KRUKOWSKAJA (Bourais) Sophia (Sophia-Amalia-Theresa) Karlowna (1861, Astrachan – 2. Februar 1943, Taschkent), Pädagogin, Bibliothekarin, Schriftstellerin, Übersetzerin. War lutherischen Glaubens, wechselte zum orthodoxen Glauben über. Pädagoge, Bibliothekarin, Schriftstellerin, Übersetzerin. Ihr Vater, Karl Iwanowitsch Bourais, entstammte einer deutschen Familie aus Estland, besaß ein Unternehmen für Pferdegeschirrherstellung und Kutschendienst in Astrachan (begleitete 1857, 1859 einen hochgestellten russischen Beamten nach Iran), war Neffe eines renommierten Schweizer Uhrenmeisters. Die Mutter Jelisaweta Iwanowna Grünbaum, war in der Jugendzeit Vorleserin bei der Gräfin Schuwalowa, zog vier Töchter (Sophia, Olga – Semstwo-Ärztin, Adelaida – Arzthelferin, Maria – Telegraphistin) hoch.
Sophia absolvierte die Bestuschew-Frauenkurse und die Kurse von P. F. Lesgaft, erhielt die Spezialisierung als Lehrerin für Naturkunde und Geographie. Aus Ideengründen wechselte sie aus dem lutherischen in den orthodoxen Glauben und zog ins Gouvernement Pskow, wo sie als Grundschullehrerin in einer Dorfschule unterrichtete. Sie heiratete den Dorfschreiber Michail Antonowitsch Krukowskij (1865–1936), der später Vorstandssekretär, dann Kinderschriftsteller, Geograph, Ethnograph wurde. 1890 zog die Familie nach St. Petersburg um. 1890 redigierte Sophia die Wochenzeitschrift für Schulkinder „Towarischtsch“ (Kamerad) (St. Petersburg, 1899–1904), die von ihr und ihrem Ehemann zusammen herausgegeben wurde. 1903 wurde als illustrierte Beilage dazu ein Bildband „Russland in Bildern“ (8 Ausgaben) herausgegeben. Sie übersetzte aus dem Englischen, Deutschen, Französischen, u. a. die Werke von V. Hugo, A. Daudet, M. Twain. 1904–1906, als sich der Zusammenbruch ihrer Ehe abzeichnete, lebte sie mit vier Kindern im Landgut „Schwarzes Vorwerk“ im Gouvernement Nowgorod. Geschieden seit 1905. 1907–1918 unterrichtete sie Geographie an der städtischen Handelsschule Twer für Mädchen, arbeitete dann als Bibliothekarin in einer Arbeiterbibliothek der Fabrik von P. W. Berg (der Genossenschaft der Roschdestwenskaja Manufaktur von P. F. Berg, in der Sowjetzeit: Fabrik „A. P. Wagschanow“) in Twer. Zusammen mit dem ältesten Sohn zog sie Anfang 1920 nach Nowosibirsk, wo sie in einer Bibliothek arbeitete, dann siedelte sie im Herbst des gleichen Jahres nach Taschkent um, leitete dort die Bibliothek „L. N. Tolstoj“ bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1930. All diese Jahre war sie Vorsitzende der Vereinigung der Bibliothekmitarbeiter von Massenbibliotheken Taschkents, für aktive Fach- und öffentliche Tätigkeit wurde ihr der Titel „Held der Arbeit“ (1930) zuerkannt. Am 3. April 2001 wurde von der Nationalbibliothek der Republik Usbekistan eine Sitzung des wissenschaftlichen Zirkels zu ihrem Gedenken durchgeführt.
Kinder: Sophia (1896–1984), Philologin, Kunstwissenschaftlerin; Lew (1895–1943), unterrichtete in Saratow, wo er auch bestattet wurde [Kinder: Elena, lebt in Taschkent, unterrichtete Chemie an der Staatlichen Universität Taschkent, Gleb (1935–1996) – Geologe, Dr. der Wissenschaften, Bergsteiger]; Wsewolod (1897–19. Januar 1940), diente im NKWD, wurde am 23. April 1938 wegen angeblicher „Teilnahme an konterrevolutionärer Verschwörung im NKWD-System“ verhaftet, erschossen, rehabilitiert am 14. Dezember 1959 [Kinder: Georgij (1921–1964), Artillerie-Oberst; Igor (1923–1944); Felix (1927?–1950); Vadim (geb. 1936)]; Jurij (1900–1937), Dichter, Schriftsteller, war Repressalien ausgesetzt.
ЦГА РУз. Ф. 2681 (личный Н.Г. Чаброва). Оп. 1. Д. 349.
Гюго В. Девяносто третий год / Пер. с фр. С. Круковской. – СПб., 1902; Доде А. Прекрасная Нивернеза / Пер. с фр. С. Круковской. – СПб., 1899 (1910); Заговорщики: (Последние из рода Гортензиев): Из римской жизни времен императора Августа / С нем. переделана С. Бурэ. – СПб., 1896; Твен М. Принц и нищий: С англ.: По Марку Твену / Переделала С. Бурэ. – М.: т-во И.Д. Сытина, 1895 (1899, 1900, 1903, 1908, 1918); Эрвильи Э. де. Приключения доисторического мальчика: Повесть / Пер. с фр. С.К. Круковской. – [СПб.]: журн. «Товарищ», 1904.
Астраханский край. – СПб., 1904. (По родной земле); Великая пустыня: Описание Сахары. – СПб., 1899; 2-е изд. – СПб., 1902; Китай: Очерки жизни и нравов Небесной Империи. – СПб., 1900; 2-е изд. – СПб., 1904.
Информация бывшего сотрудника Национальной библиотеки Республики Узбекистан им. А. Навои Светланы Михайловны Маториной.