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FÖRSTER (Foerster von) Jegor (Georg) Christianowitsch von (1756, nach anderen Angaben 1762 – 1826), Kriegsingenieur, Generalleutnant

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

FÖRSTER (Foerster von) Jegor (Georg) Christianowitsch von (geb. 1756, nach anderen Angaben  1762, in Braunschweig; gest. am 4. November 1826 in Bender), Kriegsingenieur, Generalleutnant (1821). Vom Braunschweiger Adelsgeschlecht. Im Jahr 1786 trat von Förster in den russischen Militärdienst ein: er wurde aus dem Dienst in der preußischen Armee im Rang eines Hauptmanns im Rang eines Offiziersstellvertreters beim Preobrazhenski Leib-Garderegiment eingestellt.  Ab 1787 war F. aufgrund von Krankheit außer Dienst. Am 3. März  1789 meldete er sich zum Dienst zurück und wurde als Hauptman bei der 1. Marineabteilung eingestellt, nahm an den Schlachten mit der schwedischen Armee am Saimaa See im Bestand der Ruderkriegsschiffsabteilung teil. Für die Bewährung vor dem Feind bei der Bezwingung der schwedischen Batterie bei Savonlinna am 20. Mai 1790 mit dem Goldenen Degen mit der Aufschrift „Für Tapferkeit„ ausgezeichnet.  Anschließend, am 21. April 1791, wurde von Förster im Rang eines Second-Majors ins Ingenieurkorps versetzt und zur Überprüfung von Befestigungen der Küste auf der Krim, in Cherson und in Tiraspol kommandiert.  Nachdem er im Jahr 1792 die Festung Ovidiopol (Adschider) gelegt hatte, wurde er Kommandeur der Ingenieursabteilung zur Erbauung der Festung und leitete unmittelbar die Errichtung der Festung bis zum Jahr 1799.  Kommandant der Festung mit Beförderung zum Premier-Major (1796), Oberstleutnant (1797). Am 2. Januar 1799 „aufgrund des Verzugs bei Erstellung vom Jahresbericht“ bei der Erbauung der Festung Ovidiopol wurde F. aus dem Dienst entlassen. Ab 7. Juni 1801 konnte er im Rang des Premier-Majors und Kommandeurs des Ingenieurkorps für die Errichtung eines Hafens, Küstenbefestigungen und Lageranlagen in Odessa in den Militärdient zurücktreten; schon im nächsten Jahr  bekam er die Oberst-Schulterstücke. F. erstellte perspektivische Pläne der Festung, des Hafens und der Stadt Odessa (1802, 1803, 1811), Projekte und Bauskizzen einer Reihe von Gebäuden in Odessa (Autor des Plans der Festung Hadschibei, zusammen mit F. de Wollant, 1793).

Während des Russisch-Türkischen Krieges 1806–1812 nahm von Förster die Festungen Akkerman (er übte das Amt des Festungskommandanten aus) und Kilija ein, nahm an der Belagerung von Ismail teil, indem er Batterien, Schanzen und eine Brücke zwischen der Festung und Tultschea baute. Wurde beim Sturm auf Ismail am 12. Juni 1807 verwundet. Im Jahr 1809 zu Ingenieursarbeiten an den Schwarzmeer-Festungen unter dem Befehl des Admirals I. de Traverse kommandiert.  Nahm am 15. Juni 1809 an der Spitze einer gesonderten Militärgruppe die Festung Anapa ein, wofür er in den Rang eines Generalmajors befördert wurde (1809).  Im Vaterländischen Krieg 1812 wurde von Förster zum Kommandeur der Ingenieure der 2-en Westarmee beordert (19. März), leitete den Brückenbau, die Reparatur der Straßen, Errichtung von Ingenieurbauwerken und Befestigung von Stellungen (darunter auch auf dem Borodino-Feld). Nahm an der Verteidigung von Smolensk teil, wurde für die Bewährung vor dem Feinde beim Borodino mit dem Orden der Heiligen Anna 1. Klasse ausgezeichnet.  Ab Mitte September 1812 war er Kommandeur der Ingenieure der 1. und 2. Westarmeen. Nahm an den Schlachten bei Malojaroslawez, Wjasma, Krasnyj, wurde für „hervorragende Arbeit und den Eifer in dem gesamten Kriegszug“ mit Diamantauszeichnungen zum Orden der Heiligen Anna gewürdigt. Im Dezember 1812 zum Kommandeur der Ingenieure der Hauptarmee ernannt. In den ausländischen Feldzügen der russischen Armee 1813–1814 baute von Förster als Leiter der Ingenieure der Polnischen Armee die Brücke über Weichsel, nahm an der Belagerung von Torna und Glogau teil, leitete Belagerungsarbeiten während der Blockade von Hamburg, ausgezeichnet mit dem Orden des Heiligen Wladimirs 2. Klasse.  Im Jahr 1815 kommandierte man ihn nach Bessarabien für die Prüfung der Festungen Bendery, Kilija, Chotin, Ismail, Akkerman und die Projekterstellung ihrer Verstärkung. Am 5. November 1817 zum Kommandeur des Ingenieursbezirks Donau ernannt mit Belassung im Amt des Kommandeurs der Ingenieure der 2. Armee. Im Jahr 1818 erstellte von Förster zwei Varianten des Projekts zur Verstärkung von Kiew (Rekonstruktion der Befestigungen Petscherskoje und Swerinzkoje und Errichtung der großen Petscherskaja Festung). Wurde am 20. September 1821 in den Rang eines Generalleutnants befördert.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte von Förster in Bender, er leitete die Arbeiten an der Verstärkung der Festung. Begraben auf dem Friedhof in Bender.

Ausgezeichnet mit den Orden: russischen – Orden des Heiligen Georg 4. Klasse (1819, für langjährige Dienste), des Heiligen Wladimir 2. Klasse (1813); schwedischem – Orden des Schwertes;  französischem – Orden der Ehrenlegion.

War mit Luisa Iwanowna, geborene Schneider (1756–1828), Tochter eines Kollegienassessors verheiratet.

Literatur

Стара Одеса. Архiтектура Причорномор,я. Од., 1927; Российский архив. История Отечества в свидетельствах и документах XVIII–XX вв. М., 1996. Т. VII; Тимофієнко В.І. Зодчі України кінця XVIII – початку XIX ст. Біографічний довідник. К., 1999; Архитектурные объекты г. Одессы и других городов Причерноморья, конец XVIII – начало XX ст.: Чертежи, планы, рисунки, гравюры, литографии. Каталог / Сост. и ред. В. Ю. Алексеева. Од., 2003. *РБС; Отечественная война 1812 г. Энциклопедия. М., 2004; Немцы России: Энциклопедия. Т. 3. С. 15; Отечественная война 1812 года и освободительный поход русской армии 1813–1814 годов. Т.3. М., 2012. С. 11–12.

Archive

РГВИА. Ф. 395. Оп. 129. Д. 760; Ф. 489. Оп. 1. Д. 7024. Л. 49–50; Д. 7058. Ч. 1. Л. 336–341; Ф. 827. Оп. 8. Д. 72.

Autoren: Besotosny W., Ajsfel′d O.

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