JAKUBOWA , Olga Iwanowna (geb. Litwinenko-Wilmsen), * 28. Dezember 1953 in Issilkul (Gebiet Omsk)

Якубова Ольга Ивановна Отчетная выставка для Академии художеств РФ в центре Камазмастер. 2013 г. Пресс-тур для журналистов. Центр Камазмастер, Набережные Челны, октябрь 2013. Якубовы Ольга Ивановна и Семен Семенович с командой Камазмастер Супруги Якубовы на бивуаке ралли «Шелковый путь». Май 2007 г. Родители О.И. Якубовой (И.Н. Вильмсен и Л.Д. Литвиненко) Сбор семьи Вильмсен в 1971 г. в Петропавловске по случаю серебряной свадьбы одного из Вильмсенов, тоже Ивана и его супруги Анны (дев. Вибе)

JAKUBOWA, Olga Iwanowna (geb. Litwinenko-Wilmsen), * 28. Dezember 1953 in Issilkul (Gebiet Omsk). Sowjetisch-russische Designerin. Schöpferin des Corporate Design des Fahrzeugherstellers KAMAZ sowie des Motorsportteams „KAMAZ Master“. Mitglied des Russischen Designerverbands (1991), Trägerin des Staatspreises der Russischen Föderation (2000), Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Künste (2008), Ehrenbürgerin der Stadt Nabereschnyje Tschelny (2008), Verdiente Künstlerin der Russischen Föderation (2013), Mitglied des internationalen Designerverbands.

Jakubowa kommt aus einer Lehrerfamilie. Ihr Vater Iwan Nikolajewitsch Wilmsen, Absolvent des Pädagogischen Instituts Omsk und Verdienter Lehrer der Russischen Föderation, entstammt der mennonitischen Lehrerdynastie der Wilmsens, deren Vertreter vor der Revolution in den auf der Krim bzw. in der Ukraine gelegenen deutschen Kolonien tätig waren. Als Leiter des Lehrbetriebs und Lehrer an der Pädagogischen Lehranstalt Issilkul bildete er eine große Zahl an den Schulen Westsibiriens und Nordkasachstans tätiger Lehrer aus. Mit seinem Wissen und seinem seltenen pädagogischen Talent verdiente er sich Autorität und Liebe seiner Kollegen und zahlreichen Schüler. Jakubowas Mutter Lidia Dmitrijewna Litwinenko schloss das Pädagogische Institut Omsk ab, unterrichtete Mathematik und wurde als „Herausragende Vertreterin des Volksbildungswesens“ ausgezeichnet.

Jakubowas Eltern waren bestrebt, ihren Kindern eine vielseitige Bildung zu vermitteln und boten ihnen durch Musik-, Kunst- und Tanzunterricht alle Möglichkeiten, künstlerischen Geschmack zu entwickeln. An der Kunstschule lernte Jakubowa bei dem bekannten Entomologen, Bienenkundler und Tiermaler Wiktor Stepanowitsch Grebenschikow, was ihre spätere Studienwahl vorherbestimmen sollte. Sie studierte an der Fakultät für Industriedesign des Architektur-Instituts in Swerdlowsk (1971-76).

Ihre berufliche Laufbahn begann die junge Designerin unmittelbar nach Abschluss ihres Studiums in der Hauptarchitekturabteilung des Fahrzeugherstellers KAMAZ, wo sie an der Gestaltung des Firmendesigns beteiligt war. In den Jahren 1982-85 war sie im Kunstkombinat der Stadt Nabereschnye Tschelny des Tatarischen Künstlerverbands im Bereich Projektgestaltung tätig und bildete sich parallel in dem beim Künstlerhaus „Senesch“ bestehenden Experimentellen Design-Studio des Künstlerverbands der UdSSR weiter, wo sie bei dem bekannten Architekten, Klassiker der Postmoderne und Träger des Preises des Präsidenten der Russischen Föderation Jewgeni Rosenblum lernte. Zu dieser Zeit entwarf Jakubowa mehrere auf sowjetischen und internationalen Ausstellungen ausgezeichnete Modelle für die Stadtentwicklung der Städte Jelabuga, Kolomna, Nabereschnye Tschelny und Tynda sowie zahlreiche kleinere für die schnell wachsende Stadt Nabereschnye Tschelny bestimmte Architekturprojekte. So entstanden nach ihren Entwürfen Kinderspielplätze, Brunnen und Skulpturen, der Musa Cälil-Platz sowie die Inneneinrichtungen von Kindergärten und Schulen, Restaurants und der Transportagentur.

1985 übernahm Jakubowa die Leitung des Reklamebüros der Exportabteilung des Fahrzeugherstellers KAMAZ, aus dem später die Werbeagentur KAMAZ hervorging, der sie von 1987 an als Direktorin vorstand. Seit dem Jahr 2000 ist Jakubowa als leitende Managerin und Leiterin des Büros für Imageentwicklung des Wissenschafts- und Technikzentrums von KAMAZ tätig. 1985 schuf ein von Jakubowa geleitetes Kreativteam im Zuge der Ausarbeitung eines neuen Firmendesigns das allseits bekannte Firmenlogo mit dem „KAMAZ-Pferd“, das zu einem der bekanntesten Warenzeichen der internationalen Automobilindustrie werden sollte. In den folgenden Jahren arbeitete Jakubowa in Form von Katalogen, Broschüren, Prospekten, Plakaten und Kalendern eine breite Palette an Reklameartikeln aus (1985-90) und entwickelte Konzepte für den Firmenauftritt auf Messen, Ausstellungen und Präsentationen.

Einen bedeutenden Raum nehmen in der kreativen Tätigkeit Jakubowas ihre im Zuge der Stadterneuerung von Nabereschnyje Tschelny umgesetzten Projekte sowie Arbeiten im Bereich der Landschaftsgestaltung ein. Dank ihres hartnäckigen Einsatzes und ihrer professionellen Überzeugungsarbeit gelang es, den geplanten Abriss der im 17.-18. Jahrhundert errichteten, kulturgeschichtlich bedeutsamen Borowezki-Kirche zu verhindern, die anschließend nach ihren Plänen restauriert wurde (1982). Auf ihre Entwürfe geht auch der Park des staatlichen Naturschutzgebiets „Untere Kama“ zurück.

Eine zentrale Station ihres künstlerischen Werdegangs stellt Jakubowas Arbeit als Designerin und PR-Chefin des Rallye-Werksteams „KAMAZ-Master“ dar. Sie schuf das Corporate Design dieses weltbekannten Motorsportteams und Siegers zahlreicher internationaler Langstreckenrallys, dessen Erfolgen sie durch die Gestaltung der Rennanzüge und Fahrzeuge sowie das Design der Gebäude und Innenräume der Teamzentrale einen hohen Wiedererkennungswert gab. Für die farbenfrohen Outfits wurde das Team im internationalen Motorsport die „Blaue Armada“ getauft. Die Designerin gab von der Kabine und Karosserie über die Ergonomie des Arbeitsplatzes der Rennfahrer bis zu den Rennanzügen, der Firmenflagge und dem Fahrerlager allem, was das Team „KAMAZ Master“ ausmacht, ein attraktives Äußeres.

Nach Jakubowas Entwürfen wurde auch das Motorsportzentrum gestaltet - von der Werkhalle über das Sport- und Regenerationszentrum bis zum im Jahr 2011 eröffneten Konzertsaal. Für das Design des Saales wurde Jakubowa mit einer Goldenen Medaille - der höchsten Auszeichnung der Russischen Akademie der Künste - ausgezeichnet.

Eine weitere herausstechende Arbeit Jakubowas war die Ausarbeitung des Designs der internationalen Seidenstraßen-Rallye – einer seit 2009 vom Team „KAMAZ-Master“ veranstalteten Langstreckenrallye.

Olga Jakubowa ist Preisträgerin zahlreicher russischer und internationaler Design- und Architektur-Wettbewerbe und hat zahlreiche Auszeichnungen, Preise und Diplome wie den Grand Prix „Für die Promotion einer Warenmarke“ (Madrid-94) und Grand Prix „Viktoria“ (Design- 2000, Moskau) gewonnen.

Ehemann: Semjon Semjonowitsch Jakubow (* 1947 in Kurgan), Topmanager bei KAMAZ, Konstruktionsingenieur, Gründer und Leiter des Teams „KAMAZ-Master“ (1988-2012). Träger des Staatspreises der Russischen Föderation, Verdienter Meister des Russischen Sports, Verdienter Trainer Russlands und Träger zahlreicher Auszeichnungen der Russischen Föderation.

Auszeichnungen:

• Staatspreis der Russischen Föderation für Literatur und Kunst, Kategorie „Design“ (2000);
• Ehrenabzeichen der Internationalen Akademie der Umwelt- und Gesellschaftswissenschaften „Für Verdienste um die Entwicklung von Wissenschaft und Ökonomie“ (2001);
• Preisträgerin des Nationalpreises „Silberner Bogenschütze“ (2001);
• Ehrenmedaille der Internationalen Akademie der Umwelt- und Gesellschaftswissenschaften „Für die Entwicklung von Kultur und Kunst“ (2002);
• Verdiente Kulturschaffende der Republik Tatarstan (2002);
• Preis „Goldener Streitwagen“ (2006);
• Goldene Namensuhr des Präsidenten der Russischen Föderation·(2007);
• Gedenkmedaille zum 1.000 Jahrestag der Gründung Kasans (2005);
• Ehrenabzeichen „Für Verdienste um die Stadt Nabereschnyje Tschelny“ (2007);
• Medaille „Für herausragende Arbeit“ (2008);
• Ehrenabzeichen des Nationalpreises „Markenzeichen“ in der Kategorie „Sozial-Relevantes Markenzeichen“ (2008);
• Dankesurkunde des Präsidenten der Republik Tatarstan (2013).

Мой финиш – горизонт… – Камский издательский дом, 1998; Жизнь измеряется в Дакарах / Сост. О. Якубова, ред. С. Якубов. – Набережные Челны; типография Любляны; Mabo Grafika, 2012; «КАМАЗ-мастер»: легенда продолжается / Ред.-сост. О.И. Якубова. – Набережные Челны; типография Любляны; Mabo Grafika, 2013; Ралли «ШЕЛКОВЫЙ ПУТЬ» / О. Якубова, Э. Хайруллин. – М.: тип. ОАО «КОНТИ-ПРИНТ», 2009–2013.