LIPSTEIN Andrej Iwanowitsch (1772 –nach 1821), Oberst

LIPSTEIN Andrej Iwanowitsch (geb. 1772 – gest. nach 1821), Oberst (1814). „Aus dem Livländer Adelsgeschlecht lutherischen Glaubens, Kind eines Oberoffiziers mit ewiglicher russischer Staatsangehörigkeit. Trat am 19. März 1781 als Kammerunteroffizier in den  Militärdienst in das 2. Kanonierregiment ein, und am 13. März 1789 erhielt er den Rang eines Bajonettjunker mit Versetzung in das 1. Füsilierregiment, wo er am 24 März 1794 in den Rang eines Unterfähnrichs erhoben wurde.  Nahm während des Persischen Feldzuges im Jahr 1796 im Bestand der Kaspischen Flottille an der Eroberung von Baku und Lenkoran teil.  Erhielt am 11. Januar 1797 den Rang eines Fähnrichs, wurde daraufhin in das 5. Artillerieregiment versetzt.  Ab dem 14. Dezember 1800 war Lipstein Stabskapitän. Im Jahr 1804 beorderte man ihn auf dem Seeweg aus Sewastopol auf die Insel Korfu und  1805 nach Neapel. Ab 20. April 1806 war er Kapitän, ab 5. Oktober 1806 – Major, ab dem 9. Februar  1811 – Oberstleutnant.

Während der Kampagne von 1813 kämpfte er im Bestand der Reserve-Artilleriebrigade bei Lützen (ausgezeichnet mit preußischem Orden „Pour le mérite“/Verdienstorden),   Bischofswerda, Bauzen (ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse), Leipzig, wo er durch einen Granatensplitter am Kiefer verletzt wurde und eine Schlagwunde an der Brust hatte, für die Bewährung vor dem Feind wurde er am 27. Januar 1814 zum Oberst befördert. War während des Kriegszuges von 1814 bei der Belagerung von Festung Pfalzburg dabei, nahm an den Kämpfen bei Nogent, Marmande, Bar-sur-Aube, Troyes      (gewürdigt mit dem Orden der Heiligen Anna 2. Klasse),  beim Dorf Saint Martin,  bei Fère-Champenoise und Paris teil.  Für Auszeichnung im Dienst mit einem Degen mit der Inschrift „Für Tapferkeit“ gewürdigt. War ab dem 15. Oktober 1814 Kommandeur der 12-en Artilleriebrigade und 4-en Geschützkompanie. Nahm am zweiten Kriegszug nach Frankreich im Jahr 1815 teil. Bis 1818 diente Lipstein in der 12-en Artilleriebrigade im Bestand des russischen Okkupationskorps in Frankreich. Wurde am 26. November  1816 mit dem Orden des Heiligen Georgs 4. Klasse für langjährige Dienste ausgezeichnet.  Ab dem Jahr 1820 im Artilleriebestand ohne einen bestimmten Rang.