HOFMANN, Konrad Genrichowitsch, * 1894 in Pokrowskaja Sloboda (Gouvernement Samara), † nach 1941. Sowjetisch-wolgadeutscher Politiker.
Hofmann war der Sohn eines Eisenbahnarbeiters. Von seinem 13. Lebensjahr an arbeitete er zunächst als Hirte und später als Schlosser im Eisenbahnbetriebswerk der Stationen Pokrowsk und Atkarsk. Während des Ersten Weltkriegs diente er als einfacher Soldat an der Kaukasusfront. In den Jahren 1918-30 arbeitete er als Lokführergehilfe und in den Jahren 1930-36 als Lokführer bei der Station Pokrowsk (heute Engels). In den Jahren 1936-37 war er Werkmeister und in den Jahren 1937-38 Chef des Betriebswerks der Station Pokrowsk. 1924 trat er in die RKP(b) ein. Von Dezember 1937 an war Hofmann Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR. Im Juni 1938 wurde er zum Vorsitzenden des Präsidiums des Obersten Sowjets der ASSR der Wolgadeutschen gewählt.
Nach Ausbruch des Deutsch-Sowjetischen Krieges wandte sich Hofmann am 13. Juli 1941 mit dem Aufruf an das Volk und die Streitkräfte Deutschlands, Hitler zu stürzen und die Waffen gegen die „faschistischen Barbaren“ zu richten. Nach der Auflösung der ASSR der Wolgadeutschen wurde Hofmann am 5. September 1941 von allen Ämtern entbunden und in den in der Region Krasnojarsk gelegenen Rayon Tjuchtet verbannt. Er wurde vom NKWD beschuldigt, die „Sabotage“ der früheren Führung der ASSR der Wolgadeutschen unterstützt und sich geweigert zu haben, an seinen neuen Wohnort in die Kolchose zu ziehen. Sein weiteres Schicksal ist nicht bekannt.