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DREISPITZ (Werchnjaja Dobrinka), heute Dorf Werchnjaja Dobrinka (Rayon Kamyschin, Gebiet Wolgagrad)

Rubrik: Geschichte und Geographie der Ansiedlung der Deutschen im Russischen Reich, in der UdSSR und GUS / Geschichte der Ansiedlung
Werchnjaja Dobrinka (ehemals Dreispitz) heute. Foto Je. Moschkow, 2013
Werchnjaja Dobrinka (ehemals Dreispitz) heute. Foto Je. Moschkow, 2013
Werchnjaja Dobrinka (ehemals Dreispitz) heute. Foto Je. Moschkow, 2013
Werchnjaja Dobrinka (ehemals Dreispitz) heute. Foto Je. Moschkow, 2013
Werchnjaja Dobrinka (ehemals Dreispitz) heute. Foto Je. Moschkow, 2013

DREISPITZ (Werchnjaja Dobrinka), heute Dorf Werchnjaja Dobrinka (Rayon Kamyschin, Gebiet Wolgagrad); im rechtsufrigen Wolgagebiet am linken Ufer des Flusses Dobrinka, 180 Werst von Saratow, 35 Werst von Kamyschin und 15 Werst von der von Saratow nach Astrachan führenden Poststraße gelegene deutsche Kolonie. Von 1871 bis Oktober 1918 gehörte das Dorf zum Amtsbezirk Ust-Kulalinka (Bezirk Kamyschin, Gouvernement Saratow).

Nach der Gründung der Arbeitskommune der Wolgadeutschen gehörte Dreispitz bis 1921 zum Rayon Nischnjaja Ilowlja (Bezirk Goly Karamysch, Arbeitskommune bzw. Gebiet der Wolgadeutschen), von 1922 zum Kanton Kamenka und von 1935 an zum Kanton Dobrinka (ASSR der Wolgadeutschen). Dreispitz war Verwaltungszentrum des gleichnamigen Dorfsowjets, zu dem 1926 neben dem Dorf selbst auch das Vorwerk Kling und der Gutshof Dreispitz gehörten. Nach der Auflösung der ASSR der Wolgadeutschen gehörte das Dorf ab dem 7. September 1941 zum Gebiet Stalingrad.

Die Kolonie wurde am 16. September 1766 als Kronkolonie gegründet. Die Gründer waren 32 vor allem aus Sachsen, Württemberg, Pommern und anderen deutschen Ländern sowie aus Polen, Frankreich, Österreich und Schweden stammende Familien (283 Kolonisten). Nach einer Version leitet sich der Name der Kolonie von den geographischen Gegebenheiten der am Wolgaufer gelegenen hügligen Landschaft ab und verwies auf „drei Spitzen“ im Sinne von Erhebungen. Einer anderen Version zufolge geht der deutsche Name der Kolonie auf deren ersten Vorsteher zurück, wogegen allerdings spricht, dass die Listen der ersten Kolonisten keinerlei Information zu einer Person dieses Namens enthalten und den aus Franzburg stammenden 65-jährigen Kaufmann Otto Jochim als ersten Vorsteher führen, der mit seiner Ehefrau Christina Elisabeth und zwei 18- und 16-jährigen Söhnen in die Kolonie gekommen war. Entsprechend firmierte Dreispitz in jenen Jahren in einigen Dokumenten auch als „Kolonie Otto“ bzw. „Gruppe des Vorstehers Otto“. Der offizielle russische Name Werchnjaja Dobrinka, den die Kolonie aufgrund des Erlasses vom 26. Februar 1768 erhielt, geht auf den nahegelegenen gleichnamigen Fluss zurück (nach dem auch die an der Mündung des Flusses in die Wolga gelegene Kolonie Nischnjaja Dobrinka benannt war). Den Namen Werchnjaja Dobrinka erhielt die Siedlung im Zuge der 1915 entfesselten antideutschen Propagandakampagne. Nach der im Jahr 1918 erfolgten Gründung der Arbeitskommune der Wolgadeutschen erhielt das Dorf seinen deutschen Namen zurück.

Unter den ersten 90 Kolonisten waren sechs Zunfthandwerker, ein Kaufmann, ein Soldat und ein Hausknecht. Alle weiteren ersten Siedler waren Ackerbauern. Bis auf die Familie des mit Ehefrau und zwei Kindern aus Polen in die Kolonie gekommen Katholiken Johann Sokolowski waren die ersten 283 Kolonisten, die sich dauerhaft in Dreispitz niederließen, Lutheraner. Am 20. Juli 1767 kam eine aus fünf Familien (insgesamt 16 Personen) bestehende zweite Übersiedlergruppe in die Kolonie. Alle Kolonisten waren verpflichtet, Landwirtschaft zu betreiben. Wer einen anderen Beruf gelernt hatte, konnte diesen mit der Landwirtschaft verbinden. Von den 31 im Jahr 1769 in der Kolonie lebenden Familien erklärten drei, keinen Ackerbau betreiben zu können. Nach Stand zum Jahr 1769 verfügten die Kolonisten über 65 Pferde, 22 Ochsen, 112 Kühe und Kälber sowie 19 Schweine. In der Kolonie wurden 26 Wohnhäuser, 16 Scheunen und 13 Pferdeställe gebaut.

1774 wurde die Kolonie wie viele andere deutsche Kolonien auch von den auf dem Weg von Saratow nach Kamyschin durch Dreispitz kommenden Truppen Pugatschows überfallen und geplündert. Bei dem Angriff kam auch der Astronom und Geograph Georg Moritz Lowitz ums Leben, der vor den Aufständischen aus Kamyschin geflüchtet war und sich in Werchnjaja bzw. Nischnjaja Dobrinka versteckt hielt. Dabei ging auch das von dem Mitglied der Akademie der Wissenschaften zusammengetragene umfangreiche wissenschaftliche Material verloren.

Die Bevölkerung der Kolonie wuchs beständig. Hatte es 1816 66 Höfe gegeben, waren es 1857 bereits 163. An der Spitze der Kolonie standen Vorsteher, deren Namen größtenteils nicht überliefert sind. Bekannt ist nur, dass im Jahr 1801 ein gewisser Longrin und in den 1840er Jahren ein gewisser Lieders Vorsteher war.

Das den Kolonisten zugeteilte Land wurde zunächst nach dem Hofprinzip genutzt. Nach den Daten der Revision von 1834 waren den Kolonisten Landstücke in der Größe von 15 Desjatinen pro Kopf zugeteilt. 1873 wurde das Land anhand der vor Ort anwesenden männlichen Kolonisten verteilt. Die Bewirtschaftung des Bodens wurde sowohl durch die zerklüftete Landschaft als auch durch die lehmigen und steinigen Böden erschwert. Die Kolonisten bauten Weizen, Roggen, Hafer, Hirse und Gerste an und betrieben Obstbau, wobei sie insbesondere mit der Apfelsorte „Anis“ sehr gute Ernten erzielten, die in den Verkauf gingen. Darüber hinaus bauten sie für den Eigenbedarf Kartoffeln und Kohl an. Eine wichtige Rolle spielte auch der Anbau von Wassermelonen, die die Kolonisten wie auch deren Kerne und den Melonensaft in den Dörfern der Umgebung und auf den Kamyschiner Märkten verkauften. Von 1873 an bauten die Dorfbewohner auch Sonnenblumen an. Eine nicht unwichtige Rolle spielte zudem der Tabakanbau.

Nach den Daten der von den Semstwos durchgeführten Volkszählung von 1886 gab es in Dreispitz 265 Wohnhäuser (111 Stein- und 154 Holzhäuser, zwei Häuser waren zweistöckig, zwei waren mit Blech, 255 mit Holzbohlen und acht mit Erde gedeckt). Die Dorfbewohner verfügten über 256 Pflüge, 22 Windsichten, 711 Pferde, 623 Ochsen, 1.171 Kühe und Kälber, 1.230 Schafe, 660 Schweine und 156 Ziegen. Im Dorf gab es 20 Gewerbebetriebe, fünf Läden, zwei Schenken und drei gemeinschaftlich genutzte Getreidespeicher. Im Jahr 1894 gab es 240 Höfe, deren Dächer in sechs Fällen mit Blech, in 160 Fällen mit Holzbohlen und ansonsten mit Stroh gedeckt waren. Schon bei der Besiedlung der Kolonie wählten die ersten Kolonisten, unter denen es auch professionelle Müller gab, am Flüsschen Dobrinka einen geeigneten Standort für eine Wassermühle aus. Anfang des 19. Jahrhunderts besaßen die Kolonisten Becker und Quint Mühlen. 1862 gab es in der Kolonie bereits 17 Windmühlen. 1894 wurden zehn Windmühlen gemeinschaftlich genutzt.

Unter den von den Kolonisten ausgeübten Gewerken spielte die Produktion von Dreschsteinen eine besondere Rolle, die in Dreispitz intensiv betrieben wurde, seitdem aus dem Gouvernement Taurien stammende mennonitische Übersiedler dieses Handwerk 1856 in die Kolonie gebracht hatten. Die massiven über 100 kg schweren Dreschsteine wurden aus Naturstein gefertigt. 1894 waren etwa 30 Bewohner der Kolonie mit Fertigung und Verkauf von Dresch- und Mühlsteinen beschäftigt. Weitere 40 Personen waren als Tischler oder Zimmermänner tätig. Angesichts der großen Bedeutung der Landwirtschaft waren die Siedler bemüht, Inventar und Anbaumethoden zu modernisieren. 1911 gab es im Dorf 121 Eisenpflüge, 110 Windsichten und 31 Erntemaschinen. Die Landwirte verfügten über modernes landwirtschaftliches Gerät, das sie selbst produzierten oder aus anderen deutschen Siedlungen bezogen. 1911 gab es in Dreispitz 380 Kühe, 2.471 Stück Kleinvieh und 732 Stück Arbeitsvieh (350 Pferde und 382 Ochsen).

1918 wurde das Dorf während des Bürgerkriegs praktisch vollständig niedergebrannt. In den Jahren der Sowjetmacht gab es im Dorf einen Genossenschaftsladen und eine landwirtschaftliche Kooperationsgenossenschaft. 1932 wurde eine Maschinen-Traktoren-Station eingerichtet. 1932 kam es im Dorf nach der Requirierung aller Ziegen und Schafe zu Protesten gegen die Sowjetmacht, deren aktive Teilnehmer anschließend repressiert wurden. Am 10. September 1941 wurden die Deutschen aus Dreispitz deportiert, das seit 1942 den Namen Werchnjaja Dobrinka trägt.

Schule und Erziehungswesen. Die erste kirchliche Gemeindeschule entstand im Dorf praktisch zeitgleich mit dessen Gründung. Bis zum im Jahr 1794 erfolgten Bau der ersten Kirche fanden Gottesdienste und Schulunterricht im Schul- und Bethaus statt. Der Unterricht fand in zwei Schichten statt. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirchenschule vom Ministerium akkreditiert. 1862 wurde im Dorf neben der kirchlichen Gemeindeschule eine private sogenannte „Genossenschaftsschule“ eröffnet, die bis 1871 bestand. Im Jahr 1871 wurde im Dorf eine der ersten Semstwo-Schulen der deutschen Wolgakolonien eröffnet, an der die Schüler in zwei Klassenzügen drei Jahre lernten. Die Bereitstellung eines passenden Schulgebäudes oblag der Gemeinschaft der Kolonie. 1886 waren 1.166 der insgesamt 1.929 Dorfbewohner alphabetisiert (615 Männer und 551 Frauen).

Nach den von Pastor J. Erbes, dem Probst des linksufrigen Wolgagebiets, zum Stand des deutschen Schulwesens zusammengetragenen Daten gab es im Dorf im Jahr 1906 285 Kinder im Alter von 7-15 Jahren, die zum Besuch einer Elementarschule verpflichtet waren. Allerdings besuchten nicht alle Kinder im entsprechenden Alter auch wirklich eine Schule. 33 Kinder blieben dem Unterricht fern, weil ihre Eltern arm oder auf die tägliche Mithilfe der Kinder in Handwerk und Gewerbe angewiesen waren. Im Jahr 1906 besuchten 285 Kinder (155 Jungen und 130 Mädchen) die kirchliche Gemeindeschule, in der drei Lehrer tätig waren. Beide Schulen wurden aus Mitteln der Kirchengemeinde unterhalten. In den Jahren der Sowjetmacht wurden beide Schulen geschlossen und durch eine vierklassige Grundschule ersetzt.

Religionszugehörigkeit der Bevölkerung und Kirche. Die Kolonisten waren evangelisch-lutherischer Konfession. Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Dorf zudem einige Baptisten (nach Stand zum Jahr 1894 insgesamt 72 Personen). Die Gemeinde Dreispitz gehörte wie auch die deutschen Kolonien Ust-Kulalinka, Nischnjaja Dobrinka (Dobrinka), Werchnjaja Kulalinka (Holstein) und Buidakow Bujerak (Schwab) sowie die lutherischen Gehöftsiedlungen Milowoi, Galker, Dobrinker, Knorrow, Dreispitzer, Baranow, Weidendamm und Pflaumers Mühle zum 1767 gegründeten im Bezirk Kamyschin (Gouvernement Saratow) gelegenen Pfarrsprengel Galka (Ust-Kulalinka), in dem nach Stand zum Jahr 1905 insgesamt 15.481 Personen lebten.

In den ersten Jahren des Bestehens der Kolonie fanden die Gottesdienste im Schul- und Bethaus statt. Die 1794 in Dreispitz erbaute Kirche war eines der ersten lutherischen Gotteshäuser im Wolgagebiet, die von den Kolonisten auf eigene Kosten errichtet wurden. Mit der Zeit wurde der Holzbau, der den Status einer Filialkirche hatte, für die schnell wachsende Kolonie zu klein und bot nicht mehr allen Gemeindemitgliedern Platz. So wurde im Dorf in den Jahren 1841-43 eine neue Holzkirche gebaut, deren geschnitzte Eichenbänke Platz für 800 Betende boten. Neben der Kirche befand sich ein Glockenstuhl sowie das Küsterhaus mit einem Anbau. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden in der Kirche mehrfach umfangreiche Reparaturarbeiten durchgeführt. Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Gemeinde, Spenden für den Bau eines neuen Kirchengebäudes zu sammeln, der infolge der Revolution von 1917 und der anschließenden antireligiösen Verfolgungen allerdings nicht mehr umgesetzt werden konnte. In der Kolonie gab es ein Schul- und Bethaus.

Ende der 1850er Jahre begannen Sektenmissionare der Betbrüder und Stundisten, auf deren Aktivitäten Pastor Samuel Theophil Bonwetsch 1859 erstmals aufmerksam machte, unter den Bewohnern von Dreispitz zu predigen. 1861 wiesen die Aufseher der Kolonie und das Fürsorgekontor in ihrer Korrespondenz mit dem Moskauer evangelisch-lutherischen Konsistorium darauf hin, dass sich die Prediger in Dreispitz sehr aktiv zeigten und unter den Kolonisten zahlreiche Anhänger fanden. Ende des 19. Jahrhunderts erklärten sich die in Dreispitz aktiven Sektenangehörigen zu Baptisten, da diese ihre Glaubenslehre seit 1879 mit Genehmigung des Staatsrats „ungehindert predigen und ihre Glaubensriten nach den bei ihnen bestehenden Gewohnheiten durchführen“ durften.

Am 1. Juni 1934 informierte die Kommission für Kultfragen beim Zentralexekutivkomitee der ASSR der Wolgadeutschen das Präsidium der ASSR, dass die Kirche noch immer von den Gläubigen genutzt werde, während einige andere Kirchen bereits geschlossen seien. Erst am 15. August 1937 beschloss die Kommission für Kultfragen, die Kirche mit der Begründung zu schließen, dass sich 676 der verbliebenen 813 Gemeindemitglieder für deren Schließung ausgesprochen hätten. Am 29. Juli 1935 fassten die Behörden den Beschluss, den Glockenturm der Kirche abzureißen.

Der letzte Pastor der Pfarrgemeinde Alfred Kleindienst (1893–1978) flüchtete 1921 nach Polen, wo er 1945 nach der Errichtung der Sowjetmacht verhaftet wurde. Nach der Emigration der Pastoren aus Dreispitz wurden die Gottesdienste von gewöhnlichen Gemeindemitgliedern abgehalten.

Liste der Pastoren der Pfarrgemeinde Galka (Ust-Kulalinka), die in der Gemeinde Dreispitz Gottesdienst hielten: Johann Kaspar Brauns (?–1778). Michael Toppelius (1782-88). Johann Dorn (1792-94). Philipp Jakob Hiemer (1796-1804). Friedrich Wilhelm Schmieder (1807-25). Johann Hasthofer (1826-47). Eugen Friedrich Georg Hinsch (1849-56). Samuel Theophil Bonwetsch (1858-74). Moses Asnaworjanz (1874-81). Leonhard Karl Wilhelm Hesse (1884-88). Liborius Behning (1889–1901). Eduard Lehmkul (1902-11). Alfred Schneider (1912-18). Alfred Rudolf Kleindienst (1918-21).

Entwicklung der Bevölkerungszahlen 1767 lebten in Dreispitz 107 ausländische Kolonisten, 1773 waren es 151 Personen. 1788 lebten in der Kolonie 222, 1798 - 262, 1816 - 449 und 1834 - 877 Personen. 1850 lag die Einwohnerzahl bei 1.369, 1859 bei 1.677 Personen. In den Jahren 1862-85 reisten 63 Personen nach Amerika aus oder gingen in den im Gouvernement Samara gelegenen Bezirk Nowousensk. 1886 emigrierten weitere 15 Kolonisten nach Amerika (vor allem nach Kansas). Nach den Daten der Allgemeinen Volkszählung des Russischen Reiches von 1887 lebten im Dorf 1.727 Personen, von denen 1.712 Deutsche waren. Nach Stand zum Jahr 1905 hatte das Dorf 3.312 und 1911 3.677 Einwohner. Nach den Daten der Allrussischen Volkszählung von 1920 lebten im Dorf 2.053 Personen, die allesamt Deutsche waren. Nach Angaben der Gebiets-Statistikbehörde des Autonomen Gebiets der Wolgadeutschen lebten zum 1. Januar 1922 insgesamt 1.637 Personen im Dorf. Nach den Zahlen der Volkszählung von 1926 hatte das Dorf 1.692 Einwohner, von denen 1.677 Deutsche waren. 1931 lebten im Dorf 1.908 Personen, die allesamt Deutsche waren.

Das Dorf heute. Das heutige Dorf Werchnjaja Dobrinka (Rayon Kamyschin, Gebiet Wolgagrad) ist Hauptort der gleichnamigen Landgemeinde, zu der auch die Dörfer Nagorny, Farm Nr. 2 und Farm Nr. 3 gehören. Das heutige Dorf hat etwa 1.300 Einwohner, was nur etwa ein Drittel der vorrevolutionären Einwohnerzahl ausmacht. Im Dorf gibt es eine Schule, Läden, eine medizinische Einrichtung und eine kleine orthodoxe Kirche.

Literatur

Дитц Я. История поволжских немцев-колонистов. – М., 1997; Минх А.Н. Историко-географический словарь Саратовской губернии: Южные уезды: Камышинский и Царицынский. Т. 1. Вып. 2. Лит. А–Д. Печатан под наблюдением А.А. Прозоровского и С.А. Щеглова. Саратов: Тип. Губ. Печ. земства, 1898. Приложение к Трудам Саратовской Ученой Архивной Комиссии; Князева Е.Е., Соловьева Ф. Лютеранские церкви и приходы ХVIII – ХХ вв. Исторический справочник. СПб., 2001. Часть I. С. 201; Amburger E. Die Pastoren der evangelischen Kirchen Russlands vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1937. Ein biographisches Lexikon. Martin-Luther-Verlag, 1988; Einwanderung in das Wolgagebiet: 1764–1767 / Hrsg.: Alfred Eisfeld. Bearb.: Igor Pleve. Bd. 1. Kolonien Anton – Franzosen. Göttingen: Göttingenger Arbeitskreis, 1999.

Archive

ГАСО. Ф. 180. Оп. 1. Д. 3080а, 25294; ГИАНП. Ф. 1831. Оп. 1. Д. 299. Л. 106.

Autoren: Lizenberger O.A.

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