RU

neue
illustrierte elektronische

FRICKEN Fjodor (Friedrich Wilhelm) Karlowitsch, (1781-1849), Generalleutnant

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

FRICKEN Fjodor (Friedrich Wilhelm) Karlowitsch, (geb. am 1. Februar  1781 in Derpt; gest. am 5. Oktober 1849 in Staraja Russa), Generalleutnant (1837). Geboren wurde Fjodor Fricken am 1. Februar 1781 in der Stadt Derpt in einer armen deutschen Offiziersfamilie. Sein Vater, Karl Jakob Fricken, war ein Sekond-Major, seine Mutter, Maria Augusta de Laboli, war vom französischen Adel. Ursprünglich wurde er „nach katholischem Brauch“ getauft, verlor jedoch in früher Kindheit den Vater und wurde zu entfernten Verwandten nach Sarajsk im Gouvernement Rjasan geschickt (wo er dann auch erzogen wurde) und konvertierte dort zum orthodoxen Glauben. Am 17. November 1787 trat Fricken im Rang eines Unteroffiziers in den Dienst in Tengingski Musketierregiment ein. Nach eineinhalb Jahren wurde er in den Rang eines Fähnrichs erhoben, im Dezember 1799 – in den Rang eines Unterleutnants, im Januar 1903 – in den Rang eines Leutnants. In den Militärkampagnen 1806–1807 nahm er an Kriegshandlungen gegen die französischen Streitkräfte in Westpreußen teil. Er kämpfte bei Pultusk und Preußisch Eylau (wo er durch eine Kugel am rechten Arm verwundet und am 27. April 1807 in den Rang eines Stabskapitäns befördert wurde), daraufhin bei Altkirchen, Guttstadt, Heilsberg, Friedland. In der letzten Schlacht trug er eine Quetschung davon und wurde mit dem Orden der Heiligen Anna 3. Grades ausgezeichnet. Am 22. Juli 1808 wurde er mit dem Rang eines Kapitäns gewürdigt. Nahm in der Folgezeit an Russisch-Schwedischen Kriegen 1808–1809 teil, war in den Kriegshandlungen bei Idensalmi und Sevar im Einsatz und erhielt für die Bewährung vor dem Feind in der Schlacht bei Sevar als Auszeichnung den Goldenen Degen mit Inschrift „Für Tapferkeit“. Im März 1811 wurde er in den Rang eines Majors im Estlandski Infanterieregiments erhoben und zum Kommandeur des Starorusskoje Rekrutendepots (6 Reserve Bataillons der 14. Infanteriedivision) ernannt. Anfang 1813, im Anschluss an den Aufbruch seiner Bataillone zur Einsatzarmee, stellte er das Reservebataillon des Grafen Araktschejew Grenadierregiments auf. In der Militärkampagne von 1813 nahm er in den Reihen des Estlandski Infanterieregiments an den Gefechten und Schlachten bei Hollendorf, Königstein, Peterswald, Kulm (ausgezeichnet mit dem Orden der Heiligen Anna 2. Grades), Leipzig (wurde durch eine Kugel am rechten Bein verwundet und mit dem Orden des Heiligen Wladimir 4. Grades mit Schleife geehrt) teil. Am 1. September 1814 wurde er in das des Grafen Araktschejew Grenadierregiment versetzt. Er wurde im August 1816 damit beauftragt, mit der Umsetzung der Militärsiedlungspläne anzufangen. Unter Frickens Kommando brach ein speziell dafür aufgestelltes Bataillon des Grafen Araktschejew Grenadierregiments, bestehend aus 15 Offizieren und 1043 unteren Rängen, für den Aufbau einer der ersten Militärsiedlungen in Russland nach Wolost Wysozk im Gouvernement Nowgorod auf. Zusammen mit Zivilbeamten sollte er eine Bestandsaufnahme des Eigentums der ansässigen Bauern machen und ihnen die Vorteile der Neueinführung erklären. Trotz des Widerstandes der Bauern gelang es ihm, den Auftrag auszuführen: zum Sommer 1817 waren die Ansiedler rasiert und in Uniform gesteckt. Im Jahr 1819 wurde Fricken in den Rang eines Obersts erhoben und am 19. September zum Kommandier vom des Grafen Araktschejew Grenadierregiments ernannt, am 25. März 1828 bekam er die Beförderung in den Rang eines Generalmajors und wurde zum Kommandeur der 2. Brigade der 1. Ansiedler-Grenadierdivision bestimmt. Am 16. Dezember 1821 wurde er für ehrenhaften Dienst in Offiziersrängen von 25 Jahren mit dem Orden des Heiligen Georg 4. Grades ausgezeichnet. Er gehörte zu den Menschen, die A.A. Araktschejew nahe standen und stand unter seiner Protektion. Im Jahr 1829 erhielt Fricken den Orden der Heiligen Anna 1. Grades. Im Jahr 1831 wurde er an der Spitze der Brigade zur Niederwerfung des in Polen angefangenen Aufstandes kommandiert und zum Kriegsgouverneur der Wojewodschaft Augustów erannt; bei Verfolgung der Aufständischen zerschlug er ihre Kampfeinheiten bei den Siedlungen Popiolka und Lissa und trug auch erfolgreich zur Niederlage der Polen bei Wilna bei, wofür er mit dem St. Wladimir-Orden 2.Grades ausgezeichnet wurde. Im Jahr 1833 wurde er Leiter von Bezirken der Ackersoldaten der Gouvernements Nowgorod, Witebsk und Mogiljow (in dieser Position blieb er bis zu seinem Tod) mit Hauptquartier in Staraja Russa, wo er mit seiner Familie lebte. Ausgezeichnet ebenfalls mit dem Orden des Weißen Adlers und dem Orden des Heiligen Alexander Newski, und im Jahr 1837 wurde er mit dem Rang eines Generalleutnants geehrt. Fricken verstarb am 5. Oktober 1849 in Staraja Russa, wo er in der Nähe der Mauern des Starorusskij Klosters begraben wurde. Das Grab ging während des Großen Vaterländischen Krieges verloren. War ab 1826 mit der Tochter eines Oberstleutnants Sommer, Anna Grigorjewna, verheiratet, aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor (Alexander, Jelisaweta, Alexej, Olga, Anna).

Literatur

Попов В.Н. История 2-го гренадерского Ростовского полка. М., 1902; Уманцева М.Ф. Автографы А.А. Аракчеева в коллекции П.Ф. Губара // Памятники культуры. Новые открытия. Ежегодник 1995 г. М., 1996. С. 91–93; Рыхляков В.Н. Род фон Фрикенов в России. СПб., 2012.

Autoren: Besotosny W.

ЗEINE FRAGE STELLEN