MANDERSTIERNA Karl (Karl Friedrich) Jegorowitsch (Grigorjewitsch) von, (geb. am 21. Februar 1785 in Reval; gest. am 19. April 1862 in Wiesbaden), General der Infanterie (1846), Freimaurer. Aus einem Adelsgeschlecht des Gouvernements Estland. Nach der Beendigung der Ausbildung im 2. Kadettenkorps wurde er im Rang eines Fähnrichs beim Rjazhski Musketierregiment aufgenommen und später in das Kaluschski Musketierregiment versetzt, in dessen Bestand er an den Kriegskampfhandlungen gegen die Franzosen während der Kampagne von 1805 in Eigenschaft des Adjutanten vom General A.F. Langeron teilnahm, für die Bewährung vor dem Feinde bei Austerlitz wurde er mit dem Orden der Heiligen Anna 3. Klasse ausgezeichnet. Am 19. März 1806 erhielt er den Rang eines Leutnants. In der Kampagne 1807 nahm er an den Kriegshandlungen gegen die Franzosen bei Preußisch Eylau, Guttstadt, Heilsberg und Friedland teil. In den Jahren 1809–1811 kämpfte v. M. gegen die Türken in der Position eines Adjutanten vom General E.I. Markow auf dem baltischen Kriegsschauplatz. 1810 versetzte man ihn ins Kurinski Musketierregiment. Er nahm am Sturmangriff auf Brajiliw, an der Eroberung von Matschin, der Belagerung von Silistra und am Sturm auf Pasardschik teil, in den Kriegshandlungen bei Schumla und Rutschschuk wurde v.M. mit dem Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse mit Schleife und Goldenem Degen mit der Inschrift „Für Tapferkeit“ ausgezeichnet. Im Jahr 1811 stellte man ihn in die Quartiermeisterabteilung im Gefolge seiner Kaiserlichen Majestät ein. 1812 wurde er im Rang eines Leutnants in Vertretung des Oberquartiermeisters des 8. Infanteriekorps, in dessen Bestand er an den Schlachten bei Borodino, bei Tarutino und bei Malojaroslawez teilnahm, für die Bewährung vor dem Feinde wurde er in die Ränge eines Stabskapitäns und Kapitäns erhoben. War Teilnehmer ausländischer Kriegszüge 1813–1815, kämpfte bei Lützen, Bautzen, erhielt für die Auszeichnung bei Kulm den Ordner der Heiligen Anna 2. Klasse, wurde in der Schlacht bei Leipzig durch eine Gewehrkugel am linken Bein verwundet. Im Kriegszug 1814 befand er sich in den Kriegshandlungen bei Montmirail, Arcis-sur-Aube, Fère-Champenoise und nahm an der Eroberung von Paris teil. Am 28. April 1814 wurde v.M. in den Rang eines Oberstleutnants erhoben, am 1. Januar 1816 zum Oberst ernannt. In den Jahren 1820–1822 war er Oberquartiermeister des Selbständigen Gardekorps. Am 30. August 1824 beförderte man ihn zum Generalmajor mit dem Auftrag sich unter den Befehl des Chefs der 1. Infanteriedivision zu stellen. Am 26. Mai 1826 ernannte man v. Manderstierna zum Kommandeur der 2. Brigade der 3. Infanteriedivision und im Oktober 1830 wurde er in der gleichen Position in die 1. Brigade der 1. Infanteriedivision versetzt. Während der Unterwerfung vom polnischen Aufstand 1830–1831 hatte er das Kommando über die selbständige Kowenski Kriegseinheit, die Vorhut des Grenadierkorps, die 1. Infanteriedivision. Wurde am Kiefer verwundet mit Knochenschaden. Am 3. Mai 1831 wurde er für seine Auszeichnung in den Rang eines Generalleutnants befördert und mit dem Orden des Heiligen Georgs 3. Klasse geehrt. War in den Jahren 1831–1839 Kommandeur der 1. Division des 1. Infanteriekorps. Ab 1839 war v. M. Kommandant von Riga. Wurde am 7. April 1846 zum General der Infanterie erhoben. Am 11. Februar 1848 wurde er zum Mitglied des Generalauditoriats und am 22. April 1852 zum Kommandanten der St. Petersburger Festung und Direktor des Armenhauses Tschesmenskaja ernannt. Von 28. April 1852 bis 21. April 1862 war Manderstierna Mitglied des Kriegsrates, wurde mit dem Orden des Heiligen Alexander Newski ausgezeichnet. Verstarb in Wiesbaden, wo er sich zur ärztlichen Behandlung aufhielt.
War ab 1815 mit der Tochter des Frankfurter Ratsherrn Gaiden verheiratet. Sein Sohn, Alexander (1817–1888), war Chef der 10. Infanteriedivision und später Mitglied vom Alexandrowskij Komitee für Verwundete und hatte den Rang des Generals der Infanterie inne.
РБС; Немцы России. Т. 2. М., 2004. С. 385; Память о членах военного совета. Портреты и биографические очерки // Столетие Военного министерства. 1802–1902. Т. III. Отд. IV. СПб., 1907. С. 276–278; Записка К.Ф. Толя 1831 г. / Публ. М.В. Сидоровой, В.М. Безотосного // Российский архив. М., 1995. Т. 6. С. 101.
РГВИА. Ф. 489. Оп. 1. Д.