MARZ, Irina Andrejewna, * 30. Juni 1959 in Moskau. Künstlerin, Korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste. (2012).
Irina Marz ist die Tochter des Bildhauers und herausragenden Tierkünstlers Andrei Marz und der Kunsthistorikerin Ludmilla Marz. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte sie in der bei Moskau gelegenen Siedlung Wnukowo.
Ihr erster Lehrer war der Bildhauer und Monumentalkünstler G. Lawinski, unter dessen Anleitung sie schnelle Erfolge erzielte. Auf Anraten der Künstlerin und Freundin der Familie Irina Blumel wandte sich Marz der Malerei zu. Sie nahm Unterricht bei dem bekannten sowjetischen Künstler Josif Gurwitsch und bereitete sich anschließend im Atelier des Künstlers Dmitri Lion auf ihr Kunststudium vor.
In den Jahren 1977-82 studierte Marz an der Kunst-Fakultät des Moskauer Polygraphischen Instituts bei den bekannten Malern Dmitri Schilinski, Appolinari Wasnezow, Jefim Adamow und Wladimir Rywtschin, die ihren Studenten nicht nur eine große handwerkliche Meisterschaft, sondern auch ihre Liebe zur Kunst vermitteln konnten.
Noch während ihres Studiums wurde Irina Marz in die Vereinigung junger Künstler und Kunsthistoriker beim Künstlerverband der UdSSR aufgenommen und hatte schon früh die Möglichkeit, ihre Arbeiten auf Ausstellungen junger Künstler zu zeigen. 1986 wurde sie Mitglied des Künstlerverbands und beteiligte sich aktiv am Ausstellungsbetrieb der Hauptstadt.
Erfolgreich gestaltete sich auch ihr Privatleben. Im vierten Studienjahr heiratete Irina Marz ihren Kommilitonen Iwan Popow, einen talentierten aufstrebenden Künstler, mit dem sie in Jahren des glücklichen Familienlebens fünf Kinder bekam.
Die Malerei war für Irina Marz ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens, der auch ihren Freundes- und Bekanntenkreis prägte, zu dem viele Freunde ihres Vaters und Vertreter der älteren Generation gehörten. So lernte Irina den Bildhauer Günter Wilhelm Hummel kennen, einen verdienten Künstler Kasachstans, der ihr viel über das Leben der Deutschen in Kasachstan und deren schweres Schicksal erzählte. Just zu diesem Zeitpunkt begann Irina Marz, sich ernsthaft für die tragische Vergangenheit jenes Volkes zu interessieren, dem sie durch Geburt verbunden war. Ende der 1990er Jahre begann sie wie auch ihr Vater mit dem Internationalen Verband der deutschen Kultur zusammenzuarbeiten.
1991 nahm Irina Marz an der Ersten und in den Jahren 1992, 1995 und 2011 auch an den folgenden Landesweiten Ausstellungen Russlanddeutscher Künstler teil. Ihre Kunst wurde zudem auf den Ausstellungen „Die Kunst der Russlanddeutschen“ im Moskauer Museum für Angewandte und Volkskunst (1992), „Deutsche Künstler aus Russland“ in Düsseldorf, Berlin und München (1992) und „Moskauer Porträts“ (1995) gezeigt. Seit dem Jahr 1980 war sie regelmäßig auf den Gruppenausstellungen des Moskauer Künstlerverbands sowie auf den Internationalen Kunstsalons des „Zentralen Hauses des Künstlers“ vertreten.
Einzelausstellungen von Irina Marz fanden nicht nur in Moskau (2003, 2005, 2012, 2013, 2014), sondern auch in anderen russischen Städten (Lipezk, 2003, 2011; Wladimir, 2020) sowie im Ausland (Dänemark, 1995) statt.
2005 wurde Irina Marz der Wiktor Popkow-Preis verliehen.
Arbeiten von Irina Marz befinden sich im Moskauer Museum für Zeitgenössische Kunst, im Museum „Neues Jerusalem“, im Museumspark der Künstlerkolonie Abramzewo, im Kunstmuseum Lipezk und im Staatlichen Kunstmuseum des Gebiets Rjasan sowie in Privatsammlungen in Russland, Norwegen, England, Deutschland Frankreich, Griechenland, Spanien und Israel.
„Malerei war für mich immer eine natürliche Fortsetzung meines Lebens […]. Es war mir immer wichtig, Bilder weiterzugeben, eine besondere Schönheit festzuhalten […], durch Raum, Licht und Farbgestaltung einen Eindruck des Gesehenen zu vermitteln“, schreibt Irina Marz, in deren Schaffen Stadtlandschaften eine zentrale Rolle spielen: „Herbstfenster. Auf der Datscha“ (1990); „Städtische Straße. Abend“ (1992); „Staraja Basmannaja-Straße. Frühling“ (2011); „Nowy Arbat. Winter“ (2012); „Mochowaja-Straße. Abend“ (2013); „Mein Hof. Winter“ (2015), „Frühjahr in Petersburg. Moika“ (2015), „Marsfeld. Winter“ (2015), „Herbstfelder. Auf dem Weg nach Elei“ (2012), „Ferapontowo im Winter“ (2016).
Irina Marz reist viel und bringt von ihren Auslandsreisen viele Bilder mit: „Venedig. Trüber Tag“ (2010); „Heiliges Land. Herde“ (2010); „Die Dächer Jerusalems. Morgen“ (2013); „Strand in Tel-Aviv. Nacht“ (2013); „Alpen. Morgenlicht“ (2013); „Paris. Mittag“ (2014); „Montmartre. Morgen“ (2015); „Morgenlicht. Paris“ (2015); „Griechenland. Licht“ (2015); „Berlin. Winter“ (2013); „Düsseldorf. Abendluft“ (2015); „München. Februarlicht“ (2016).