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REIBNITZ Karl Pawlowitsch,(1782, nach anderen Angaben 1777 - 1843), Baron, General der Infanterie

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

REIBNITZ Karl Pawlowitsch,, (geb. am 18. Juni 1782, nach anderen Angaben 1777; gest. am 15. Oktober 1843 in Sankt Petersburg), Baron, General der Infanterie (1843). Aus einem Adelsgeschlecht des Gouvernements Kurland. Sohn vom Flügeladjutanten des polnischen Kaisers, Stanislaw von Reibnitz. Am 18. Januar 1798 trat Karl Reibnitz im Rang eines Unterfähnrichs in den Dienst beim Tobolski Musketierregiment ein und wurde am 6. August desselben Jahres zum Fähnrich befördert. In diesem Regiment diente er bis 1814 und hat alle Positionen auf der Offiziersrangskala ausgeübt. In der Militärkampagne von 1799 nahm er an den Kriegshandlungen gegen die Franzosen in Holland teil und wurde in den Rang eines Unterleutnants befördert und am 26. Juni 1803 wurde er zum Leutnant ernannt. In den Kriegskampagnen 1806–1807 kämpfte er gegen die Franzosen bei Pultusk, Janow, Landsberg und Preußisch Eylau, wo er durch eine durchgegangene Kugel an der linken Seite verwundet wurde. Am 27. November 1807 wurde er in den Rang eines Stabskapitäns und 1810 in den Rang eines Kapitäns erhoben. Im Jahr 1812 erhielt er den Rang eines Majors und kämpfte in den Schlachten bei Smolensk, Gedeonowo, Borodino, Malojaroslawez, Wjasma und Krasnyj. Für die Bewährung vor dem Feind wurde er mit dem Rang eines Oberstleutnants geehrt und mit den Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse mit Schleife, der Heiligen Anna 2. Klasse und mit dem Goldenen Degen „Für Tapferkeit“ ausgezeichnet. In der Kriegskampagne von 1813 kämpfte er unter Kalisch (wurde verwundet und zum Oberst befördert, 13. Mai 1813), Lützen, Bischofswerda, Königstein, Pirna, Kulm (Orden der Heiligen Anna 2. Klasse mit Diamanten), Hollendorf, Altenburg, in der Schlacht bei Leipzig wurde er durch eine Kugel an der Brust verwundet und mit dem Orden des Heiligen Wladimir 2. Klasse und dem preußischen Orden „Für das Verdienst“ ausgezeichnet. Nahm im Jahr 1814 an den Gefechten beim Übergang über Rhein, bei Arcis-sur-Aube, Fère-Champenoise und bei der Einnahme von Paris teil. Am 16. Mai 1814 wurde er zum Regimentsinhaber des 4. Jägerregiments ernannt und nahm an seiner Spitze im Jahr 1815 am zweiten Feldzug nach Frankreich teil. Im Jahr 1816 wurde er mit dem Orden des Heiligen Georg 4. Klasse ausgezeichnet. Am 1. Januar 1819 erhielt er den Rang eines Generalmajors und wurde zum Kommandeur der 1. Brigade der 24. Infanteriedivision ernannt, am 3. Mai 1827 zum Chef der 25. Infanteriedivision und am 22. September 1829 wurde in den Rang eines Generalleutnants erhoben. War Teilnehmer an der Niederwerfung des polnischen Aufstandes im Jahr 1831 und wurde dabei durch eine Kugel an der Schulter verwundet, ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Wladimir 2. Klasse und dem polnischen Militärverdienstorden (Virtuti Militari) 2. Klasse. Hatte ab 1836 das Kommando über die 36. Infanteriedivision und wurde mit dem Orden der Heiligen Anna 1. Klasse mit der Kaiserkrone geehrt. Am 30 August 1839 ernannte man ihn zum Mitglied des Militärrates des Kriegsministeriums und im Jahr 1839 erhielt er den Rang  des Kommandeurs des Wächterkorps für innere Sicherheit, den er bis zum 25. März 1843 innehatte, woraufhin er auf eigene Bitte aufgrund von Krankheit in den Ruhestand versetzt wurde, er wurde allerdings einige Tage vor dem Tod noch in den Rang eines Generals der Infanterie erhoben. Begraben auf dem Lutheraner-Friedhof Wolkowskoje in Sankt Petersburg. Wurde außerdem mit den Orden des Heiligen Alexander Newski (1841) und des Weißen Adlers (1837), der Heiligen Anna 1. Klasse mit Krone (1829), mit Goldenem Kreuz für Preußisch Eylau und einem Abzeichen für XL Jahre ehrenfesten Dienst gewürdigt.

War mit Appolonia Agathe Dorothea von Freytag-Löringhoff (1800–1859) verheiratet. Der Sohn von Karl Pawlowitsch, Konstantin Karlowitsch Reibnitz (1818–1884) war Generalleutnant, Kommandeur des Ismajlowski Leib-Garde Regiments, Chef der 23. Infanteriedivision, Mitglied des Alexander-Komitees für Verwundete; begraben neben seinem Vater auf dem Lutheraner-Friedhof Wolkowskoje. Dort ruhen auch die anderen Kinder von Karl Pawlowitsch – abgedankter Oberst Jewgenij Karlowitsch Reibnitz (1820–1883) und Luisa Karlowna Reibnitz (1822–1849). Er hatte außerdem eine ältere Tochter, Alexandra Karlowna (1817–1897), verheiratete Maximowitsch.

Literatur

Память о членах Военного Совета//Столетие Военного министерства. Т. 3. Отд. 4. СПб., 1907. С.198–199; Штутман С.М.На страже тишины и спокойствия: Из истории внутренних войск России (1811–1917 гг.). М., 2000. С.181–187; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т. 3. С. 208. 

 

Archive

РГВИА. Ф. 395. Оп.86. 2 отд. Д.439; Оп.272. Канц. Д.77; Оп.30. 1 отд. Д.826; Оп.95. 2 отд.Д.241; Оп. 147. 3 отд. Д 82; Оп. 98. 2 отд. Д.230; Оп. 149. 3 отд. Д. 634.

Autoren: Besotosny W.

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