PAHLEN Pawel Petrowitsch v.d. (Paul Karl Ernst Wilhelm Philipp), (geb. am 7. Juli 1775 auf dem Landgut Kauzminde im Herzogtum Kurland; gest. Am 9. Februar 1834 in Moskau), Militärangehöriger, General der Kavallerie (1826), Graf (1799). „Aus dem russischen Grafengeschlecht des Gouvernements Kurland“. Sohn vom General der Kavallerie, Graf, P.A. von der Pahlen. Bruder von Petr Petrowitsch v.d. Pahlen. Am 1. Januar 1782 wurde Pawel Petrowitsch in den Dienst ins Leib-Gardereiterregiment eingestellt, im Jahr 1790 im Rang eines Rittmeisters in Orenburgski Dragonerregiment entlassen. Im Jahr 1792 wurde er in die Vorratsabteilung versetzt. Nahm im Bestand des Moskowski Karabinier-Regiments an der polnischen Kriegskampagne im Jahr 1794 teil. Oberstleutnant (1796). War während des Persischen Kriegszuges von 1796 im Bestand des Nischegorodski Dragonerregiments bei der Belagerung und Einnahme von Derbent im Einsatz, ebenso bei der Eroberung von Kuba, Baku u.a. Durch Fürsprache seines Vaters versetzte man v.d. Pahlen in das Seiner Kaiserlichen Majestät Leib-Kürassier-Regiment. Oberst (1798). Im Jahr 1800 ernannte man ihn zum Regimentsinhaber des Isjumski Husarenregiments. Generalmajor (1800). Im Juli 1803 „aufgrund von Krankreich in den Ruhestand versetzt“. Im August 1808 wurde er zum Regimentsinhaber des Derptski Dragonerregiments ernannt. Während des Russisch-Türkischen Krieges 1806–1812 nahm v.d. Pahlen an den Gefechten bei Bagdad und Obileschti, an der Eroberung von Festungen Isaktscha, Tulscha, Girsowo, Silistra, Schurscha sowie an den Gefechten bei Rassewat, Tatariz, bei Widin und Rutschschuk teil. Während des Vaterlandskrieges 1812 kämpfte er im Bestand der Dunajskaja Armee (nach der Vereinigung – 3. Westliche Armee) bei Wladimir-Wolynsk, Ljubomle und Wolkowysk. Nach der Einnahme der Stadt Borisow übernahm er das Kommando über die Vorhut der 3. Westlichen Armee, erlitt jedoch eine Niederlage im Begegnungsgefecht mit dem französischen Korps des Marschalls Nicolas-Charles Oudinot bei Loschniz, was in vielerlei Hinsicht zur erfolgreichen Überfahrt Napoleonischer Streitkräfte über den Fluss Beresina beim Dorf Studenka beitrug. Während der ausländischen Heereszüge der russischen Armee in den Jahren 1813–1814 nahm er im Jahr 1813 an der Belagerung der Festung Torn sowie an den Gefechten bei Modlin, Heilsberg, bei Katzbach, Levenberg, Bautzen und an der Schlacht von Leipzig teil. Im Jahr 1814 in den Gefechten in Frankreich führte v.d. Pahlen den Oberbefehl über die 2. Reiter- und Jägerdivision und nahm an den Kämpfen bei Soissons, Laon, Chalon, Laferté teil, bewährte sich in der Schlacht bei Fère-Champenoise (für die Auszeichnung wurde er am 20. Dezember 1815 in den Rang eines Generalleutnants mit Dienstalter vom 13. März 1814 befördert). War außerdem „bei der Eroberung des Berges Montmartre und der Übergabe von Paris“ im Einsatz (gewürdigt mit dem Orden des Heiligen Wladimir 2. Grades). Nahm im Jahr 1815 am zweiten Feldzug nach Frankreich teil. Im Jahr 1827 ernannte man ihn zum Kommandeur des 2. zusammengesetzten Reservekavalleriekorps. In den Jahren 1829–1831 hatte v.d. Pahlen das Kommando über das 2. Infanteriekorps der 1. Armee, war ab 1831 Kommandeur der Kavallerie der Reservearmee.
Ausgezeichnet mit den Orden: russischen – des Heiligen Georg 3. Und 4. Grades, des Heiligen Alexander Newski, des Heiligen Wladimir 2. Grades (1814), der Heiligen Anna 1. Grades (1813), des Heiligen Johannes von Jerusalem; mit dem preußischen Roter-Adler-Orden 2. Grades; mit Diamantenabzeichen zum Orden der Heiligen Anna 1. Grades; mit dem Goldenen Degen „Für Tapferkeit“ mit Diamanten.
War in der ersten Ehe mit der Gräfin Maria Pawlowna (geb. Skawronskaja, 1782–1807), in der zweiten – mit Agrafena Iwanowna Lermontowa (geb. Oserowa), in der dritten – mit Jekaterina Wassiljewna (geb. Orlowa) verheiratet. Begraben auf dem Wwedenskoje Friedhof in Moskau.
Военная галерея 1812 г. СПБ, 1812. С. 175; *РБС; DBL; Отечественная война 1812 г. Энциклопедия, М., 2004; Немцы России: Энциклопедия. Т. 3. С. 13–14; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Т.3. М., 2012. С. 10–11.
РГВИА. Ф. 474. Оп. 1. Д. 99. Л. 47; Ф. 489. Оп. 1. Д. 7062. Л. 696–701.