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WEIBERT , Lew Pawlowitsch, * 14. August 1925 in Sylwa (Gebiet Perm), † 11. März 2006 in Kalinowo (Gebiet Swerdlowsk). Künstler

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

WEIBERT, Lew Pawlowitsch, * 14. August 1925 in Sylwa (Gebiet Perm), † 11. März 2006 in Kalinowo (Gebiet Swerdlowsk). Künstler.

Weibert war der Sohn russifizierter Deutscher. Sein Vater Paul Weibert war Waffenschmied, seine Mutter Jelisaweta Weibert-Voss Musiklehrerin.

Im Alter von vierzehn Jahren nahm Weibert Unterricht bei dem Künstler Jakow Schapowalow. 1942 kam er mit seinen Eltern in den Rayon Tabory (Gebiet Swerdlowsk), wo er in den Kohlegruben der Stadt Bogoslowsk (Karpinsk) arbeiten musste. Dort lernte er auch den jungen Leningrader Künstler Michael Distergeft kennen, der ihm die Möglichkeit verschaffte, als Künstlergehilfe beim Zeichnen von Grubenschnitten zu assistieren.

In den Jahren 1948-55 studierte Weibert an der Iwan Schadr-Kunstschule in Swerdlowsk bei Alexei Sausajew und Wassili Kuschner. 1949 unternahm er seine erste Wanderung durch die Polarregion des Ural, deren Landschaften zu seinem bevorzugten künstlerischen Motiv wurden. Noch während seines Studiums heiratete er seine Kommilitonin Nadeschda Nikulina. 1954 wurde ihre erste Tochter (Natalia) geboren, die später auf den Spuren ihrer Eltern wandeln sollte. 1955 zog die Familie aus Swerdlowsk nach Karpinsk, wo Weibert an der örtlichen Mittelschule Bildende Kunst und Zeichnen zu unterrichten begann.

Anfang der 1950er Jahre eignete sich Weibert selbständig das Handwerk der Druckgraphik an, das später zu seiner bevorzugten Technik werden sollte. 1958 wurden seine Arbeiten auf der Gebietskunstausstellung des Ural gezeigt, woraufhin ihm ein Studienaufenthalt in der bei Moskau gelegenen Künstlerresidenz „Tscheljukinskaja Datscha“ ermöglicht wurde, wo er bei dem Leningrader Künstler Alexander Charschak lernte. Ebendort lernte er auch den bekannten Graphiker und „Meister der Radierung“ Georgi Gaman-Gamon kennen. Nach seiner Rückkehr rüstete er sein Atelier aus, in dem später viele Grafikkünstler ihre Radierungen druckten. In späteren Jahren folgten noch mehrere Aufenthalte in der Künstlerresidenz „Tscheljukinskaja Datscha“ (1964, 1966 und 1976).

1965 wurde Weibert Mitglied des Künstlerverbands der UdSSR Er arbeitete in Kunst- und Betriebswerkstätten des Künstlerfonds der RSFSR. In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren war er am Aufbau der Kunstschule der Stadt Karpinsk beteiligt. 1973 zog er mit seiner Familie in die am Ufer des Tawatui-Sees gelegene Siedlung Kalinowo (Gebiet Swerdlowsk). Seine Graphiken wurden in den 1960er – 1980er Jahren oft als Illustrationen in den Zeitungen „Karpinski Rabotschi“ [„Karpinsker Arbeiter“] und „Neues Leben“ [von der „Prawda“ herausgegebene Zentralzeitung der Russlanddeutschen] gedruckt.

Im Zentrum seines künstlerischen Schaffens stand die Natur des Ural, wovon Bilder wie „Tawatui-See. Abend“ (1961); „Birke auf dem Berg“ (1963); „In den Ausläufern des Konschat“ (1971); „Auf dem Berg Konschakowski Kamen“ (1973); „Morgen am Fluss Kataschor“ (1975) und „Der Fluss Tschusowaja. Malowjew Kamen“ (1986), „Auf dem Berg Serebrjanski Kamen“ (1987) sowie die Serie „Jahreszeiten“ (1998) zeugen.

Lew Weiberts Arbeiten befinden sich in den Sammlungen russischer Museen und Kunstgalerien der Städte Moskau, Nowouralsk, Jekaterinburg, Perm, Samara, Saratow und Nischni Tagil sowie in privaten Sammlungen. Seine im Auftrag der Jekaterinburger lutherischen Kirche angefertigte Porträtserie der Begründer des Luthertums wurde in der amerikanischen Stadt Seattle ausgestellt.

Literatur

Тысячи картин под солнцем и луной. Антология творчества художников – российских немцев. М., 2016.; Паэгле Н.М. Лев Вейберт: офорт судьбы. М., 2012.

Archive

Государственный каталог музейного фонда Российской федерации [Электронный ресурс] URL: http://goskatalog.ru

 

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