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MERTENS Wassilij Fjodorowitsch (Willim Ferdinandowitsch), (1761-1839), Staatsmann, Geheimrat

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

MERTENS Wassilij Fjodorowitsch (Willim Ferdinandowitsch), (geb. am 8. März 1761; gest. am 30. März 1839 in Sankt Petersburg),  Staatsmann, Geheimrat (1821). Ein Stabsoffizier-Kind. Seinen Dienst trat er im Jahr 1773 als Soldat im Dinaburgski Grenzbataillon an. Außerdem diente er in Preobraschenski und Garde-Kavalieri-Regimentern, im Kavalierkorps und bei den Gattschinskije Streitkräften. War ab 1. Dezember 1798 Generalmajor. Am 2. April 1800 quittierte er den Dienst und wurde in den Rang eines wirklichen Staatsrates umbenannt und zum Vizegouverneur von Perm ernannt, war in der Folgezeit Gouverneur des Gouvernements Twer. Am 29. April 1804 ernannte man ihn zum Gouverneur von Petrosawodsk im Gouvernement Olonezk, wo er 17 Jahre lang sein Amt ausübte. Während der Amtszeit von Mertens fanden wichtige Ereignisse in verschiedenen Bereichen des Lebens der Region statt. Im Jahr 1805 wurde in Petrosawodsk eine Gouvernements-Typographie eröffnet. 1810 wurde die Errichtung des Wassersystems Mariinskaja (begonnen im Jahr 1799) vollendet. Im August des Jahres 1808 wurde die Hauptvolksbildungseinrichtung zum Männergymnasium des Gouvernements umstrukturiert. Des Weiteren  wurden die Ujezd-Petrosawodskij-Lehranstalt und die städtische Gemeindeschule; die Stifte der Ujezde Petrosawodskij, Wytegorskij, Kargopolskij und Olonezkij eröffnet und an die 20 Dorfschulen gegründet.

Im Jahr 1812 war Mertens für die rechtzeitige Rekrutierung und Entsendung von Rekruten in die aktive Armee verantwortlich, führte die Aufnahme von Schützen für die Petersburger Volksmiliz durch, war für die Unterbringung der aus der Hauptstadt evakuierten Einrichtungen und des Eigentums (Kostbarkeiten aus der Ermitage, Akademie der Künste, aus dem Archiv der Akademie der Wissenschaften und der Kunstkammer; Bücher und Manuskripte aus der Öffentlichen Bibliothek) zuständig. Er hatte auch den Auftrag, die Kriegsgefangenengruppen der französischen Armee aufzunehmen, darunter auch im Werk Alexandrowskij.    

Im August des Jahres 1819 empfing Mertens im Gouvernement den Zaren Alexander I.  Am 7. August 1821 wurde er in den Senat berufen. Nahm im Jahr 1826 unter den sechs Senatoren an der Untersuchung des Falles von A.S. Puschkins Elegie "Andrej Schenje" teil.

Begraben auf dem Lutheraner-Friedhof Smolenskoje in Sankt Petersburg.

Wurde außerdem mit den Orden der Heiligen Anna 1. Klasse und des Heiligen Wladimir 2. Klasse ausgezeichnet.

W.F. Mertens hatte zwei Töchter, die mit Petersburger Beamten verheiratet wurden: Darja (1789–?; verheiratete Titowa) und Anna (1800–1864; verheiratete Popowa).

Literatur

Кораблев Н.А. Олонецкие губернаторы и генерал-губернаторы. Петрозаводск, 2006. С. 33–35; Бутенев Н. Записки горного инженера / Н. Бутенев // Север. 2003. № 5/6. С. 70–74; Савицкий И.В. Из истории Олонецкой губернии // Север. 1997. № 7. С. 124–133.

Autoren: Besotosny W.

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