SCHROEDER Pjotr Petrowitsch, (am 17. April 1770, nach anderen Angaben am 8. April 1770; gest. am 12. Januar 1824 in Sankt Petersburg), Generalmajor (1812). „Vom Adel lutherischer Konfession aus dem Gouvernement Livland“. Am 12. März 1780 wurde Pjotr im Rang eines Sergeanten ins Bombardier-Regiment aufgenommen, am 5 April 1785 trat er in den Dienst im Rang eines Unterfähnrichs ins das Semjonowski Leib-Garderegiment ein. Am 21. April 1778 wurde er im Rang eines Fähnrichs in das 4. Bataillon des Sibirischen Jägerkorps entlassen und am 21. Oktober 1795 zum Dienst ins Simbirski Dragonerregiment versetzt, im März 1797 dann nochmals – ins Tomski Musketierregiment. Am 1. Oktober 1800 wurde Schroeder in den Rang eines Obersts erhoben. Am 25. Februar 1806 ernannte man ihn zum Kommandeur des Welikoluzki Musketierregiments, ab 24 August 1806 – zum Regimentsinhaber des Tobolski Musketierregiments (ab 1811 Infanterieregiment), in den Militärkampagnen von 1806 und 1807 nahm er im Bestand dieses Regiments an den Schlachten bei Pultusk, Jankow, Preußisch Eylau teil, wo er eine schlimme Quetschung durch eine Kartätsche durch an der linken Schulter davontrug, jedoch bei der Truppe blieb (ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Wladimir mit Schleife). Im Frühling 1807 war er bei der Verteidigung von Danzig im Einsatz, ausgezeichnet mit dem Goldenen Degen „Für Tapferkeit“. Ab 1890 war er der Errichtung der Festung Dinaburg zugeordnet (gewürdigt mit dem Orden der Heiligen Anna 2. Klasse). Im 1812 ging sein Regiment in den Bestand der 1. Brigade der 4. Infanteriedivision des 2. Infanterieregiments der 1. Westlicher Armee ein. Schroeder zeichnete sich bei der Verteidigung von Smolensk aus, wo sein Regiment am 5. August den Vorort Ratschinskoje verteidigte (am 31. Oktober 1812 wurde S. in den Rang eines Generalmajors erhoben), hielt standfest die Stellung im Gefecht bei Walutina Gora, während der Schlacht bei Borodino übernahm Schroeder nach der Verwundung von Generalmajor I.P. Rossi das Kommando über die Brigade (Tobolski und Wolynski Infanterieregimenter), wurde jedoch ebenfalls nah der Batterie von Rajewski durch eine Kugel am linken Bein verwundet und trug eine Quetschung am rechten Bein davon (wurde dafür mit dem Orden des Heiligen Wladimir 3. Klasse geehrt). Nach der Genesung ernannte man ihn am 6. Januar 1813 zum Kommandeur der 4. Infanteriedivision. Er bewährte sich vor dem Feind in den Gefechten bei Kalisch, wurde durch eine Kugel am Bein mit Knochenschaden verwundet (gewürdigt mit dem Orden der Heiligen Anna 1. Klasse und mit dem preußischen Roter-Adler-Orden 2. Klasse). Aufgrund seiner Verletzungen nahm er nicht mehr an Kriegshandlungen teil. Ab 16. März 1813 übte er das Amt des Kriegskommandanten der preußischen Stadt Memel aus. Ab August 1814 war er Kommandeur der 2. Brigade der 4. Infanteriedivision. Ab 11. Mai 1818 wurde er zum Interimsmitglied (und ab 5. Mai 1820 unerlässliches Mitglied) des Militärrates vom Kriegsministerium ernannt. Begraben wurde Schroeder gemäß seinem Testament in Derpt, Gouvernement Livland.
Ebenfalls ausgezeichnet mit dem russischen Orden des Heilige Georg 4. Klasse; mit den preußischen Orden „Für das Verdienst“ und mit zweitem Roter-Adler-Orden 2. Klasse.
War mit Anna Iwanowna (geb. Lacant), Tochter eines Kapitäns, verheiratet, hatte 10 Kinder.
Военная галерея 1812 г., СПб., 1912, с. 274; Император Александр I и его сподвижники в 1812, 1813, 1814, 1815 годах, т. 4, СПб.,1846; Память о членах Военного совета / Столетие Военного министерства. 1802–1902, т. III, ч. IV, СПб., 1907, с. 48–49; Отечественная война 1812 г. Энциклопедия, М., 2004; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1913–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т.3. С.704.
РГВИА, ф. 489, оп. 1, д. 7058, ч. 1, л. 461–466; ф. 474, оп. 1, д. 101; ОПИ ГИМ, ф. 160, оп. 1, д. 281.