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POMIAN DE PESAROVIUS Pawel Pawlowitsch von, (1776-1847), Schriftsteller, Gründer der Zeitung „Russkij Invalid“ („Russischer Invalide“), Geheimrat

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

POMIAN DE PESAROVIUS Pawel Pawlowitsch von (Paul-Wilhelm), (geb. am 17. Februar 1776 in der Nähe der Stadt Wilmar, Gouvernement Livland; gest. am 2. Juli 1847 in Sankt Petersburg), Schriftsteller, Gründer der Zeitung „Russkij Invalid“ („Russischer Invalide“), Geheimrat. Aus einer lutherischen Pastorenfamilie. Nach dem Abschluss der Universität Jena mit der akademischen Würde eines Doktors in Philosophie trat Pawel Pawlowitsch in den russischen Dienst in die Kanzlei des Geheimrates, N.N. Nowossilzew als Sekretär für Auslandskorrespondenz ein. Im Jahr 1804 wechselte er zur Kommission für Gesetzesausarbeitung in der Position eines Redaktionsassistenten. Diente ab 1807 im Justizdepartement, wo er die Obliegenheiten eines Rates des Justizkollegiums erfüllte. Im Jahr 1810 war Pesavorius schon Mitglied des Kollegiums im Rang eines Hofrates. „Für fleißigen und eifrigen Dienst“ erhielt er im Jahr 1812 den Orden des Heiligen Wladimir 4. Grades und wurde in den Rang eines Kollegienrates befördert. Am 27. August 1812  erhielt er die höchste Gunst, weil er ein Drittel seines Gehalts an das Militär spendete. War Mitglied in Humanitärer, Bibel- und Philharmonie Gesellschaften und außerdem Freimauer und Mitglied der Loge „Polarstern“ in Sankt-Petersburg. Im Januar 1813 fasste er den Plan die Zeitung „Russkij Invalid“ herauszugeben, so dass alle Einnahmen aus der Veröffentlichung, abzüglich der Kosten, "für die Unterstützung von Behinderten, Soldatenwitwen und Waisenkindern" verwendet werden können. Der berühmte Verleger A.I. Pluschar erklärte sich bereit, die Zeitung "Russkij Invalid" auf Kredit zu drucken. Viele berühmte Würdenträger des Reiches und Mitglieder der kaiserlichen Familie nahmen an der Gründung der Zeitung teil. Am 1. Februar 1813 erschien die erste Ausgabe der Zeitung. Bald stieg die Zahl der Abonnenten auf 800. Im Rechenschaftsbericht von 1813 zeigte Pesavorius Bilanz von 115 Tausend Rubel als „unantastbares Invaliditätskapital“ und 31. 575 Rubel im „Hilfsfonds für Behinderte“. Aus der letztgenannten Summe erhielten bis zu 825 untere Dienstgrade und 40 Soldatenwitwen Zulagen. Große Spendengelder, die in die Hände von Pesarovius strömten, veranlassten ihn dazu, unantastbares Kapital für Invalide zu bilden, das nach Ablauf eines Jahres 395.000 Rubel betrug. Dieses Kapital übertrug er im Jahr 1814 an das von Alexander I. gegründete Komitee für die Verwundete, zu dessen Mitglied er ernannt wurde. Ende 1815 erhielten bereits 1.200 Kriegsinvalide eine ständige Zuwendung auf der Grundlage des Invaliditätskapitals. Am 21. Februar 1815 zeichnete Zar Alexander I. Pesavorius mit einem Danksagungsschreiben und dem Orden der Heiligen Anna 2. Grades mit Diamanten aus und ordnete an, dass die Zeitung weiterhin herausgegeben werden sollte und das Kapital an den Ausschuss übertragen werden sollte, um armen und verletzten Soldaten zu helfen. Per Erlass vom 21. Dezember 1815 wurden 1200 Verwundete der unteren Dienstränge in die Obhut des Komitees überführt und erhielten Leistungen in der von Pesavorius festgelegten Höhe. Nachdem er dem Komitee beigetreten war, blieb Pesarovius bis 1822 Herausgeber der Zeitung. Pesarovius hatte das Amt des Präsidenten des St. Petersburger Evangelisch-Lutherischen Konsistoriums, dessen Vizepräsident er seit 1819 war. Begraben auf dem Lutheraner-Friedhof Smolenskoje in Sankt Petersburg mit militärischen Ehren auf Befehl des Zaren Nikolai I.  Ausgezeichnet mit dem russischen Orden des Heiligen Stanislaw 1. Grades.

Literatur

Пезаровиус П.П. Краткая история газеты «Русский инвалид». СПб., 1843; Шубинский С.Н. Забытый филантроп // Исторический вестник. 1896. №3. С. 865–880; РБС; Соколов А.Р. Издатель газеты «Русский Инвалид» П.П.Пезаровиус // Английская набережная, 4. Ежегодник. СПб., 2001. С.115–126. 

Autoren: Besotosny W.

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