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MOOR (Kljutschi), heute Dorf Kljutschi (Rayon Krasnoarmeisk, Gebiet Saratow)

Rubrik: Geschichte und Geographie der Ansiedlung der Deutschen im Russischen Reich, in der UdSSR und GUS / Geschichte der Ansiedlung
Karte des nordöstlichen Teils des Bezirks Kamyschin
Das Dorf Kljutschi (ehemals Moor) heute. Foto Je. Moschkow, 2010
Das Dorf Kljutschi (ehemals Moor) heute. Foto Je. Moschkow, 2010
Das Dorf Kljutschi (ehemals Moor) heute. Foto Je. Moschkow, 2010

MOOR (Kljutschi), heute Dorf Kljutschi (Rayon Krasnoarmeisk, Gebiet Saratow); im rechtsufrigen Wolgagebiet am Fluss Kljutschi (Nebenfluss des Goly Karamysch), einen Werst vom Fluss Suchaja Solotucha (Nebenfluss der Wolga), 77 Werst von Saratow, 108 Werst von der Bezirksstadt Kamyschin, acht Werst vom Hauptort des Amtsbezirks Ust-Solicha und sechs Werst von der Kolonie Goly Karamysch (heute Krasnoarmeisk), linksseitig der von Saratow nach Astrachan führenden großen Poststraße gelegene deutsche Kolonie, die bis 1871 zum Kolonistenbezirk Sosnowka und von 1871 bis Oktober 1918 zu den Amtsbezirken Sosnowka bzw. Goly Karamysch (Bezirk Kamyschin, Gouvernement Saratow) gehörte.

Nach der Gründung der Arbeitskommune der Wolgadeutschen war Moor bis 1941 Verwaltungszentrum des im Kanton Goly Karamysch (nach 1927 Balzer) gelegenen gleichnamigen Dorfsowjets, zu dem 1926 neben dem Dorf selbst auch das bei der Wassermühle Sumpfmill gelegene Landgut und die Gehöftsiedlung Kronstepp gehörten.

Die Kolonie wurde am 1. Juli 1766 als Kronkolonie gegründet. Ihr Name geht auf den Kolonisten Jakob Moor zurück, einen aus der Kurpfalz stammenden 46-jährigen Ackerbauern, der mit seiner Frau Anna Margareta und zwei Kindern in die Kolonie gekommen war, wo er zunächst Beisitzer war und bereits nach der Ansiedlung zum Vorsteher gewählt wurde. In den Listen der ersten Kolonisten ist Heinrich Zimmermann als Vorsteher verzeichnet, ein aus der Kurpfalz stammender 32-jähriger Zunfthandwerker, der unmittelbar nach der Ankunft am Siedlungsort gewählt wurde. Der zweite offizielle russische Name Kljutschi wurde der Kolonie aufgrund des Erlasses vom 26. Februar 1768 gegeben und geht auf den gleichnamigen Fluss zurück.

Gründer der Kolonie waren 64 größtenteils aus der Kurpfalz, Isenburg und Hessen stammende Familien (240 Personen), bei denen es sich mehrheitlich um Reformierte handelte. Acht Personen (zwei Familien) waren Lutheraner. Die meisten der in der Liste der ersten Siedler aufgeführten Kolonisten waren Ackerbauern. Hinzu kamen dreizehn Zunfthandwerker, die in ihrer neuen Heimat allerdings ebenfalls dazu verpflichtet waren, Landwirtschaft zu betreiben. Wer einen anderen Beruf gelernt hatte, konnte diesen neben der Landwirtschaft ausüben. Jeder in Moor angesiedelte Kolonist bekam für den Anbau von Roggen vom Saratower Fürsorgekontor zwei Pferde, einen Pferdewagen, zwei Geschirre, zwei Stück Zaumzeug und zwei Sättel sowie ein Krummholz, eine Sense, drei Saschen Seil [1 Saschen = 2,13 Meter) und 25 Rubel für den Lebensunterhalt.

Nach den die Zahl der 1769 ins Gouvernement Astrachan übergesiedelten Kolonisten betreffenden offiziellen Angaben lebten in Moor 64 Familien, von denen nach eigenen Angaben 60 für die Landwirtschaft tauglich und vier untauglich waren. Nach Stand zum Jahr 1769 verfügten die zu diesem Zeitpunkt insgesamt 251 Kolonisten über 155 Pferde, zwei Arbeitsochsen, 148 Kühe und Kälber sowie 21 Schweine. In der Kolonie wurden 37 Wohnhäuser gebaut. In den die Kolonie umgebenden Steppengebieten bauten die Kolonisten Weizen, Roggen, Hafer, Gerste und Flachs an. Das Land bestand nur zu einem Drittel aus Schwarzerde- und ansonsten aus steinigen Lehmböden. Die Bewirtschaftung des Bodens wurde durch die zerklüftete Landschaft, salzige Böden und Gestrüpp erschwert.

Im Zuge der 1834 durchgeführten 8. Revision wurden den Kolonisten Landstücke in der Größe von 15 Desjatinen pro Kopf zugeteilt. Nach den Daten der 1857 durchgeführten 10. Revision verfügten die Kolonisten bereits über deutlich kleinere Landstücke. Infolge des Landmangels versuchten sie immer wieder, Tochterkolonien zu gründen oder sich jenseits der Grenzen ihrer Dörfer niederzulassen. So gründeten landlose Siedler 1855 im linksufrigen Wolgagebiet die im Amtsbezirk Nischni Jeruslan (Bezirk Nowousensk, Gouvernement Samara) gelegene Tochterkolonie Gnadenfeld, die mit anderem Namen auch Moor bzw. Kljutschi hieß.

Auch wenn die Kolonisten in den ersten Jahren des Bestehens der Siedlung größtenteils Ackerbauern waren, fand das Sarpinka-Gewerbe mit der Zeit weite Verbreitung. Wie im gesamten Pfarrsprengel Ust-Solicha, der ein Zentrum der Textilproduktion darstellte, war die Produktion von Sarpinka-Gewebe auch in Moor weit verbreitet. So wurde in der Kolonie schon bald eine erste Sarpinka-Weberei gegründet, der bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zwei weitere folgten. 1894 waren etwa 25% der Dorfbewohner (500 von 2.100 Personen) in diesem Sektor beschäftigt.

Nach Angaben des Zentralen Statistik-Komitees gab es in der Kolonie im Jahr 1862 240 Höfe, zwölf Sarpinka-Webereien und vier gemeinschaftlich betriebene Mühlen (zwei am Fluss Karamysch, jeweils eine an den Flüssen Perewalka und Peskowatka). Nach den von A.N. Minch ausgewerteten Daten der im Jahr 1886 von den Semstwo-Organen durchgeführten Volkszählung gab es in der Kolonie zu diesem Zeitpunkt 319 Wohnhäuser (295 Stein- und 96 Holzhäuser, von denen wiederum 124 mit Holzbohlen, 260 mit Stroh und sieben mit Erde gedeckt waren), dreizehn mit der Produktion von Sarpinka-Gewebe, Windsichten, Webstühlen und anderen Gütern befasste Gewerbebetriebe, zwei Schankhäuser und fünf Läden. 1891 gab es im Dorf 353 und 1894 381 Höfe. Die Häuser wurden mit sogenannten „Dung-Briketts“ beheizt, einem Gemisch aus gepresstem Dung und Stroh.

Viele Dorfbewohner hatten am zwölf Werst vom Dorf entfernten Fluss Karamysch private Obst- und Gemüsegärten, in denen sie allerdings zahlreiche Obstbäume fällten, nachdem die Dorfversammlung beschlossen hatte, jeden über eine bestimmte Norm hinausgehenden Quadratsaschen [1 Quadratsaschen = 4,55 Quadratmeter] mit einer Sonderabgabe von einer Kopeke zu belegen. 1879 wurde im Dorf die Dreifelderwirtschaft eingeführt, nachdem der Weizen zuvor meist zwei Jahre am Stück auf dem gleichen Feld ausgesät worden war. Der Boden wurde mit von drei Pferden gezogenen deutschen Pflügen beackert. Die Getreideernte wurde in den russischen Dörfern Sosnowka und Solotoje verkauft. Im Dorf gab es zwei mit Blech gedeckte Holzbauten, die als gemeinschaftliche Getreidelager genutzt wurden.

Einen besonderen Stellenwert hatte unter den im Dorf ausgeübten Gewerken die Produktion von Spinnrädern und Windsichten (Maschinen, mit denen das Korn nach dem Dreschen von Spreu und Spelzen getrennt wird), die sich mit der Zeit zu einem einträglichen Gewerbe entwickelte, in dem Ende des 19. Jahrhunderts Dutzende Familien auf dem eigenen Hof beschäftigt waren. Die Nachfrage war so groß, dass die von den Kolonisten gefertigten Spinnräder und Windsichten bis nach Samara, Orenburg und Ufa verkauft wurden. 1911 gab es im Dorf 525 Höfe. Die Bauern besaßen 615 Stück Arbeitsvieh, 612 Stück Milchvieh, 679 Zugtiere und 1.988 Stück Kleinvieh sowie 273 Eisenpflüge, 21 Erntemaschinen und 69 Windsichten. In den Jahren der Sowjetmacht gab es im Dorf einen Genossenschaftsladen und eine landwirtschaftliche Kreditgenossenschaft. Im September 1941 wurden die Deutschen aus Moor deportiert, das seit 1942 den Namen Kljutschi trägt.

Schule und Erziehungswesen. In der kirchlichen Gemeindeschule, die im Dorf praktisch seit der Gründung der Kolonie selbst bestand, lernten die Kinder im Alter von 7-15 Jahren. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Kirchenschule vom Ministerium akkreditiert. Neben der kirchlichen deutschen Gemeindeschule gab es im Dorf seit den 1880er Jahren auch eine private Genossenschaftsschule. Nach Stand zum Jahr 1886 waren 1.758 der insgesamt 3.069 Kolonisten alphabetisiert. Nach den von Pastor J. Erbes, dem Probst des linksufrigen Wolgagebiets, zum Stand des deutschen Schulwesens zusammengetragenen Daten waren im Jahr 1906 669 der insgesamt etwa 5.500 Einwohner Kinder im Alter von 7-15 Jahren, die zum Besuch einer Elementarschule verpflichtet waren. Allerdings besuchten nicht alle Kinder im schulpflichtigen Alter auch wirklich eine Schule. Etwa zehn Kinder blieben dem Unterricht fern, weil ihre Eltern arm waren. Zum Zeitpunkt der Überprüfung waren zudem etwa 90 Kinder nicht in der Schule, deren Eltern erklärten, ihre Kinder ein Jahr später mit Erreichen des 8. Lebensjahres in die Schule geben zu wollen. 1906 besuchten 284 Jungen und 285 Mädchen die Schule, in der vier Lehrer tätig waren. Die Schule wurde aus Mitteln der Kirchengemeinde unterhalten. In den Jahren der Sowjetmacht wurde die kirchliche Gemeindeschule geschlossen und durch eine Grundschule ersetzt.

 

Religionszugehörigkeit der Bevölkerung und Kirche. Eine Besonderheit Moors bestand darin,   dass die Kolonisten mehrheitlich der reformierten Kirche angehörten. Im Dorf gab es eine außerkirchliche Gruppe der „Brüder und Schwestern“, deren Anhänger sich Ende des 20. Jahrhunderts vielfach zu Baptisten erklärten. In einem Bericht des Polizeichefs von Nowousensk wurde der zu den Sektenanhängern gehörende Dorfbewohner Wilhelm Weber als „Motor aller Unruhen“ und „hochgradig schädlicher Mensch“ bezeichnet, der Fanatismus wecke, gesetzwidrige Ideen entfache und die Sektenangehörigen auf schamloseste Weise ausbeute, indem er sich aus ihren Gaben ein großes Vermögen aufbaue. Weber wandte sich gegen Kriegsdienst und Waffenbesitz und rief seine Brüder zur Emigration nach [Nord-]Amerika oder Brasilien auf. Neben Weber lebten in Moor (Kljutschi) noch drei weitere Sektenführer, die die Lehre der „Brüder und Schwestern“ in den deutschen Siedlungen des Amtsbezirks Sosnowka propagierten. 1879 gab es im Dorf 59 Baptisten. Nach Stand zum Jahr 1931 lebten in Moor 37 Baptisten. 61 Dorfbewohner rechneten sich „Freikirchen“ zu.

Die Gemeinde Moor gehörte wie auch die Gemeinden Messer (Ust-Solicha), Kutter (Popowka), Balzer (Goly Karamysch), Anton (Sewastjanowka) und Kauz (Werschinka) zum 1765 gegründeten lutherisch-reformierten Pfarrsprengel Messer (Ust-Solicha). Im April 1798 wurden die Kolonien Goly Karamysch und Moor (Kljutschi) aus dem Pfarrsprengel Messer (Ust-Solicha) ausgegliedert und sollten einen eigenen Pastor bekommen, wurden aber wegen des in den Kolonien herrschenden Pastorenmangels schon bald wieder an den Pfarrsprengel Messer angeschlossen. Am 15. November 1855 wurde der Pfarrsprengel Ust-Solicha mit den drei Kolonien Ust-Solicha (Messer), Kljutschi (Moor) und Popowka (Kutter) bestätigt, während die übrigen Gemeinden dem Pfarrsprengel Balzer zugeteilt wurden.

In den ersten Jahren des Bestehens der Kolonie wurden die Gottesdienste in dem auf Staatskosten errichteten Schul- und Bethaus abgehalten. Eine erste auf Kosten der Kolonisten errichtete Kirche entstand in der Kolonie im Jahr 1798. Bei diesem ohne eigens eingereichte Baupläne von örtlichen Handwerkern errichteten Holzbau, der den Status einer Filialkirche hatte und keinerlei architektonische Besonderheiten aufwies, handelte es sich um ein geräumiges einstöckiges Gebäude mit einem Glockenturm, das deutlich größer war als alle übrigen in der Kolonie errichteten Bauten.

1831 nahmen die Kolonisten bereits mit offizieller Genehmigung des Departements für Staatswirtschaft und Öffentliche Bauten des Innenministeriums den Bau einer neuen Kirche in Angriff, der sich fast drei Jahre hinzog, bis die Kirche 1833 schließlich geweiht wurde. Auch diese Kirche war vergleichsweise schlicht gehalten, bot aber deutlich mehr Gläubigen Platz als der Vorgängerbau. Das weitere Schicksal dieser Kirche ist im Einzelnen nicht bekannt. Einer Version zufolge fiel sie einem der großen Brände zum Opfer, die in der Kolonie erheblichen Schaden anrichteten.

1856 wurde in der Kolonie eine neue zweigeschossige Kirche errichtet, deren Dach ebenso wie die Wände und Teile der Innenausstattung aus Holz waren. Der Bauplan dieser im Stil des Spätklassizismus errichteten Kirche wurde vom Fürsorgekontor bestätigt, das über keinen eigenen Architekten verfügte und die Planung der Kirche deshalb aus der Ferne von dem im Ministeriums für Staatsdomänen tätigen Architekten A.K. Kawos betreuen ließ.

1931 informierte die regionale Kommission für die Prüfung religiöser Angelegenheiten das Präsidium des Zentralexekutivkomitees der ASSR der Wolgadeutschen in einem geheimen Bericht, dass die Kirche noch nicht geschlossen sei und es in der Kirchengemeinde noch 153 gläubige Lutheraner gebe, von denen 59 den Status von „Lischenzy“ hätten, ihnen also das Wahlrecht und andere bürgerliche Rechte aberkannt waren. Am 28. August 1934 informierte die Kommission für Kultfragen beim Zentralexekutivkomitee der ASSR der Wolgadeutschen das Präsidium der ASSR der Wolgadeutschen, dass das Bethaus im Dorf Moor zur Strickerei „N.K. Krupskaja“ umfunktioniert worden sei, und die Frage der Schließung der Kirche einer speziellen Prüfung bedürfe, da der Steinbau von den Gläubigen noch genutzt werde. Am 26. Oktober 1935 wurde die Kirche auf offizielle Anordnung des Präsidiums des Zentralexekutivkomitees geschlossen, nachdem sich 742 der insgesamt 835 Gemeindemitglieder für eine Schließung der Kirche ausgesprochen hatten.

Liste der Pastoren der Pfarrgemeinde Messer, die in der Gemeinde Moor Gottesdienst hielten. Johannes Janet (1765-99). Aloysius Jauch (1798–1804). Josua Graf (1804-18). Johann Samuel Huber (1820-22). Immanuel Grunauer (1823-50). Jakob Friedrich Dettling (1853-91). Liborius Herbord Behning (1888-89). Johann Kaminsky (1894-97). Eduard Seib (1898–1909). Woldemar Lankau (1909-14). Eduard Eichhorn (1917-29).

Entwicklung der Bevölkerungszahlen. Zum Zeitpunkt der Gründung der Kolonie wurden im Jahr 1766 in Moor 240 ausländische Kolonisten angesiedelt, 1767 hatte die Kolonie 251, 1773 - 276, 1788 - 420, 1798 - 510, 1816 - 866, 1850 - 2.181, 1859 – 2.653 und 1886 - 3.069 Einwohner. Im Jahr 1859 wurden 463 Personen von der Regierung in das Gouvernement Samara umgesiedelt, um dort Tochterkolonien zu gründen. In den Jahren 1874-75 reisten 31 und im Jahr 1886 32 Siedler nach Amerika aus, 1875 siedelten sechs Personen in den Kaukasus über. Nach den Daten der Allgemeinen Volkszählung des Russischen Reiches von 1887 lebten in Moor 4.822 Personen, die allesamt Deutsche waren. Nach Stand zum Jahr 1905 hatte das Dorf 5.370 und im Jahr 1911 5.998 Einwohner. Nach den Daten der Allrussischen Volkszählung von 1920 lebten im Dorf 4.822 Personen. 1921 gab es in der Kolonie 165 Geburten und 730 Sterbefälle. Nach Angaben der Gebiets-Statistikbehörde des Autonomen Gebiets der Wolgadeutschen lebten nach Stand zum 1. Januar 1922 3.599 Personen in Moor. 1923 sank die Bevölkerungszahl auf 3.333 Personen. Nach den Zahlen der Volkszählung von 1926 hatte das Dorf 3.719 Einwohner, von denen 3.716 Deutsche waren. 1931 lebten im Dorf 3.842 Personen, von denen 3.836 Deutsche waren.

Das Dorf heute. Das heutige Dorf Kljutschi (Rayon Krasnoarmeisk, Gebiet Saratow) ist Hauptort und einziges Subjekt der Landgemeinde Kljutschi und hatte nach den Daten der Allrussischen Volkszählung von 2002 insgesamt 567 Einwohner, was nicht einmal 10% der vorrevolutionären Bevölkerungszahl entsprach. Nach Stand zum Jahr 2010 hatte die Schule des Dorfes Kljutschi 38 Schüler und 12 Lehrer. Die 1856 errichtete Holzkirche ist heute nicht mehr erhalten. Mit Ausnahme einiger Holzhäuser, die umgebaut oder verklinkert, aber noch bewohnt sind, gibt es im Dorf praktisch keine Objekte der deutschen Architektur mehr.

Literatur

Дитц Я. История поволжских немцев-колонистов. - М., 1997.; Минх А.Н. Историко-географический словарь Саратовской губернии: Южные уезды: Камышинский и Царицынский. Т. 1. Вып. 3. Лит. Л–Ф. Печатан под наблюдением С. А. Щеглова. Саратов: Тип. Губ. земства, 1901. Приложение к Трудам Саратовской Ученой Архивной Комиссии. С. 1069–1072.; Князева Е.Е., Соловьева Ф. Лютеранские церкви и приходы ХVIII – ХХ вв. Исторический справочник. – СПб., 2001. Часть I.; Немецкие населенные пункты в Российской Империи: География и население. Справочник / Сост. В.Ф. Дизендорф. М., 2002.; Списки населенных мест Саратовской губернии Саратов: Земская типография, 1912.; Amburger E. Die Pastoren der evangelischen Kirchen Russlands vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1937. Ein biographisches Lexikon. Martin-Luther-Verlag, 1988.; Einwanderung in das Wolgagebiet: 1764–1767 / Hrsg.: Alfred Eisfeld. Bearb.: Igor Pleve. Bd. 3. Kolonien Laub – Preuss. Göttingen: Göttinger Arbeitskreis, 2005.

Archive

ГАСО. Ф. 1. Оп. 1. Д. 24–29. Л. 46; Ф. 180. Оп. 1. Д. 25, 2165, 2177; ГИАНП. Ф. 192. Оп. 1. Д. 1–6. Ф. 849. Оп. 1. Д. 834. Л. 81; Д. 890. Л. 45; Д. 1137. Л. 135; Ф. 1831. Оп. 1. Д. 299. Л. 90.

Autoren: Lizenberger O.A.

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