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POLL Iwan Lawrentjewitsch von (Johann Ludwig), (1766, nach anderen Angaben 1767 oder 1768 -1840), Generalmajor

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

POLL Iwan Lawrentjewitsch von (Johann Ludwig), (geb. 1766, nach anderen Angaben 1767 oder 1768 auf dem Landgut Weksholm, Insel Ösel, Gouvernement Livland; gest. am 19. April 1840 auf dem Landgut Tschernyschi, Ujezd Boguslawskij, Gouvernement Kiew),  Generalmajor (1813). Aus einer Adelsfamilie vom Gouvernement Livland, Sohn des Landrichters der Proviz Ösel. Am 13. Februar 1781 wurde v. Pohl im Rang eines Furiers in das Preobraschenski Leib-Garderegiment eingestellt. Am 1. Januar 1783 entließ man ihn im Rang eines Fähnrichs in das Keksholmski Infanterieregiment.  Im Jahr 1786 kam dann die Versetzung ins Kiewski Grenadierregiment im Rang eines Unterleutnants, 1791 – die Versetzung in das Tawritscheski Grenadierregiment im Rang eines Kapitäns. Im Jahr 1794 wechselte er zum Sewerski berittenen Jägerregiment, mit dem er an der polnischen Kriegskampagne teilnahm, woraufhin er für die Bewährung vor dem Feinde in den Rang eines Sekond-Majors befördert wurde. Ab 15. Oktober 1800 war er Oberst und im Herbst 1805 brach er mit dem Noworossijski Dragonerregiment zur Armee von M.I. Kutusow auf, die in Österreich gegen die Franzosen kämpfte, kam jedoch erst nach der Beendigung der Kriegshandlungen dort an. Im Jahr 1806 nahm er im Bestand der Dnestrowskaja Armee an der Belagerung von Chotin teil. Am 13. September 1807 wurde v. Pohl zum Kommandeur des Noworossijski ernannt und nach Verlauf von einigen Monaten zum Regimentsinhaber des Kargopolski Dragonerregiments befördert, mit dem er im Bestand des 2. Reservekavalleriekorps der 1. Westlichen Armee während des ganzen Vaterlandskrieges kämpfte.  Nahm an zahlreichen Nachhutgefechten teil. Für die Bewährung vor dem Feind bei Wjasma wurde er am 18. Juli 1813 in den Rang eines Generalmajors mit dem Dienstalter vom 22. Oktober 1812 erhoben, für einen dreitägigen Kampf bei Krasnyj wurde er mit dem Orden des Heiligen Georg 3. Grades geehrt. In der Kriegskampagne von 1813 kämpfte er bei Dresden, Bischofswerda, Bautzen, Reichenbach, Görlitz, Lebau, Jaur und Leipzig. Für seine Auszeichnungen erhielt er den Orden des Heiligen Wladimir 3. Grades, den preußischen Orden „Für das Verdienst“ und preußischen Roter-Adler-Orden 2. Grades. Für seine Handlungen im Gefecht bei Fère-Champenoise im Jahr 1814 wurde er mit dem Orden der Heilige Anna 1. Grades gewürdigt. Nach dem Waffenstillstand wurde er zum Kommandanten der Stadt Frankfurt ernannt. Ab 1815 führte v. Pohl das Kommando über die 1. Brigade der 1. Dragonerdivision, ab dem 4. Januar 1817 war er Kommandeur der 2. Brigade der 4. Dragonerdivision. Am 29. Oktober 1821 trat er „aufgrund privater Umstände“ mit Uniform und Rente in voller Gehaltshöhe in den Ruhestand. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er auf dem Landgut Tschernyschi, Ujezd Boguslawskij im Gouvernement Kiew.

War mit der Tochter eines Rittmeisters, Solomea (Viktorija) Jakowlewna Doschizkaja (Sawizkaja) (1785 – nach 1841) verheiratet und hatte fünf Kinder.

Literatur

Император Александр I и его сподвижники, т. 5; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Т. 3. М., 2012. С. 125–126.

Archive

РГВИА, ф. 489, оп. 1, д. 7058, ч. 2,л. 554–557; ОПИ ГИМ, ф. 160, оп. 1, д. 238, л.202–203.

Autoren: Besotosny W.

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