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STEINHEIL Faddej (Fjodor) Fjodorowitsch (1762–1831), Baron, General der Infanterie, Ehrenmitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

STEINHEIL Faddej (Fjodor) Fjodorowitsch (Fabian Gotthardt v.) (30. Oktober 1762, Kirchspiel Penal, Estländisches Gouvernement – 7. März 1831, Helsingfors), Baron (seit 1812 Graf), General der Infanterie (1819), Ehrenmitglied der Petersburger Akademie der Wissenschaften (1817). Stammt von estländischen Adligen, Sohn des Leutnants Baron Jakob von Steinheil. Genoss Hauserziehung. Wurde am 8. Oktober 1776 aus Freiwilligen als Kolonnenführer in den Generalstab aufgenommen, am 29. September 1777 in einen Regimentsadjutanten des Wologda-Infanterieregiments umbenannt, am 24. November 1782 zum Fähnrich befördert. Wurde am 24. Februar 1785 im Rang eines Sekondeleutnants in den Adelsinfanteriekorps versetzt. Wurde am 1. Mai 1788 zum Kriegsschauplatz mit Schweden abkommandiert und vom Hauptmann zum Oberquartiermeister mit dem Dienstgrad eines Premiermajors befördert. Wurde für die Bewährung in vielen Schlachten am 20. November 1789 in den Rang des Oberstleutnants befördert. 1792 stand er im Dienst bei Oberbefehlshaber A.W. Suworow „für den Aufbau von Feldbefestigungsanlagen in Finnland an den schwedischen Grenzen“. Wurde am 5. Oktober 1797 zum Oberst des Gefolges Seiner Kaiserlichen Majestät zu quartiermeisterischen Fragen für topografische Aufnahmen des Vyborger Gouvernements befördert. Am 2. März 1799 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Kommandeur des Altingermanländischen Musketier-Regiments ernannt. Wurde am 1. August 1799 in den Ruhestand versetzt. Wurde 1800 zum Leiter des Kartendepots der Quartiermeisterabteilung ernannt. Bekleidete während des Russisch-preußisch-französischen Krieges von 1806–1807 eine Dienststellung des General-Quartiermeisters der russischen Streitkräfte in Preußen. Wurde für die Bewährung bei der Schlacht von Preußisch-Eulau mit dem Orden des Hl. Georgs des 3. Grades ausgezeichnet, erlitt bei der Schlacht von Friedland eine Gehirnkontusion. Wurde am 30. August 1807 des Rangs des Generalleutnants gewürdigt. Nahm 1808–1809 an dem Russisch-schwedischen Krieg teil. Wurde am 7. Februar zum Generalgouverneur von Finnland und zum Kommandeur der russischen Streitkräfte in diesem Gebiet ernannt.

1812 wurde er infolge der Vorbereitung zur Umsetzung des Projekts der Expedition nach Pommern zum Kommandeur des Finnländischen Korps ernannt. Wurde mit dem Erlass des Kaisers Alexander I. vom 6. September 1812 mit dem Titel des Grafs des Russischen Kaiserreichs bekleidet. Im September 1912 kämpfte sein Korps, welcher nach Riga umquartiert wurde, bei Groß-Eckau und Bausk mit preußischen Streitkräften, setzte sich dann in Marsch nach Polozk, trug der Befreiung dieser Stadt bei (wurde mit dem goldenen Degen „Für Mut“ mit Diamanten ausgezeichnet). War des Weiteren mit seinem Korps im Bestand des 1. Infanterie-Sonderkorps von P.Ch. Wittgenstein aktiv, der sich faktisch in eine Armee verwandelte. Am 12.–13. September bereiteten die Streitkräfte des Generals von Steinheil eine Niederlage gegenüber dem bayerischen Korps des Generals K. Wrede (Orden des Hl. Alexander Newski). Später nahm von Steinheil mit dem Korps an Schlachten bei Tschaschniki, Smoliany, am Fluss Beresina und bei der Einnahme Elbings teil. Zu Beginn der Kampagne von 1813 war er bei der Belagerung Danzigs an Ort, übernahm dann wieder die Pflichten des Generalgouverneurs von Finnland, kommandierte nach dem Ende der militärischen Vorgänge in Europa auch den Finnländischen Sonderkorps. Wurde am 1. Januar 1819 zum General der Infanterie befördert. Wurde am 30. August 1823 auf eigenes Ersuchen von der Verwaltung von Finnland entlassen und zum Bestand bei der Armee versetzt.

Wurde außerdem mit den russischen Orden des Hl. Wladimir des 2. Grades, der Hl. Anna des 1. Grades mit Diamanten; dem preußischen Orden des roten Adlers des 1. Grades ausgezeichnet.

War mit Natalja Nikolajewna (geb.von Engelhardt, 1777–1829), der Tochter des Gouverneurs der Stadt Wyborg, N. N. von Engelhardt, verheiratet und hatte aus dieser Ehe eine Tochter. 

INHALT

Archive

РГВИА, ф. 489, оп. 1, д. 7060, 7062.

Literatur

Военная галерея 1812 г., СПб., 1912, с. 275; Император Александр I и его сподвижники в 1812, 1813, 1814, 1815 годах, т. 5, СПб.,1848–49; Отечественная война 1812 г. Энциклопедия, М., 2004; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1913–1814 годов. Энциклопедия. М., 2012. Т.3. С.707–708.

Autoren: Besotosny W.

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