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WALL, MARGARITA NIKOLAJEWNA

Rubrik: Biographische Beiträge (Personalien) / Vertreter des sozialen Bereichs (Bildung, Medizin)

WALL, MARGARITA NIKOLAJEWNA (30.04.1938, Anschero-Sudschensk, Gebiet Kemerowo ‒ 8.10.2013, Wolfsburg, Deutschland), Lehrerin, Sprachwissenschaftlerin, Forscherin und Expertin für Ket-Sprache, Schülerin von A.P. Dulson, Autorin von Büchern über die Ket-Sprache.

Sie wurde in eine deutsche Lehrerfamilie hineingeboren. Im Jahr 1955, nach dem Abschluss der Mittelschule in Anschero-Sudschensk, trat sie in das Tomsker Pädagogische Institut ein. Während ihrer Studienzeit nahm sie an der Expedition von A.P. Dulson in die Region Krasnojarsk teil, um die Ket-Sprache zu studieren. Nach Abschluss ihres Studiums arbeitete sie am Tomsker Polytechnischen Institut als Deutschlehrerin, absolvierte parallel dazu die Aspirantur (PhD-Studium – Anm. d. Üb.) und studierte die Ket-Sprache, wobei sie wiederholt Expeditionen in das Gebiet unternahm, in dem die Keten leben. Im Jahr 1970 verteidigte sie ihre Dissertation für den Grad einer Kandidatin der Sprachwissenschaften zum Thema „Der Gebrauch von Fällen in der Ket-Sprache“. Seit 1973 arbeitete sie am Polytechnischen Institut in Taganrog. 1978 gewann sie einen Wettbewerb um die Stelle der Leiterin des Lehrstuhls für Fremdsprachen der sibirischen Abteilung der Akademie der Wissenschaften der UdSSR (Teil des Instituts für Geschichte, Philologie und Philosophie, Nowosibirsk), wo sie bis 1989 arbeitete.

Mitglied der Sibirischen Roerich-Gesellschaft und der Deutschen Roerich-Gesellschaft. Sie nahm an Konferenzen der Gesellschaft teil, eröffnete Ausstellungen, wirkte bei Filmaufnahmen mit, schrieb Artikel für die Zeitschrift „Wosschod“ und Memoiren über Begegnungen mit S. N. Roerich und N. D. Spirina. Sie unterstützte das Roerich-Museum in Nowosibirsk kontinuierlich finanziell. Ihre Beiträge wurden auf den Seiten der Zeitschrift „Wosschod“, einer Publikation der Roerich-Gesellschaft, veröffentlicht.

1989 wanderte Wall mit ihren Eltern nach Deutschland aus. Sie arbeitete einige Zeit in der Bibliothek und Universität Wolfsburg. Nach ihrer Emigration besuchte sie regelmäßig Nowosibirsk.

Familie:

Vater war Nikolai Iwanowitsch Wall (1908, Krim – 2000, Deutschland), Deutschlehrer an Schulen in Anschero-Sudschensk, „Verdienter Schullehrer der RSFSR“ (1966). Die Onkel waren Lehrer an der Omsker Hochschule J.I. Wall (1907‒2001) und H.I. Wall (1919‒2010).

Wissenschaftliche Werke von M.N. Wall:

Очарование Азии. Рига: Sirds gaisma, 2020.

Употребление падежей в кетском языке: Автореф. дис. на соискание учен. степени канд. филол. наук / АН СССР. Сиб. отд-ние. Объедин. учен. совет по ист.-филол. и филос. наукам. Новосибирск, 1970. 31 с.

Валл М.Н., Канакин И.А. Фонологические системы немецких диалектов / отв. ред. В.Я. Плоткин; АН СССР, Сиб. отд-ние, Ин-т истории, филологии и философии. Новосибирск: Наука, Сиб. отделение, 1986. 79, [2] с.

Валл М.Н., Канакин И.А. Категории глагола в кетском языке / отв. ред. Е.И. Убрятова; АН СССР, Сиб. отд-ние, Ин-т истории, филологии и философии. Новосибирск: Наука, Сиб. отделение, 1988. 66, [2] с.

Валл М.Н., Канакин И.А. Очерк фонологии и грамматики кетского языка /; Отв. ред. Е.И. Убрятова; АН СССР, Сиб. отд-ние, Ин-т истории, филологии и философии. Новосибирск: Наука: Сиб. отд-ние, 1990. 98,[2] с. 

Вопросы германской филологии: [сб. ст.] / кол. авт.; АН СССР, Сибирское отделение, Ин-т истории, филологии и философии; отв. ред. М.Н. ВаллВ.Н. Купреянова. Новосибирск: Наука, Сиб. отделение, 1982. 97 с.

Валл М.Н. Встречи с Наталией Дмитриевной Спириной // Восход ‒ изд. Сибирского Рериховского общества. № 2 (190). Февраль 2010. https://spirina.info/biography/302/4139/ (дата обращения: 05.12.2024)

Literatur

Autoren: Tscherkasjanowa I. W.

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