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BERGMANN German Abramowitsch (1850–1919). Landbesitzer und Semstwo-Vertreter im Gouvernement Jekaterinoslaw, Abgeordneter der 3. und 4. Staatsduma, Oktoberist

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

BERGMANN German Abramowitsch  (geb. am 12. Juni 1850 in Westpreußen; gest. im Januar 1919 in Taurien),  Abgeordneter der Staatsdumas, Semstwo-Funktionär, Ehrenbürger und Gouvernementssekretär, Großlandbesitzer  (6170 Desjatin). Erhielt Hausausbildung (nach anderen Angaben absolvierte er die Mennoniten-Schule in Rosenhof, Taurien). Emigrierte mit  seinen Eltern in den Süden von Russland, wo sein Vater in der Ortschaft Solenoje Land erworben hatte (Ujezd Jekaterinoslawskij, gleichnamiges Gouvernement). Im Jahr 1890 begann Bergmann in der örtlichen Landschaftsvertretung zu arbeiten. Nahm 1892 an der Hungerbekämpfung teil.   Wurde 1894 zum  Landschafts-Abgeordneten von Ujezd Jekaterinoslawskij gewählt und im Jahr 1906 zum Semstwo-Abgeordneten des Gouvernements; arbeitete lange Zeit als ehrenamtlicher Vorstand der Landschaftsverwaltung von Ujezd Jekaterinoslawskij.  War ab 1889 Ehrenmitglied vom Jekaterinoslawskij-Kinderheim, von 1892 bis 1903 Direktor dieses Kinderheims, das er aus eigenen Mitteln unterhielt;  Mitglied der Schulräte zentraler Lehranstalten von Nikolajpolsk und Chortitza. Ab 1896 Vormund des Solonjanskoe-Semstwo-Krankenhauses, Ehrenaufseher der Sursko-Litowsk-Ministerialschule, Mitglied des Ujezd-Komitees  für Fürsorge für Volksnüchternheit der Landschaftsverwaltung des Ujezd Jekaterinoskawskij.  1907 wurde Bergmann zum Abgeordneten der III. Staatsduma vom Wahlbezirk  Jekaterinoslaw  gewählt.  Arbeitete in 4 Duma-Kommissionen:  in Sachen der Industrie, des Transport, der Religion, der Unantastbarkeit der Person. War Mitglied der Oktjabristen-Partei.  Im Jahr 1912 zum Abgeordneten der IV. Staatsduma gewählt. Vertrat und verteidigte die Interessen der Mennoniten in Russland. Unterhielt  in den Jahren des Ersten Weltkrieges aus eigenen Mitteln ein Hospital für verwundete russische Soldaten. Bergmann wurde Ende Januar von  einer unbekannten aufständischen Kampfeinheit in Nordtaurien getötet. 

Literatur

Весь Екатеринослав. Справочная книга на 1913 г. Екатеринослав, 1913, с.76; 3-й созыв Государственной Думы: портреты, биографии, автографы. – Санкт-Петербург: издание Н.Н. Ольшанскаго, 1910; Члены Государственной думы: (портреты и биографии): Третий созыв, 1907–1912 г. / cост. М.М. Боиович. Москва, 1913, с. 93; Mennonite Encyclopedia. In 4 vols. – Scottdale, 1955–59. V.1, р.280; Mennonitische Märtyrer der Jüngsten Vergangenheit und der Gegenwart. Winnipeg, 1949, s.384–385.

Autoren: Smirnowa T.B.

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