RU

neue
illustrierte elektronische

BURMEISTER Alexandr Alexandrowitsch von (1850 – nach 1909), Oberst, Militäringenieur, Architekt. Stammt aus einem Adelsgeschlecht des Gouvernements Sankt Petersburg. Orthodoxen Glaubens

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

BURMEISTER, Alexandr Alexandrowitsch von (10.September 1850, Jaroslawl – nach 1909), Oberst, Militäringenieur, Architekt. Stammt aus einem Adelsgeschlecht des Gouvernements Sankt Petersburg. Orthodoxen Glaubens. Er wurde erzogen am Kadettenkorps des Grafen Araktschejew in Nowgorod. Er begann seinen Wehrdienst am 15.August 1967 als Junker  an der 2. Konstantin-Militärschule in Sankt Petersburg. Am 21.August 1869 wurde er bei der Nikolai-Ingenieurschule immatrikuliert. Am 12.Juli 1870 wurde er als Fähnrich bei der Turkestan-Pionierkompanie aufgenommen. Am 1.Januar 1878 wurde er als Lehrkraft in der Oberklasse des Bataillon-Lehrkommandos und als amtierender Unteringenieur der Bauabteilung des Syr-Darja-Gebietsvorstandes bestätigt. Er nahm an den Arbeiten zur Wiederherstellung des Postverkehrs zwischen den Städten Taschkent und Turkestan (1878–1879) teil. Auf Ersuchen des Militärgouverneurs des Gebietes Fergana General A.K.Abramow wurde er am 14.April 1879 zum Chefarchitekten der Stadt Kokand und 1880 zum Architekten der Kreise Kokand und Ispharin des Gebietes Fergana ernannt. Außerdem wirkte er als amtierender Leiter des Fergana-Komitees für  Gefängnisfürsorge. Am 1.April 1882 blieb er wegen Abschaffung des Amtes des Architekten von Kokand ohne Anstellung. Ab 8.Februar 1883 wurde er als Unteringenieur des Syr-Darja-Gebietsvorstandes eingestellt. Er beendete die Nikolai-Ingenieurschule mit 1.-Klasse-Abschlussund erhielt das Recht, „Zivil- und Straßenbau-Arbeiten auszuführen“. Das steht im Zeugnis Nr.1386, das am 1.August 1886 ausgestellt wurde. Ab 11.September 1890 wurde er im Amt des Gebietsarchitekten des Syr-Darja-Gebietsvorstandes bestätigt. Er nahm an den Feldzügen Kuldschin (1871), Chiwa (1873) und Jam (1878) teil.  „Für Tapferkeit und Mut”, “für Mühen und Entbehrungen” bei der Errichtung von Bauwerken bekam er „Geldgehälter”, Dienstgrade und Orden. Erbauer von zahlreichen Befestigungen und Festungen in der Region: in Taschkent war er “zuständig für die Ausführung der Arbeiten aus  zur Ausbesserungen der Oberteile und zur Errichtung zweier Steintore in der Taschkent-Zitadelle im April-Dezember 1872“, Architekt beim Umbau im orientalischen Stil des von A.A.Polowzew gekauften Hauses des Kaufmannes Iwanow, wo heute das Museum für angewandte Kunst Usbekistans untergebracht ist, machte ein Projekt  steinerner Einfriedung der ursprünglichen Grabstätte des Generalgouverneurs K.P. von Kaufman. Nach dem Chiwa-Feldzug dem Chef der Amur-Darja-Abteilung zur Disposition gestellt.  Am 18.Februar 1874 wurde er in Petro-Alexandrowka zurückgelassen, um dort eine Festung zu bauen. Er baute Befestigungsanlagen in Osch und Gultscha (1872–1878). Außerdem Fachplanung und Bau von Gotteshäusern verschiedener Konfessionen. In Taschkent: Architekt der orthodoxen Kirche des Hl. Großfürsten Alexander Newski auf dem Botkin-Friedhof (1903–1904); Erbauer der Kirche des Hl. Sergius von Radonesch (1893–1897, abgerissen 1930); „für unbelohnte Mühe zur Erbauung des Neugebäudes der St.Joseph-St.Georg-Kirche (1877) erhielt eine bischöfliche Belobung des obersten Erzbischofs Nikon“ (abgerissen 1995); Erbauer einer Synagoge (1891). Wegen geplanter Verlegung der Eparchie aus Werny nach Taschkent erstellte er 1904 ein Projekt für das Großgebäude der Kathedrale. Die Eparchie wurde jedoch nicht verlegt und das Projekt nicht verwirklicht. Per 1.Januar 1910 stand er im Oberstrang dem Chef der Ingenieur-Hauptverwaltung des Turkestan-Militärbezirkes zur Disposition.

Auszeichnungen: Orden des Hl. Stanislaw 3.Grades mit Schwertern und Band (1874), 2.Grades (16.Januar 1884); Orden der Hl. Anna 3.Grades (1882), 2.Grades (8.Februar 1891), Orden des Hl. Wladimir 4.Grades für 25 Jahre Dienst in Turkestan (6.November 1896). Silbermedaille „Zum Gedenken an die Regierungszeit des Zaren Alexander III“ (1897).

Literatur

Общий список офицерских чинов Русской императорской армии. Составлен по 1 января 1910 г. СПб., 1910; Добросмыслов И. Ташкент в прошлом и настоящем. Ташкент. 1912. С. 192; Голендер Б. Окно в прошлое. Ташкент. 2002. С. 44, 61, 67.

Archive

ЦГА РУз. Ф. И–1. Оп. 1. Д. 717. Л. 3–10, 23, 23об; Оп. 2. Д. 351; Д. 1137; Оп. 5. Д. 465; Оп. 7. Д. 329; Оп. 33. Д. 20. Л. 3, 11; Д. 293. Л. 289–308; Ф. И–17. Оп. 1. Д. 38140; Д. 38146; Ф. И–19. Оп. 1. Д. 351; Д. 370; Д. 1137; Д. 1161; Оп. 2. Д. 28. Л. 1; Ф. И–276. Оп. 1. Д. 506. Л. 1–9. 

Autoren: Tscherkasjanowa I. W., Knauer N. Ch.

ЗEINE FRAGE STELLEN