LIPHART Anton Iwanowitsch von (Otto Johann Friedrich) (geb. 1771, nach anderen Angaben 1773; gest. nach 1830), Generalmajor (1812). Aus einer Adelsfamilie des Gouvernements Livland, Sohn des Livländer Grundbesitzers und Holsteiner Kammerjunkers, G. Liphart. Wurde am 1. Januar 1783 in das Leib-Garde Reiterregiment aufgenommen. Am 1. Januar 1790 als Kapitän in das Nascheburgski Infanterieregiment entlassen. Während des polnischen Kriegszugs von 1794 befand er sich in Kurland und Litauen, wurde durch eine Kugel am rechten Arm verwundet und hatte eine Kontusion durch Kanonenkugel an der Schulter, wurde für die Bewährung vor dem Feind mit dem Rang eines Second-Majors ausgezeichnet. War von 13. Juli 1800 bis 17. September 1801 Kommandeur des Nascheburgski Musketierregiments. Wurde am 14. September 1803 in den Rang eines Obersts erhoben und am 18. September abermals zum Kommandeur des Nascheburgski Regiments ernannt. Nahm in den Jahren als Kommandeur eines Bataillons an Kriegshandlungen gegen die Türken teil. Ab 1. März 1807 war er Regimentsinhaber vom Poltawski Musketierregiment (ab 1811 Infanterieregiment), mit dem er die Kriegskampagne 1812 im Bestand der 2-en Westlichen Armee begann. Wurde am 11. Juli in der Schlacht bei Daschkowka durch eine durchgegangene Gewehrkugel am rechten Arm verwundet und in eine Heilbehandlung geschickt. Auf seine Bitte wurde er am 16. Dezember 1812 „aufgrund der Verletzungen“ mit Uniform und im Rang eines Generalmajors in den Ruhestand versetzt. Im Oktober 1814 wieder im Dienst im selben Rang eingestellt und zum Kommandanten von Cherson ernannt. Im Jahr 1830 ging er endgültig in den Ruhestand.
War mit der Tochter eines Majors, Wasja Petrowna (geb. Mikulskaja) verheiratet und hatte in dieser Ehe fünf Kinder.
Auszeichnungen: russische Orden des Heiligen Georg 4. Klasse, des Heiligen Wladimir 4. Klasse mit Schleife, der Heiligen Anna 3. Klasse.
Веснина Н. Н., История лифляндского рода фон Липгарт, СПб., 1995; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т. 2. С. 363.
РГВИА, ф. 489, оп. 1, д. 7058, ч. 3. л.1393–1396.