CLODT VON JÜRGENSBURG Karl Fjodorowitsch (Karl Gustav) [geb. am 25. Juni (5. August) 1765 bei Reval; gest. am 23. Juli (4. August) 1822 in Omsk], Generalmajor (1813).
Aus dem baltischen Adelsgeschlecht Clodt von Jürgensburg. Sein Vater war Offizier im Ruhestand, F.A. Clodt von Jürgensburg. Karl Fjodorowitsch wurde zunächst in der Wyschgoroder Lehranstalt (Dom-Schule) in Reval erzogen, beendete seine Ausbildung Zuhause mit Privatlehrern. Unter seinen Lehrmeistern waren der Orientalist Bellermann und der Mathematiker und Astronom F. Schubert (später Akademiemitglieder der Petersburger Akademie der Wissenschaften). Im Jahr 1780 wurde Clodt von Jürgensburg im Rang eines Sergeants ins Bombardier-Regiment eingeschrieben. Befand sich in den Jahren 1783–1884 im Bestand des russischen Beobachtungskorps in Retsch Pospolita. Im Jahr 1786 wurde er in den Rang eines Bajonettjunkers erhoben, 1787 zum Fähnrich befördert. 1789–1890 kämpfte er mit den Türken auf der Halbinsel Taman, nahm an den Expeditionen gegen die hinterkubanischen Gebirgsbewohner teil. Wurde im Jahr 1797 im Rang eines Kapitäns in das Gefolge Seiner Kaiserlichen Majestät in die Quartiermeisterabteilung versetzt. War in den Jahren 1806–1811 im Balkanbereich der Austragungsbühne der Russisch-Türkischen Kriege, gewürdigt mit Goldener Waffe mit der Inschrift „Für Tapferkeit“. 1812 wurde Clodt von Jürgensburg zum Oberquartiermeister ins 7. Infanteriekorps unter den Befehl des Generals N.N. Rajewskij beordert, mit dem er den ganzen Rückzugsweg zurücklegte. Nahm an den Kämpfen bei Saltanowka [11.–12.(23.–24.) Juli] und bei Smolensk [4.–5.(16.–17.) August] teil, kämpfte bei Schewardino und Borodino [26. August (7. September)], danach bei Malojaroslawez [12. (24.) Oktober], und während des Zeitraums der Verfolgung französischer Streitkräfte hatte er eine Position im Stab der Kampfgruppe des Generals P.W. Golenischew-Kutusow inne. War 1813 bei der Belagerung und Bezwingung der Festung Spandau [15. (27.) März] dabei, zeichnete sich daraufhin in den Reihen der Nordischen Armee in den Schlachten bei Großbeeren [11. (23.) August], Dennewitz [25. August (6. September)] und Leipzig [4.–7. (16.–19.) Oktober] aus, wurde dafür zum Generalmajor befördert. Im Jahr 1814 erfüllte er die Pflichten des Kommandanten der Stadt Bremen. Nahm 1815 als Chef des Stabes des 3-en Infanteriekorps am zweiten Kriegszug nach Frankreich teil. Wurde im Jahr 1817 zum Chef des Stabes des Sibirischen Sonderkorps ernannt.
Verfasser von geodätischen Arbeiten: Landkarte des Gouvernements Petersburg (1802), Landkarten von der Walachei, Moldau, Serbien und Bessarabien (1805–1811), Landkarte von Westsibirien. Gestorben an einer Nervenstörung nach einem Dienstkonflikt mit dem Korpskommandeur, General P.M. Kapzewitsch.
War mit der Tochter eines Staatsrates, Jelisaweta Jakowlewna (geborene Freigold 1778–1825) verheiratet, aus der Ehe gingen zehn Kinder hervor.
Император Александр I и его сподвижники в 1812, 1813, 1814 и 1815 годах. Т. 5, СПБ, 1849; Греч Н.И. Записки о моей жизни, М., 1990. * ОИ; РБС; Немцы России: Энциклопедия. Т 2. С. 118–119; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Т.2. М., 2012. С. 154.
РГВИА, ф. 489, оп. 1, д. 7058, 7060.