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RUSSLANDDEUTSCHES INSTITUT AN DER UNIVERSITÄT NORD FLORIDA, Jacksonville, Florida, USA ein seit Juli 2019 bestehende wissenschaftliche Zentrum, der auf dem Gebiet der Erforschung der Geschichte der Wolgadeutschen an der Nord Florida Universität tätig ist

Rubrik: Kultur, Wissenschaft, Bildung, Medizin

RUSSLANDDEUTSCHES INSTITUT AN DER UNIVERSITÄT NORD FLORIDA, Jacksonville, Florida, USA (Volga German Institute at University of North Florida) – ein seit Juli 2019 bestehende wissenschaftliche Zentrum, der auf dem Gebiet der Erforschung der Geschichte der Wolgadeutschen an der Nord Florida Universität tätig ist. Das Institut ist im Sommer 2019 aus einer Initiative des Leiters der „Thomas G. Carpenter Universitätsbibliothek“ Dr. Brent Mai (früher Leiter der Universitätsbibliothek und des Zentrums für die Wolgadeutsche Forschung an der Concordia Universität in Portland, Oregon, USA (2003–2016) und Leiter der Universitätsbibliothek und des Russlanddeutschen Instituts an der Fairfield Universität, Connecticut, USA (2016–2019) hervorgegangen. Die Gründung des Zentrums basiert damit sowohl auf der eigenen Initiative von Dr. Mai als auch auf enger und produktiver Verbindung von universitärer und außeruniversitärer Forschung in den USA.

Seit vielen Jahren erfährt die Erforschung der russlanddeutschen Geschichte und Kultur in der Vergangenheit und Gegenwart sowohl in der Region Florida als auch in den USA eine erhöhte Aufmerksamkeit. Im Fokus des Instituts steht dabei das reiche kulturelle Erbe und die Gegenwart der Wolgadeutschen, deren Geschichten und Kulturen eng miteinander verflochten sind, die eine große sprachliche, religiöse, kulturelle und ethnische Vielfalt sowie eine politisch vielfach gebrochene Geschichte aufweist.

Das Institut öffnet sich darüber hinaus auch für Forschungseinrichtungen in Florida, in den USA sowie im Ausland. Als Gravitationszentrum der einschlägigen Russlanddeutschenforschung will es die vorhandenen vielfältigen und fruchtbaren Aktivitäten bündeln, der Forschung neue Impulse geben und zu ihrer Verstetigung beitragen. Vier inhaltliche Grundsätze sind für die Arbeit des Instituts bestimmend. Die Erforschung russlanddeutscher Geschichte und Kultur ist erstens nur in einem interethnischen Kontext möglich und sinnvoll. Zweitens bedarf sie eines interdisziplinären Zugriffs und einer internationalen Orientierung. Drittens stehen vorrangig die kulturelle Diversität, die vielfachen Migrationen und die komplexen Erinnerungen an die politisch vielfach gebrochene Vergangenheit dieser multiethnischen Region im Mittelpunkt. Mit diesen inhaltlichen Schwerpunkten zielt das Institut viertens zugleich auf die Gegenwart und die Zukunft der Russlanddeutschen Amerikaner.

Das interdisziplinär angelegte Forschungsvorhaben, an dem Historiker und Amateur-Forscher mitarbeiten, untersucht den Wandel, den die Russlanddeutschen in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht an der Wende vom Ende des 19. Jahrhunderts zur Gegenwart erfuhren. Untersucht werden in erster Linie Wolgadeutschen, weitere Gruppen werden als Vergleichsgrößen herangezogen. Einen thematischen Schwerpunkt bilden die wolgadeutschen Kolonisten, wobei es vor allem darum geht, die Integrationskraft von den USA zur Überwindung ethnischer und kultureller Pluralität sowie ihre regionale und überregionale Bedeutung für Kulturtransfer aufzuzeigen. Folgende Untervorhaben werden bearbeitet: Ahnenforschung, Liste der ersten Umsiedler, sprachlich-kulturelle Pluralität in den USA u.a. Das Institut organisiert spezielle Touren für Einzelpersonen und Familien von den USA ins Wolgagebiet (Russland).

Archive

Tours to the German Colonies along the Volga River – 2020 // https://volgagermantours.com/; Volga German Institute at University of North Florida. Offizielle Seite // https://volga.domains.unf.edu/; University of North Florida // unf.edu/vgi

Autoren: Lizenberger O.A.

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