LUDINGSHAUSEN-WOLFF Iwan Pawlowitsch (Peter Johann Paul Wilhelm) (geb. am 27. Mai 1783, nach anderen Angaben am 5. Mai 1770 in Münster, Westfalen; gest. am 30. März 1828, nach anderen Angaben am 4. Juni 1828 unter Brajiliw), Baron, Generalmajor (1815). Aus einer Adelsfamilie vom Gouvernement Kurland. Wurde am 21. September 1798 im Rang eines Unterfähnrichs in das Tobolski Musketierregiment aufgenommen und am 6. Dezember desselben Jahres in den Rang eines Fähnrichs erhoben. Während der Holländischen Expedition von 1799 war er in mehrere Kämpfe verwickelt. War in den Kampfstreitzügen 1806–1807 bei Pultusk, Janow, Landsberg im Einsatz, in der Nähe von Preußisch Eylau wurde er durch Gewehrkugeln am linken Arm und rechten Bein verwundet.
Am 12. März 1812 ernannte man ihn zum Major und beorderte zum Bataillonskommandeur des Tobolski Infanteriekorps, das sich im Bestand der 4. Infanteriedivision der 1-en Westlichen Armee befand. Für die Bewährung vor dem Feind während der Verteidigung von Smolensk wurde Ludingshausen-Wolff mit dem Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse mit Schleife ausgezeichnet. In der Schlacht bei Borodino nach der Verwundung des Regimentsinhabers, Oberst P.P. Schreider, übernahm er das Kommando und wurde dafür mit dem Orden des Heiligen Georg 4. Klasse geehrt. Für die Auszeichnung bei Malojaroslawez und Wjasma wurde er mit dem Goldenen Degen „Für Tapferkeit“ gewürdigt, für die Schlacht bei Krasnyj – mit dem Orden der Heiligen Anna 2. Klasse. In der Militärkampagne von 1813 erhielt er für die Auszeichnung bei Lützen am 20. April den Rang eines Obersts. Daraufhin kämpfte Ludingshausen-Wolff bei Bischofswerda, Bautzen, Görlitz, Pirna und Leipzig (ausgezeichnet mit dem Orden der Heiligen Anna 2. Klasse mit Diamanten). Während des Kriegszuges von 1814 nahm er an den Kämpfen bei Bar-sur-Aube, Saint-Lô Bruxelles, Troyes (gewürdigt mit dem Orden des Heiligen Wladimir 3. Klasse), Arsi-sur-Aube teil. Für Auszeichnung bei der Einnahme von Paris am 5. Januar 1815 erhielt er den Rang eines Generalmajors mit Dienstalter vom 18. März 1814 und wurde zum Kommandeur von 2. Brigade der 5. Infanteriedivision ernannt. Später führte er Oberbefehl über verschiedene Infanteriebrigaden. Am 6. Februar 1823 wurde er „aufgrund von Krankheit“ mit Uniform in den Ruhestand versetzt und bezog Invalidengehalt. Am 19. März 1826 stellte man ihn wieder in Dienst ein mit der Ernennung zum Kommandeur von der 1. Brigade der 1. Infanteriedivision. Ab 28. März 1827 war er Leiter der konsolidierten Division des 5. Infanteriekorps, ab 28. Januar 1828 – Chef der 18. Infanteriedivision. Ludingshausen-Wolff war mit der Baronesse Bironche Wilhelmowna (geb. Butler) verheiratet, aus dieser Ehe ging ein Kind hervor.
Ausgezeichnet ebenfalls mit russischem Orden der Heiligen Anna 1. Klasse, mit dem preußischen Orden „Für das Verdienst“; mit dem österreichischen-kaiserlichen Leopold-Orden; mit dem Goldenen Kreuz für Preußisch Eylau.
Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т. 2. С. 389.
РГВИА, ф. 395, оп. 75, 2 отд. 1822 г., д. 410, л.4–9; ф. 103, оп. 208а, связка 0, д. 43; ф. 489, оп. 1, д. 7058, ч. 3. л. 1020–1024.