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MEYERHOLD , Irina Wsewolodowna, * 26. April 1905, † 21. November 1981. Regisseurin, Schauspiellehrerin, Verdiente Künstlerin der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (1978)

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

MEYERHOLD, Irina Wsewolodowna, * 26. April 1905, † 21. November 1981. Regisseurin, Schauspiellehrerin, Verdiente Künstlerin der Tschetscheno-Inguschischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik (1978).

Irina Meyerhold war die Tochter von Wsewolod Meyerhold und Olga Munt (der Schwester von Jekaterina Munt) und die Ehefrau von Wassili Merkurjew. 1923 schloss sie die Höheren Staatlichen Regiewerkstätten ab, wo sie bei ihrem Vater lernte.

In den Jahren 1923-29 arbeitete Meyerhold am Theater ihres Vaters. Von 1929 an war sie Regisseurin an verschiedenen Leningrader Theatern und lehrte Biomechanik. Zusammen mit Wassili Merkurjew eröffnete sie ein Theater in Tschimkent, dessen Ensemble sich größtenteils aus Absolventen des ersten kasachischen Kurses rekrutierte, die sie zusammen mit Merkurjew am Leningrader A.N. Ostrowski-Institut ausgebildet hatte. Zur Zeit der infolge des Deutsch-Sowjetischen Krieges erfolgten Evakuierung leitete sie zunächst das Bezirkswandertheater in Narym (1942-44) und eröffnete 1944 mit dem Stück „Tristan und Isolde“ in der Inszenierung von A.Ja. Bruschtein das Nowosibirsker Jugendtheater, das sie später mit dem ganzen Ensemble nach Leningrad brachte. In den Jahren 1945-48 leitete sie die Laienspielgruppe im S.M.Kirow-Kulturpalast, wo sie unter anderem Vera Panowas „Mädchen“ zur Aufführung brachte. In den Jahren 1948-59 konnte sie als Tochter eines Volksfeindes nicht arbeiten. Von 1959 an war sie künstlerische Leiterin des Volkstheaters des Maxim Gorki-Kulturpalastes, wo sie unter anderem „Zwei Farben“ von Awenir Sak und Issai Kusnezow inszenierte. Abgesehen davon inszenierte sie unter anderem Leonid Sorins „Gäste“ am Großen Dramentheater (1954), Alexander Ostrowskis „Die Wahrheit ist gut, aber das Glück ist besser“ (1958) und „Das letzte Opfer“ (1969) sowie Dmitri Kedrins „Rembrandt“ (1977) am Leningrader Puschkin-Theater.

Von 1929 an war Meyerhold auch als Schauspiellehrerin tätig. In den Jahren 1945-48 und 1960-78 unterrichtete sie zusammen mit ihrem Ehemann Wassili Merkurjew am Leningrader Theaterinstitut (nach 1961 Leningrader Theater-, Musik- und Kinoinstitut).

1978 bauten Meyerhold und Merkurjew das Inguschische Nationaltheater auf, dessen Ensemble sich vor allem aus Absolventen ihrer tschetscheno-inguschischen Kurse rekrutierte. In ihrer pädagogischen Arbeit propagierte Meyerhold die Ideen ihres Vaters Wsewolod Meyerhold und unterrichtete neben dem Schauspielhandwerk auch Biomechanik. Als Regisseurin stand sie dem Realismus näher als ihr Vater. Sie dachte in weiten Dimensionen und konnte insbesondere in ihren Inszenierungen der Stücke Ostrowskis dramatische Konflikte zuspitzen und den sozialen Kern eines Theaterstücks herausarbeiten.

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