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HOCKERBERG (Bohn, Konstantinowskoje), heute das Dorf Alexandrowka des Marx-Verwaltungskreises im Verwaltungsgebiet Saratow, deutsche Kolonie im linken Einzugsbereich der Wolga

Rubrik: Geschichte und Geographie der Ansiedlung der Deutschen im Russischen Reich, in der UdSSR und GUS
с. Александровка. Дом с табличкой, указывающей, какое огнегасительное орудие нести на пожар. Фото Е. Мошкова. 2010 г.
с. Александровка. Старый немецкий дом. Фото Е. Мошкова. 2010 г.
Дата постройки школьно-молитвенного дома на фронтоне здания. Фото Е. Мошкова. 2010 г.
с. Александровка. Здание бывшего школьно-молитвенного дома 1903 года постройки. Ныне не используется. Фото Е. Мошкова. 2010 г.

HOCKERBERG (Bohn, Konstantinowskoje), heute das Dorf Alexandrowka des Marx-Verwaltungskreises im Verwaltungsgebiet Saratow, deutsche Kolonie im linken Einzugsbereich der Wolga, an Ufer des Flusses Tymanka, an der Stelle dessen Einmündens in die Wolga. Befand sich 304 Werst (324,3 km) von der Stadt Samara, 148 Werst (157,9 km) von der Ujesd-Stadt Nikolajewsk und 3 Werst (3,2 km) vom Wolost-Dorf Rjasanowka (Näb), an der Handelsstraße von Nikolajewsk nach Saratow. Ab 1871 bis Oktober 1918 gehörte das Dorf zur Wolost Rjasanowka des Ujesds Nikolajewsk im Gouvernement Samara.

Nach Bildung der Arbeitskommune der Wolgadeutschen und bis 1941 war das Dorf Hockerberg das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Dorfsowjets (Landratsgemeinde) des Kreises Panino (Schönchen) und später des Kantons Marxstadt. 1926 gehörten zum Hockerberger Dorfsowjet das Dorf Hockerberg sowie die Vorwerke Schumeika und Karaman.

Gegründet wurde die Kolonie 1768 durch den Werber Baron Ferdinand Caneau de Beauregard. Die Siedlung wurde aus Kolonisten gebildet, die im Herbst 1767 in das Wolgagebiet gekommen waren und in den bereits existierenden Kolonien Boaro (eingedeutscht vom französischen Boisroux), Boregardt (eingedeutscht vom französischen Beauregard), Kano (eingedeutscht vom französischen Caneau), Katharinenstadt (auch: Jekaterinenstadt) und Orlowskaja überwintert hatten. Aus diesem Grunde gibt es auch keine Listen der ersten Siedler von Hockerberg, da die Kolonie nach der Erstellung von Listen der Kolonisten in den Kolonien des Wolgagebietes gegründet wurde. Bekannt ist jedoch, dass die Siedlung durch 24 Familien gegründet wurde, die aus Darmstadt, Württemberg und Lothringen gekommen waren.  

Zusammen mit Hockerberg wurden auch noch die zehn weiteren neuen umliegenden Kolonien gebildet, unter anderem Basel, Brockhausen, Glarus, Luzern, Kind, Unterwalden, Zug und Schaffhausen. Anfangs lag die Kolonie am Fluss Maly(j) Karaman. Doch 1770, nachdem in den Siedlungen gemäß den Bebauungsplänen bereits Häuser errichtet worden waren, unterbreitete die Fürsorge-Kanzlei den Vorschlag, die Kolonien auf das Wolgaufer aufgrund der salzhaltigen und zerklüfteten Böden, die für einen Ackerbau ungeeignet waren, zu verlegen. Ungeachtet dessen, dass solch eine Entscheidung eine überstürzte und mit der Unkenntnis der Spezifik der örtlichen Naturbedingungen zu erklären war, wurden 1770 die Häuser der Kolonisten von sieben Siedlungen demontiert und an einen anderen Ort gebracht. 1785 sind weitere fünf Kolonien an der Maly(j) Karaman vollkommen aufgelöst worden.  

Hockerberg erhielt seinen zweiten deutschen Namen zu Ehren eines Kolonisten namens Bohn, der als Vorsteher der Kolonie gewählt worden war. Genaue Angaben über ihn sind aufgrund des Nichtvorhandenseins von Listen der ersten Siedler nicht bekannt. Ein Erlass vom 26. Februar 1768, der die Namen für die Kolonien festschrieb, hatte für die Kolonie den Namen Hockerberg beibehalten.  

Der russische Name Konstantinowskoje wurde der Kolonie nach 1915 gegeben, als im Land eine antideutsche Propaganda einsetzte. Die feindselige Haltung gegenüber den Deutschen wurde zur Folge des 1914 ausgebrochenen Ersten Weltkrieges, in dem Deutschland Russlands militärischer Hauptfeind war. Damals wurden auch viele deutsche Siedlungen umbenannt, und das Dorf Hockerberg erhielt den Namen Konstantinowskoje. Solch ein Name war der Kolonie zu Ehren des Großfürsten Konstantin Konstantinowitsch Romanow (1858–1915), eines Angehörigen des russischen Zarenhauses, eines Generals und des Präsidenten der Imperialen Sankt-Petersburger Akademie der Wissenschaften, gegeben worden. Nach Bildung der Arbeitskommune der Wolgadeutschen 1918 wurden den Dörfern die deutschen Namen zurückgegeben.

Die Oberhäupter von 12 Familien der ersten Kolonisten hatten sich als Ackerbauern ausgewiesen, und die übrigen 12 Familien – als Handwerker. Mit Stand von 1769 waren in der Kolonie acht Wohnhäuser errichtet worden. Die Kolonisten hatten 40 Pferde und 40 Kühe. Die Einwohner von Hockerberg arbeiteten vornehmlich in der Landwirtschaft. Die Kolonisten bauten Weizen, Roggen, Kartoffeln und Hirse an, geringere Erträge brachten Gerste und Erbsen ein. Entsprechend der Bestandsaufnahme von 1834 (8. Zählung) besaßen die Dorfbewohner Landparzellen mit einer Fläche von jeweils 15 Desjatinen (16,35 ha) pro Kopf der Bevölkerung. Laut der 10. Zählung von 1857 hätten die 294 männlichen Kolonisten Land mit einer Fläche von jeweils rund 5,2 Desjatinen (5,67 ha) pro Person. Der Landmangel führte zu zahlreichen Rechtsstreits der Kolonisten untereinander und mit russischen Bauern. 1864–1865 meldeten die Einwohner Gebietsansprüche in Bezug auf das Land an, das sich auf der Koltowskij-Insel befand.  

Haupteinnahmeposten der Kolonisten war der Anbau von Tabak. Die Fürsorge-Kanzlei für die Ausländer hatte den Bauern, die Tabak anbauten, Unterstützung gewährt. Mit der Zeit erhielt diese Kultur in allen 26 Kolonien von Beauregard ihre Verbreitung, die bis zu 75 % des gesamten Tabaks im Wolgagebiet erzeugten. Der Boden, der mit Tabak bestellt wurde, wurde mit Stallmist gedüngt, die übrigen Felder wurden nicht mit Mist und Gülle versorgt. Laut Angaben des Zentralen Statistik-Komitees gab es 1859 im Dorf 71 Gehöfte und es arbeitete da eine Mühle. Entsprechend den Daten des Statistik-Komitees vom Gouvernement Samara wurden 1910 in der Kolonie 189 Gehöfte gezählt.   

In den 1920er-Jahren gab es im Dorf einen Genossenschaftsladen und eine landwirtschaftliche Kooperationsgenossenschaft. Gegründet wurde die Kolchose „Neue Hoffnung“. Im September 1941 wurden die Deutschen aus dem Dorf deportiert. Seit 1942 trägt das Dorf den Namen Alexandrowka.

Schule und Ausbildung der Kinder. Die erste Kirchenschule wurde im Dorf zum Zeitpunkt dessen Gründung eingerichtet. Bis zur Errichtung der ersten Kirche 1799 wurden im Schulgebäude die Gottesdienste abgehalten und Unterrichtsstunden durchgeführt. Der Schulunterricht für die Kinder im Alter von 7 bis 15 Jahren war ein obligatorischer. Die Namen aller Schulmeister sind nicht bekannt, doch in den 1820er-Jahren war der Kolonist Hisselbach Schullehrer und in den 1830–1840ern der Kolonist Kern.

Der Unterricht erfolgte in zwei Durchgängen (Schichten). Die Kinder saßen auf langen schmalen Bänken ohne Tische und hielten die Lehrbücher vor sich in den Händen. Der Unterricht erfolgte durch den Lehrer und seinem Gehilfen, der das ABC vermittelte. Das Wesen des Unterrichts bestand im Erlernen von Lesen, Schreiben und der vier Grundrechenarten, dem Auswendiglernen des Katechismus, von Hymnen und des Evangeliums. Zur Bestrafung der Kinder und Aufrechterhaltung der Disziplin wurde in den Schulen mit einem Stock oder einem Lineal auf die Handflächen geschlagen. So behandelte 1842 das Fürsorgekontor den Fall „des Zufügens von Schlägen gegenüber dem Kolonistenjungen Johann Philipp Schmitt aus Hockerberg durch den Schulmeister der Kolonie Kern“. So ein Umgang mit den Kindern führte zum Unmut der Eltern und deren Beschwerden über die Schulmeister, die an die Geistlichen und das Fürsorgekontor gingen. Mitte des 19. Jh. erhielt die Kirchenschule den Status einer Lehranstalt. 1903 wurde im Dorf ein neues Steingebäude für das Schul- und Gebetshaus erbaut. Nach 1917 wurde die Kirchengemeinde-Schule in eine Grundschule umgewandelt.   

Konfessionelle Bindung der Einwohner und Kirche. Die Kolonisten bekannten sich zum evangelisch-lutherischen Glauben. Bis 1780 wurde die Gemeinde durch Pastoren aus Jekaterinenstadt betreut. In den 1780–1820er Jahren gehörte die lutherische Gemeinde der Kolonie Hockerberg zum Kirchenspiel Bettinger (Baratajewka). Ab 1820 gehörte das Dorf Hockerberg zum Kirchenspiel Näb (Rjasanowka), dessen Bildung am 24. Juni 1820 bestätigt worden war. Neben Hockerberg gehörten die Gemeinden Brockhausen, Kind, Näb, Orlowskoje, Rjasanowka, Susannental und Unterwalden zum Kirchenspiel Näb.   

In den ersten Jahren nach Gründung der Siedlung führten die Kolonisten die Gottesdienste in einem Gebetshaus durch, das den Status einer Filiale besaß. Das genaue Datum seiner Errichtung ist unbekannt, doch es wurde mit staatlichen Mitteln in den ersten Monaten nach Ansiedlung der Kolonisten erbaut. Das hinsichtlich seiner Abmessungen kleine und für eine vorübergehende Nutzung errichtete Gebäude erforderte bald einen Ersatz.

Die erste lutherische Kirche wurde in Hockerberg 1799 erbaut. Sie besaß den Status einer Filialkirche. Der Sakralbau war aus Holz und ein recht bescheidener, da die Kolonisten zu jener Zeit dem Architekturstil keine besondere Bedeutung beigemessen hatten. Die Kirche errichteten einheimische Meister ohne ein spezielles Projekt und ohne Erstellung eines Kostenvoranschlages.  

Mit der Zeit vermochte die alte Kirche nicht allen Gemeindemitgliedern Platz bieten, und da beschlossen die Kolonisten den Bau einer größeren Kirche. Der Entwurf für das Gotteshaus wurde durch das Fürsorgekontor bestätigt, dessen Apparat kein Amt eines Architekten vorsah. Daher hatte der Architekt des Ministeriums für staatliches Eigentum Alberto Cavos (russifiziert: Albert Katerinowitsch Cavos) die Projektierung der Kirche in absentia betreut. Die Errichtung der Kirche begann 1849. Erst 1858 war an der Stelle des alten Gotteshauses eine neue Holzkirche erbaut worden. Der Sakralbau hatte Sitzbänke für 800 Betende. Errichtet wurde er im Stil des Spätklassizismus. Im oberen Geschoss befanden sich Galerien, die auf massiven Holzpfeilern ruhten. Im unteren Geschoss bildeten die Sitzbänke für die Kirchgänger vier Quadrate, die durch längs und quer verlaufende Gänge getrennt wurden. Neben der Kirche befanden sich das Pfarrhaus, ein Glockenturm aus Holz sowie ein Schul- und Gebetshaus, ein Ziegelbau aus dem Jahr 1903.

Hockerberg war eine der vier deutschen lutherischen Kolonien des Wolgagebietes (neben Susannental, Schaffhausen und Gnadenflur), in der die Kirchengemeinde eine geschlossene war und sich nicht in einen offiziellen und einen „sektiererischen“ Teil aufgespalten hatte. In allen anderen lutherischen Dörfern gab es Gruppen der „Betbrüder“, die eigene Gottesdienste zelebrierten.

In der Zeit des massiven Vorgehens gegen die Religion, in den 1930er-Jahren, war in den Kirchenspielen jeglicher Unterricht für Kinder, der mit Kirchenriten verbunden war, verboten worden. Während Ende der 1920er-Jahre der Konfirmationsunterricht noch erlaubt werden konnte, war bereits Anfang der 1930er-Jahre ein spezieller Beschluss des Zentralen Exekutivkomitees der UdSSR und des NKWD (Volkskommissariat für Inneres) erforderlich. So waren im Mai 1932, als sich der Pastor des Kirchenspiels Rjasanowka mit der Bitte an das Zentrale Exekutivkomitee der ASSR der Wolgadeutschen wandte, eine religiöse Ausbildung von Kindern aus Hockerberg vom 6. bis 18. Juni 1932 mit einer anschließenden Konfirmation am 19. Juni 1932 durchführen zu dürfen, die Materialien an die GPU (Staatliche politische Verwaltung) übergeben worden, die die Vorlage der Listen aller zu konfirmierenden Kinder verlangte.

1931 erhielt das Präsidium des Zentralen Exekutivkomitees der ASSR der Wolgadeutschen geheime Informationen von der Regionalkommission zur Behandlung religiöser Fragen, denen zufolge die Kirche im Dorf zu jenem Zeitpunkt noch nicht geschlossen worden war und in der Kirchengemeinde 1221 Gläubige gezählt wurden, von denen zwei zur Kategorie derjenigen gezählt wurden, denen die politischen Rechte aberkannt worden waren.

Laut Angaben, die durch die Kommission für Kultfragen dem Präsidium der ASSR der Wolgadeutschen vorgelegt wurden, befand sich mit Stand vom 1. August 1934 die Kirche in Hockerberg schon nicht mehr im Besitz der Gläubigen. Doch funktionierte im Dorf noch ein Gebetshaus. Bald wurde das Gebetshaus geschlossen, und die Kirchengemeinde beendete ihr Bestehen.

Liste der Pastoren. Pastoren des Kirchenspiels Südliche Katharinenstadt, die für die Lutheraner in der Gemeinde Hockerberg wirkten. 1768–1776 Ludwig Balthasar Wernborner. 1778–1790 – Gottlieb May. Pastoren des Kirchenspiels Nördliche Katharinenstadt, die für die Reformierten in der Gemeinde Hockerberg wirkten. 1768–1769 – Johann Georg Herwig. 1779–1780 – Hartmann von Moos. Pastoren des Kirchenspiels Bettinger (Baratajewka), die in der Gemeinde Hockerberg wirkten. 1780–1791 – Christian August Tornow. 1792–1797 – Claus Peter Lundberg. 1803–1820 – Adam Christian Paulus Kohlreiff. Pastoren des Kirchenspiels Näb (Rjasanowka), die in der Gemeinde Hockerberg wirkten. 1820–1830 – David Flittner. 1831–1861 – Johann Christian Bauer. 1863–1894 – Emil Theodor Heptner. 1895–1929 – Nathanael Woldemar Emil Heptner. 1929–1935 – Bernhard Nathanael Heptner.

Bevölkerungszahl. 1769 lebten 105 ausländische Kolonisten in Hockerberg, 1773 waren es 110, 1788 – 105, 1798 – 108, 1816 – 231, 1834 – 407, 1850 – 633, 1859 – 645, 1883 – 921 und 1889 – 954 Personen. Gemäß den Angaben der Allgemeinen Bevölkerungszählung des Russischen Reichs von 1897 lebten in Hockerberg 1102 Einwohner. Sie alle waren Deutsche. Mit Stand von 1905 wurden 1509 Einwohner im Dorf gezählt, 1910 – 1676 Einwohner. Laut Angaben der Gesamtrussischen Bevölkerungszählung von 1920 lebten in Hockerberg 1475 Menschen. 1921 wurden im Dorf 55 Menschen geboren, und 326 verstarben. Entsprechend Angaben der Statistischen Gebietsverwaltung des Autonomen Gebietes der Wolgadeutschen lebten mit Stand vom 1. Januar 1922 insgesamt 918 Menschen in Hockerberg, 1923 – 919 Menschen. Gemäß Angaben der Gesamtrussischen Bevölkerungszählung von 1926 wurden im Dorf 172 Haushalte gezählt (sie alle waren deutsche) mit einer Bevölkerung von 979 Einwohnern (davon 492 Männer und 487 Frauen). 1931 lebten in Hockerberg 1233 Einwohner, davon 1221 Deutsche.

Das Dorf heute. Heute das Dorf Alexandrowka im Marx-Kreis des Verwaltungsgebietes Saratow. Visitenkarte des heutigen Alexandrowkas ist ein großes altes Gebäude aus roten Ziegeln, das bereits an der Abbiegung von der Fernverkehrsstraße zum Dorf Aufmerksamkeit erregt. Einst befand sich hier das Schul- und Gebetshaus. Das Architekturdenkmal der Russlanddeutschen befindet sich heute in einem beklagenswerten Zustand. Das 1903 errichtete Gebäude wird von keinem genutzt, ungeachtet dessen, dass es eines der feinsten nicht nur in Alexandrowka, sondern auch in den naheliegenden Dörfern ist. Die Fassaden des Gebäudes schmücken fein gestaltete Gesimse, halbrunde Zierbögen über den Fenstern und originelle Giebel, die mit einem Ornament aus geschnittenen Ziegeln dekoriert worden sind. Bis vor kurzem hatte sich hier die Grundschule des Dorfes befunden, von der nur noch das Schild, eingeschlagene Fensterscheiben und leere Schulräume, in denen Tafeln zurückgelassen wurden, erhalten geblieben sind. Gegenüber dem Schul- und Gebetshaus befand sich früher die lutherische Kirche, von der heute nicht eine Spur geblieben ist. An ihrer Stelle ist Ödland.  

Gegenwärtig ist Alexandrowka schon kein so großes Dorf wie Hockerberg vor der Revolution. Im Herzen des Dorfes ist noch die frühere deutsche Raumaufteilung nach Vierteln zu erahnen. Im heutigen Hockerberg kann man auch jetzt noch einige typische deutsche Holzhäuser ausfindig machen, die im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben sind und zu der Periode gerechnet werden können, als es hier die deutsche Siedlung gab. Viele sind schon längst mit Ziegelsteinen verkleidet und umgebaut worden, aber sie dienen noch ihren neuen Besitzern. Einige sind aufgegeben worden und stehen schon lange leer da. An einigen Holzhäusern sind nach wie vor Tafeln aus den deutschen Zeiten erhalten geblieben, auf denen Eimer, Schaufeln, Hakenstöcke (Brandhaken) und andere Feuerlöschgeräte dargestellt sind. Nach wie vor schön sind die hiesigen Wolgaufer, die inzwischen mit zahlreichen Touristenlagern bebaut worden sind. Geschmückt wird die Landschaft durch die Flussaue mit zahlreichen Verbindungskanälen und Seen. Vom ufernahen Teil des Dorfes aus eröffnet sich ein herrlicher Blick auf das rechte Wolgaufer. 

INHALT

Archive

Staatliches Archiv des Verwaltungsgebiet Saratow. F. 180. Op. 1. D. 11624, 24502; Op. 7. D. 68; F. 637. Op. 22. D. 7178; Staatliches historisches Archiv der Wolgadeutschen. F. 370. Op. 1. D. 1; F. 849. Op. 1. D. 834. L. 81; D. 890. L. 36; D. 941. L. 21.

Literatur

German, A. A. Nemeckaja avtonomija na Volge. 1918–1941. Čast’ II. Avtonomnaja respublika. 1924-1941. (Die deutsche Autonomie an der Wolga. 1918–1941. Teil II. Die Autonome Republik. 1924–1941.) – Saratow, 1992–1994; Gross, E. Avtonomnaja Sovetskaja Socialističeskaja Respublika nemcev Povolž’ja. (Die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen.) – Pokrowsk, 1926; Ditc, Ja. Istorija povolžskich nemcev-kolonistov (Geschichte der Wolgadeutschen-Kolonisten). – M., 1997; Knjazeva, E. E., Solov’eva, F. Ljuteranskie zerkvi i prichody ХVIII – ХХ vv. Istoričeskiy spravočnik (Lutherische Kirchen und Kirchenspiele des 18.–20. Jh. Historisches Handbuch). – Sankt Petersburg, 2001. Teil I; Pleve, I. R. Nemeckie kolonii na Volge vo vtoroy polovine XVIII veka (Die deutschen Kolonien an der Wolga in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). – M., 1998; Amburger, E. Die Pastoren der evangelischen Kirchen Russlands vom Ende des 16. Jahrhunderts bis 1937. Ein biographisches Lexikon. – Martin-Luther-Verlag, Erlangen, Lüneburg, 1998.

Autoren: Lizenberger O.A.

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