarmee, daraufhin über die gesamte Kavallerie der rechten Flanke der Alliierten. Im Juni 1813 unterzog S. sich einer Heilbehandlung und nahm nicht mehr an Kriegshandlungen teil. Begab sich am 27. März 1814 in den Ruhestand mit Dienstrock und einer Rente in Höhe eines Vollgehalts, ließ sich in Riga nieder. Begraben auf dem Friedhof der Gemeinde Ubbenorsk. War in erster Ehe mit der Baronesse Jelisaweta Igelstrem verheiratet (in der Ehe kamen zwei Kinder zur Welt) und in zweiter Ehe mit Alexandra Fjodorowna Jurkewitschewa (die Ehe war kinderlos).
Des Weiteren wurde von Saß mit den russischen Orden des Heiligen Großfürsten Alexander Newski und des Heiligen Wladimir 1. Klasse sowie mit dem Orden der Heiligen Anna 1. Klasse ausgezeichnet.
Император Александр I и его сподвижники, т. 6; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т. 2. С.12–13.
РГВИА, ф. 395, оп. 60, 2 отд. 1816 г., д. 6096; оп. 6/312, д. 597.